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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Selim III. war in der Zeit 1789-1807 n.Chr. der 28.
Sultan der
Osmanen.
Selim ist am 24. Dezember 1762 geboren und war ein Sohn des
Sultans
Mustafa III.. Er
folgte seinem Onkel
Abdülhamid I. auf den Thron. Er galt als beliebt beim
Volk. Obwohl er um der Missstände in seinem Reich wusste und
einige gründliche Reformierungen anstrebte, kam er kaum dazu,
denn Österreich und Russland ließen ihn durch militärische
Verwicklungen nicht zur Ruhe kommen. Erst nach dem Frieden von Jassy 1792 n.Chr. bekam er in Europa eine Atempause, während
Napoleons Invasion in
Ägypten
und Schaam kurz darauf alle Kräfte
des Osmanischen Reiches band
und außerdem die alte Allianz zu den Franzosen zerbrechen
ließ.
Selim III. versuchte das verkrustete Bildungssystem im
zivilen Leben wie auch im Militär zu verbessern, wofür er unter
anderem ausländische Offiziere als Ausbilder anwarb. Damit
begründete er ein kleines neues Korps, die "Nizam-i-Dschedid" (Neue
Truppen), die so gut organisiert waren, dass sie sich gegen
rebellierende
Janitscharen
in den europäischen Provinzen behaupten konnten, wo
unzufriedene Statthalter keine Skrupel hatten, sie gegen
Sultan Selim III. aufzuhetzen. Ermutigt durch diesen Erfolg
erließ Selim eine Anordnung, dass in Zukunft jedes Jahr
ausgewählte Männer aus den Reihen der
Janitscharen in die neue
Truppe überführt werden sollten, um den Einfluss und die Macht
der
Janitscharen zu
mindern. Daraufhin erhoben sich die
Janitscharen und andere
Gegner in
Edirne. Angesichts der Anzahl der Aufständischen,
die 10.000 überschritten haben soll, und angesichts der
Heftigkeit ihrer Opposition wurde entschieden, dass die
Reformen zunächst eingestellt wurden.
Serbien,
Ägypten
und mehrere Fürstentümer wurden nacheinander Schauplatz von
Auseinandersetzungen, in denen die
Osmanen keinen Erfolg hatten. Die
Janitscharen erhoben sich
erneut und brachten den
Scheichulislam dazu, ein
Rechtsurteil [fatwa]
gegen die Reformen zu erteilen. Sie entthronten und
inhaftierten Selim III. und brachten seinen Neffen
Mustafa IV. auf den Thron.
Der Pascha von Rustschuk namens Alemdar Mustafa Paşa, ein
überzeugter Anhänger Selims und seiner Reformen, sammelte eine
Armee mit 40.000 Männern und marschierte nach
Istanbul, um Selim III. wieder
als Sultan einzusetzen. Er kam jedoch
zu spät. Selim III. war im Saray am 28. Juli 1808 mit einer
Bogensehne erdrosselt worden.
Mustafa IV. wurde abgesetzt und an seiner Stelle
Mahmut II. an die Macht
gebracht.
Selim III. ist auch bekannt für sein sehr auffälliges Siegel.
Die Form wurde in der islamischen Kunst oft verwendet.