Tabuk
  Tabuk

Aussprache: tabuuk
arabisch:
تبوك
persisch:
تبوك
englisch: Tabouk

9. n.d.H.
630 n.Chr.

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Tabuk ist eine Ortschaft im Nordwesten der arabischen Halbinsel. In der frühen islamischen Geschichte ist der Ort bekannt für einen historisch bedeutsamen Aufmarsch gegen die Byzantiner.

Die Herrscher von Byzanz, allen voran Heraklios, sahen in der Verbreitung des Islam eine Gefahr für ihre eigenen Herrschaftsansprüche und griffen die noch junge Gemeinde vom Nordwesten an in der Hoffnung den Islam besiegen zu können. Kleinere im Nordwesten zur Verteidigung stationierte Truppen der Muslime wurden zunächst durch die enorme zahlenmäßige Übermacht überrumpelt oder flohen nach Medina. Die Armee von Heraklios soll aus 40.000 Soldaten bestanden haben. Zahlreiche antiislamisch orientierte arabische Stämme, wie die Luchman, Judham und andere hatten sich mit den Byzantinern verbündet. Die Gesamtzahl der Angreifer wird von einigen Historikern auf einige Hunderttausend geschätzt.

Prophet Muhammad (s.) sammelte seine Gefährten und zusammen mit befreundeten Nomadenstämmen konnte er eine Truppe von ca. 30.000 Mann aufstellen, die Richtung Tabuk marschierte. Nie zuvor war eine derart große muslimische Armee marschiert. In Tabuk fing er mit einer Art militärischen Manövern an in Erwartung der Gegner.

Dieser Aufmarsch der bis dahin so erfolgreichen Muslime ängstigte die Gegner derart, dass sie mehr und mehr auseinander fielen. Einige der ehemaligen Verbündeten der Byzantiner suchten nach Schutzverträgen mit den Muslimen.

Die Byzantiner traten daraufhin den Rückzug an, um im Hinterland von Schaam in ihren Festungen Schutz zu suchen. Als Prophet Muhammad (s.) vom Rückzug der Byzantiner erfuhr, sah er keinen Anlass, sie ins Innere ihres Landes zu verfolgen. Er blieb an der Grenze und sicherte diese auf dass sie danach niemand mehr überschreiten sollte.

Dschuhanna ibn Ruba war der Gouverneur von Aila, einem der an der Grenze liegenden Fürstentümer, das ursprünglich Verbündeter der Byzantiner war, sich ihnen im Feldzug angeschlossen hatte und jetzt allein gelassen wurde. Prophet Muhammad (s.) richtete an ihn einen Brief, die Feindschaft zu beenden. Dschuhanna kam mit einem goldenen Kreuz auf seiner Brust, bot Geschenke an, schloss Frieden mit Prophet Muhammad (s.) und zahlte ihm die Schutzsteuer [dschizya]. Diesem Beispiel folgten die Einwohner der Ortschaften al-Dscharba und Adhrun an der Grenze zu Schaam.

Tabuk war der einzige Feldzug des Propheten Muhammad (s.) an dem Imam Ali (a.) auf Befehl des Propheten Muhammad (s.) nicht teilnahm, sondern stattdessen sein ernannter Vertreter in Medina war als Zeichen für die Muslime. Eine Miniatur im Siyer-i-Nebi (s.u.) stellt die Szene der Abmarsches der Truppen dar und wie Prophet Muhammad (s.) die Offenbarung [wahy] von Prophet Muhammad (s.) erhält, dass Imam Ali (a.) als sein Vertreter in  Medina zurück bleiben soll.

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