Tal von Abu Talib
Tal von Abu Talib

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Das Tal von Abu Talib [schiyb abu talib] ist ein nach dessen Besitzer Abu Talib benanntes Tal bei Mekka, in dem die Muslime in der Anfangszeit des Islam Zuflucht vor den Verfolgungen durch die Quraisch fanden.

Als die Verfolgungen der Muslime immer unerträglicher wurde, stellte Abu Talib dem Propheten Muhammad (s.) und dessen Gefährten sein Tal 617 n. Chr. zur Verfügung, wohin diese sich zurückzogen und dort unter dem Schutz Abu Talibs standen, bis er verstarb.

Die wenigen kampferfahrenen Männer unter den Geflohenen schützten Propheten Muhammad (s.) und seine Gefährten, die zum größten Teil aus Schwachen, Armen, vielen Frauen und Kindern bestand. Unter anderem bewachten Hamza ibn Abd-ul-Mutallib und Imam Ali (a.) das Tal und hielten nachts Wache, um eventuellen nächtlichen Überfällen vorzubeugen.

Die Anführer Mekkas setzten daraufhin ein Schreiben auf, das von 40 der Quraisch unterschrieben und an der Kaaba aufgehängt wurde. In ihm wurde den Bewohnern Mekkas bei Androhung harter Strafen verboten, Handel mit den Muslimen zu treiben oder ihnen etwas zu verkaufen, wie z.B. Wasser oder Nahrungsmittel. Drei Jahre lang fristeten die Muslime ein hartes Dasein im Ghetto, beherrscht von Hunger und Durst, brennender Sonne am Tag und beißender Kälte in der Nacht. Sie konnten nur schwerlich mit dem Wenigen, das ihnen auf Schleichwegen in das Lager hinein geschmuggelt wurde, vor dem Hungertod bewahren. Unter den Leidenden war auch die junge Fatima (a.), die hier entwöhnt wurde und im heißen Steppensand laufen lernte.

Nach drei Jahren wurde die extreme Belagerung aufgehoben und eine gewisse Erleichterung trat ein, die allerdings in das Jahr der Trauer mündete.

Heute befindet sich ein Busbahnhof auf dem Tal (siehe unten). Die Wahhabiten haben weder ein Hinweisschild noch irgendeinen anderen Hinweis auf die historische Bedeutung aufgestellt.

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