.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Der Schwetzinger Schlossgarten, Deutschlands größte und
schönste Gartenanlage der Barock- und Rokokozeit, gilt als
besondere Sehenswürdigkeit, in dem eine sehr ansehnliche
Moschee steht.
Inmitten der früheren Kurpfalz, zwischen Mannheim, Heidelberg und Speyer, liegt
Schwetzingen, die ehemalige Sommerresidenz der Pfälzer Kurfürsten. Die
Moschee im Schwetzinger
"Garten der Vernunft" gilt als Ausdruck für die Liberalität und
Aufgeklärtheit des Kurfürsten Carl-Theodor. Die Orientalismus-Mode im 18. Jh. n.Chr.
hatte auch den kurpfälzischen Hof erfasst und im Schwetzinger Garten sichtbare Spuren
hinterlassen.
Die 1785 fertig gestellte
Moschee, die auch
als "Rote Moschee" bekannt ist, ist die zu ihrer Zeit größte Anlage morgenländischen
Stils im deutschsprachigen Raum und steht im jüngsten Teil der Schwetzinger
Gartenanlage, dem "türkischen Garten". Im Bau sind Elemente aus dem
maurisch-islamischen Baustil umgesetzt. Das Zentrum der
Moschee bildet die runde
Kuppel (daher auch der Name "Rote Moschee"), an die quadratische Seitenräume angrenzen. Der Boden besteht aus
Marmor-Mosaiken und die zieren Stuckarbeiten. Acht Pilaster tragen das Gesims.
Die Wände sind voller Malereien und Vergoldungen. Allerdings wurde die
Schwetzinger Moschee nur selten für islamische Gottesdienste genutzt. Es ist
nicht einmal bekannt, ob sie jemals als
Moschee geweiht
wurde.
Sie wurde 1870/71 als Gebetsraum für kriegsgefangene französische Soldaten
aus den französischen
muslimischen Kolonien genutzt. Sonst diente sie sie als Kulisse für die
Aufführung von Opern.
Die
Moschee hat zwei Minarette, die man allerdings nicht
besteigen kann. An den Außenmauern - ebenso wie an der Decke
der Kuppel - stehen
Kalligraphien mit
Versen
aus dem
Heiligen Qur'an bzw. Sprüchen.