Sultan-Sade
  Ali Sultan Sultan-Sade

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1915 - 23.12.1988

.Bücher zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.

Ali Sultan Sultan-Sade war ein muslimischer Wehrmachtssoldat, dessen Lebensgeschichte sehr eng mit dem Islamischen Gräberfeld auf dem neuen Friedhof Forchheim verbunden ist.

Er ist 1915 n.Chr. in Dagestan als Sohn einer wohlhabenden Familie im Ort Achty geboren. Nach Schule und Studium wird er Gymnasiallehrer für Biologie und Chemie. Als im Zweiten Weltkrieg die deutsche Armee Sewastopol belagert, wird in die Rote Armee eingezogen. Bei der Eroberung von Sewastopol gerät er in deutsche Kriegsgefangenschaft. Damals wurden gefangene Muslime motiviert, in die Wehrmacht einzutreten, um gegen die Kommunisten zu kämpfen, was Ali Sultan Sultan-Sade auch tut. Nach einem Einsatz in Frankreich führt eine Verletzung führt dazu, dass er in ein Krankenhaus in Texel eingeliefert wird. Dort versorgt ihn eine Krankenschwester namens Leonore aus Stein bei Nürnberg. Sie wird später seine Ehefrau. Nach Kriegsende heiraten sie.

Sie verbringen Jahre in den Flüchtlingslagern in Schwabach und Nürnberg-Langwasser, in denen die drei Kinder zur Welt kommen: die Söhne Malik und Murat sowie die Tochter Feride. Während seiner Zeit in Nürnberg musste er auf Anweisung der USA immer wieder nach München reisen, wo er als Sprecher im US-amerikanischen Radio Free Europe mitarbeitete. 1953 zieht die Familie nach Forchheim. Hier wurde auf Betreiben der USA neu erbaute Häuser Bügsiedlung – damals im Besitz der Bundesvermögensverwaltung – den Muslimen, die zur deutschen Wehrmacht übergelaufen waren, angeboten werden.

Er setzte sich für die Errichtung eines Islamischen Grabfeldes in Forchheim ein und war maßgeblich an der Gründung Islamischen Gräberfeldes auf dem neuen Friedhof Forchheim beteiligt.

Er starb am 23. Dezember 1988. Obwohl damals das islamische Gräberfeld bestand, wünschte sich der schwer lungenkranke Mann diese Familiengruft, die nur auf dem alten Friedhof möglich war. Daher liegt er auf dem alten Friedhof. Sein Familiengrab ist mit einem Obelisken geschmückt. Seien Frau starb 1990.

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