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von Allama Tabatabai finden Sie im Verlag Eslamica.
Tamerlan war ein mongolischer Eroberer am Ende des 14.
Jh. n.Chr. und der Gründer der
Timuriden-Dynastie.
Timur-e Lang, der im deutschen Tamerlan genannt wird, hieß
eigentlich Timur-e Gurkani [تيمور گوركانى], was ursprünglich
aus dem mongolischen kürügän (Schwiegersohn) stammt. Es ist
eine Anspielung auf die Heirat Timurs in die Familie Dschingis
Khans. Zuweilen
wird als Geburtsdatum der 8. April 1336 angegeben, aber gilt
nicht als sicher. In
Usbekistan ist er bekannt als "Amir Timur".
Timur (tschagataisch: „der Eiserne“) erhielt den persischen
Beinamen Lang („der Gelähmte“) aufgrund einer Verwachsung an
der rechten Kniescheibe. Sein rechtes Bein war so gut wie
gelähmt, dazu kam eine Verwachsung an der rechten Schulter,
und die Beweglichkeit der rechten Hand war ebenfalls
eingeschränkt aufgrund einer Pfeilverletzung. Sowjetische
Wissenschaftler haben das bei einer Untersuchung des Skelettes
im Jahre 1941 bestätigt.
Timur entstammte dem im 14. Jahrhundert in Transoxanien
eingewanderten türkisierten Mongolenstamm der Barlas, sein
Vater war Stammesfürst. Er stieg im Dienst des
Tschagatai-Khans Tughluq Timur auf und erlangte zwischen 1364
und 1370 unter Ausschaltung des Thronfolgers und weiterer
Rivalen die Herrschaft über
Transoxanien. Er heiratete in das
Haus Tschagatais, das heißt in die Familie Dschingis Khans ein und
wollte dessen Reich unter dem Vorzeichen des
Islam,
so wie er ihn verstand, erneuern. Unter seiner Herrschaft
nahmen weite Teile Zentralasiens den
Islam
an. Er soll am Fuß eines Derwischs begraben worden sein, denen
er sich nahe fühlte.
Ihm wird
nachgesagt, dass er die Bevölkerung in den eroberten Gebieten
und Städten zu hunderttausenden ermorden und Aufstände brutal
unterdrücken ließ. Beispielsweise wurden bei der Eroberung von
Isfahan 1387 laut Hafiz-i Abru 28 Schädeltürme auf einer
Stadtseite gezählt, so dass man durchaus von einer Zahl von 70
000 Toten ausgehen kann. In der Stadt Isfizar ließ er z.B.
2000 Menschen lebendig einmauern.
Seine als "Zentrum der Welt" verstandenen Städte
Buchara und Samarkand wurde prachtvoll ausgebaut. In
Mittelasien entstand in der Folge ein eigener (der
timuridische) Architekturstil, der persische Geschmack war
vorherrschend. Seine Hauptstadt war Samarkand im heutigen
Usbekistan.
Seit 1380 begann er die Eroberung des Südens von
Chorasan bis
Irak,
wobei die lokalen Dynastien wie die Kartiden, Sarbadaren,
Muzaffariden und Dschalairiden beseitigt wurden. Im Osten
erreichten seine Truppen über das restliche Tschagatai-Gebiet
in Moghulistan die Grenze zur Mongolei (ca. 1389).
In den Jahren 1391 und 1395 errang Tamerlan entscheidende
Siege über die Mongolen der Goldenen Horde unter Toktamisch,
deren Reich danach unaufhaltsam zerfiel. 1398 eroberte er
Delhi in Indien, 1401
Damaskus und
Bagdad
und 1402 besiegte er - zu dem Zeitpunkt schon fast blind - den
Sultan der
Osmanen
Bayezit I. bei Ankara, wo dessen Truppen zum Teil
überliefen.
Bayezit I. wurde gefangen und Timur wurde nun auch in
Europa bekannt.
1405 brach er mitten im Winter zum Feldzug nach China auf
und starb auf dem Weg in der Nähe des heutigen Schymkent in
Kasachstan nach einem mehrtägigen Alkoholexzess. Er wurde
in
Samarkand bestattet, sein Mausoleum
Gur-Amir-Mausloeum ist eines
der bedeutendsten Architekturdenkmäler der Stadt. Sein Reich
zerfiel bald in Nachfolgestreitigkeiten und die mühsam
besiegten Staaten wurden wieder unabhängig. An vielen Orten
seiner Herrschaft erinnern Statuen an ihn. In
Taschkent gibt es das
Amir Timur Denkmal und in
Samarkand ebenfalls ein
Amir Timur Monument. In der
Türkischen Ahnengalerie Kars ist eine Büste für ihn
aufgestellt.
Einer der Enkel Tamerlans war der
Universalwissenschaftler
Ulugh
Bek.