Udo Steinbach
Prof. Udo Steinbach

Aussprache:
arabisch:
أودو شتاينباخ
persisch:
أودو شتاينباخ
englisch: Udo Steinbach

30.5.1943 - heute n.Chr.

Foto auf der Islamischen Tagung deutschsprachiger Muslime (IT) 2001, Prof. Steinbach in der Mitte

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Prof. Udo Steinbach ist ein deutscher Islamwissenschaftler, der auch den direkten und konstruktiven Kontakt mit Muslimen nicht scheut.

Er ist am 30. Mai 1943 in Pethau bei Zittau geboren. 1949 wurde er in Cunewalde bei Bautzen eingeschult. 1954 siedelte seine Familie nach Westdeutschland und lebte in Düsseldorf. Nach seinem Abitur am humanistischen Görres-Gymnasium in Düsseldorf leistete er 1963 bis 1965 seinen Wehrdienst. 1965 bis 1970 folgte ein Studium der Islamwissenschaft und der Klassischen Philologie an den Universitäten Freiburg im Breisgau und Basel. 1970 wurde er zum Dr. phil. promoviert.

Von 1971 bis 1975 war er Leiter des Nahostreferats bei der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) in Schäftlarn an der Isar, einem Forschungsinstitut der Bundesregierung, das heute in Berlin sitzt. Dort knüpfte er die ersten Kontakte für seine spätere Beratungstätigkeit für die deutsche Außenpolitik. Mit seinen guten Türkischkenntnissen leitete er ab 1975 die türkische Redaktion der Deutschen Welle. Ab 1976 war er Direktor des Deutschen Orient-Instituts (DOI), das später umbenannt wurde in "GIGA German Institute of Global and Area Studies". Diese Leitungsfunktion war diejenige, für die er am meisten bekannt war, zumal sie bis zum Februar 2007 andauerte.

Parallel dazu war er ab 1991 außerdem Honorarprofessor an der Universität Hamburg. Ab Februar 2007 war er Gründungsdirektor des GIGA Instituts für Nahoststudien (Institute of Middle East Studies, IMES). Das IMES ist das einzige nicht-universitäre Forschungsinstitut in der Bundesrepublik Deutschland, das sich mit wirtschaftlichen, politischen und sozialen Problemen des modernen Nahen und Mittleren Ostens befasst. Zum 1. Januar 2008 wurde Steinbach auf eigenen Wunsch wenige Monate vor Erreichen der Altersgrenze pensioniert. Im Jahr 2007 gehörte er zu den Hauptbetroffenen eines Streits um das von ihm über drei Jahrzehnte geleitete DOI und dessen Bibliothek: Auf Betreiben des Trägervereins wurden beide Institutionen von Hamburg nach Berlin verlegt, während die Mitarbeiter des Instituts vom IMES übernommen wurden.

Von 2008 bis 2010 lehrte er am Zentrum für Nah- und Mitteloststudien der Philipps-Universität Marburg. Er ist Mitbegründer der Deutschen Arbeitsgemeinschaft Vorderer Orient für gegenwartsbezogene Forschung und Dokumentation (DAVO) und war viele Jahre ihr Vorsitzender.

Seit Juni 2012 ist er Leiter des Governance Center Middle East/North Africa an der Humboldt-Viadrina School of Governance, Berlin. Nach dessen Insolvenz im Jahr 2014 wurde Prof. Steinbach Mitgründer und Gesellschafter des gleichnamigen Nachfolgeprojekts Humboldt-Viadrina Governance Platform gGmbH.

Er ist Mitglied des Stiftungskuratoriums der Fridtjof-Nansen-Akademie für politische Bildung im Weiterbildungszentrum Ingelheim und wirkt als Berater und Gutachter für zahlreiche öffentliche und private Einrichtungen. Er hat zweimal an der Islamische Tagung deutschsprachiger Muslime (IT) als Diskussionspartner teilgenommen.

Seine einstmals auf gegenseitiges Verständnis und Dialog aufbauende Grundhaltung wird im Alter zunehmend von einer Haltung der Konfrontation mit dem Islam überschattet.

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