.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Das Siegesdenkmal (Zafer Anıtı) ist ein bedeutsames Denkmal
auf dem Ulus-Platz in
Ankara.
Die Idee zu Bau eines Denkmals für die Helden im Türkischen
Befreiungskrieg wurde ursprünglich von der Zeitung Yenigün
(Neuer Tag) forciert. Daraufhin schrieb die Regierung der
Türkei einen internationalen Wettbewerb zur Gestaltung des
Denkmales aus.
Der österreichische Bildhauer Heinrich Krippel (1883-1945)
gewann die Ausschreibung und bekam 1925 den Auftrag für das
Denkmal, was zu seinem internationalen Durchbruch beitrug.
Krippel ließ das metallene Monumental-Denkmal in den
Vereinigten Metallwerken (Wien) gießen. Am 24. November 1927
wurde das Denkmal auf dem Ulus-Platz von der führenden
Persönlichkeit im Türkischen Befreiungskrieg Kazim Özalp
(1880-1968) in Anwesenheit des Ministerpräsidenten Ismet Inönü
enthüllt. Die Statue wurde mit von Yunus Nadi Abalıoğlu
gesammelten Spenden finanziert.
Bei der Aufstellung stand die Statue auf einem Leeren Platz
gegenüber dem ersten Parlament, das heute
Museum des Befreiungskrieges ist. Erst in den 1050
entstanden die hohen Gebäude drumherum, die das Denkmal
umschließen. Zudem ist das Denkmal heute durch eine
verkehrsintensiven Kreuzung vom
Museum des Befreiungskrieges getrennt. Ursprünglich
wurde das Denkmal auch "Herschafft des Volkes" (hakimiyet-i
milliye) genannt, da das die daamals populärste Parole der
Republikaner war.
Das Denkmal trägt auf einem hohen Sockel in der Mitte
Mustafa Kemal Atatürk als Reiterfigur in Uniform. Das
Pferd trägt den Namen Sakarya. Das ist der Name des Ortes, an
dem eine große Schlacht gewonnen wurde. Die Trense ist
angezogen, die Ohren spitz und die Nüstern weit geöffnet,
alles Zeichen einer Bereitschaft des Pferdes. Auf Wunsch
Mustafa Kemals zeigt die Statue in Richtung des damaligen
Parlaments.
Die Reiterfigur ruht auf einem Marmorsockel, an dessen
Wänden in Reliefs, die in den Stein geschlagen wurden,
verschiedene Begebenheiten abgebildet sind. Der Sockel steht
auf einem Podest, an dem kleine Brunnen mit Wolfsköpfen
angebracht sind.
An der Nordseite ist im obere Relief die Inspektion der
Armee durch
Atatürk nach dem Krieg dargestellt. Im untere Relief
transportiert eine Mutter mit Säugling in der Hand zusammen
mit ihrem Sohn unter beschwerlichen Bedingungen Munition an
die Front.
An der Ostseite ist ein Lebensbaum-Motiv angebrachte mit
einem aus der Erde wachsenden Ast. Der Ast besitzt ein
abgebrochenes Ende und einen neu sprießenden Zweig, der zu
einem Baum erwächst. Damit soll das Ende der
Osmanen und der Neuaufbau der Republik symbolisiert
werden. An der Podestbasis stehen die verkürzten Verse des
berühmten Dichters der jungtürkische Bewegung Namık Kemals:
Vatanın bağrına düşman dayamış hançerini; Yok mudur kurtaracak
baht-ı kara mâderini? (An des Volkes Brust schmiegt der Feind
seinen Dolch, gibt es keinen der die unglückliche Mutter
errettet?) und Mustafa Kemals Antwort: Vatanın bağrına düşman
dayasın hançerini; Bulunur kurtaracak baht-ı kara mâderini!
(An des Volkes Brust soll der Feind seinen Dolch schmiegen, es
wird sich finden der die unglückliche Mutter errettet).
An der Westseite besteht das Relief aus vier aufgehenden
Sonnen und einem einrahmenden Kranz. An der Podestbasis sind
das Abschiedsgesuch
Atatürks aus der Armee der
Osmanen und seine Erklärung, er wolle unter dem Volk
kämpfen, geschrieben.
An der Südseite ist eine Szene der Schlacht von Dumlupınar
dargestellt. Im unteren Relief ist
Atatürks in der Türkei berühmten Befehl dargestellt: "Die
Hauptstreitkräfte des Feindes sind zerrieben, euer nächstes
Ziel ist das Mittelmeer!" (ilk hedefiniz akdenizdir). Das
obere Relief zeigt wie türkische Soldaten griechische ins Meer
treiben.
An den Ecken des Denkmales sind drei kleinere Figuren
angebracht. Zwei davon zeigen türkische Soldaten, einer mit
abgemagerter Brust Rekruten zuwinkend, der andere in die Ferne
Ausschau haltend. Die dritte Figur stellt eine türkische Frau
dar, die Munition an die Front transportiert. Im Volk wird
diese Frau als die nationale Heldin Kara Fatma gesehen, die im
Befreiungskrieg kämpfte.