Mehmed Çelebi
  Yirmisekiz Mehmed Tschelebi (Çelebi)

Aussprache:
arabisch:
 
persisch:
englisch:

ca. ??? - ??? n.d.H.
ca. 1670 - 1732 n.Chr.

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Yirmisekiz Mehmed Tschelebi (Çelebi) war ein Soldat und später Diplomat der Osmanen, der vor allem für sein Reisebuch Sefaretname (Gesandtschaftsschrift) bekannt geworden ist.

Er ist ca. 1670 n.Chr. in Edirne als Sohn des Offiziers der Janitscharen Süleyman Ağa geboren. Sein Vater starb während des Feldzuges in Pécs. Mehmed wurde selbst Janitschare und diente dort in der 28. Kompanie. Dies brachte ihm den Beinamen Yirmisekiz (achtundzwanzig) ein. Seine Nachfahren, darunter ein Sohn, der Großwesir wurde, nutzen diesen Namen in der Form Yirmisekizzade (Nachkomme des Achtundzwanzig).

Er stieg in der militärischen Hierarchie auf und machte dann Karriere im Finanzsystem der Osmanen. Während der Herrschaft Ahmet III. wurde er im Jahr 1720 vom Sultan als Botschafter nach Paris gesandt. Seine Gesandtschaft für elf Monate war die erste dauerhafte ausländische Vertretung der Osmanen. Nach seiner Rückkehr nach Istanbul übergab er dem Sultan seine Kontakte, Erfahrungen und Beobachtungen in Form eines Berichtes, aus dem ein Buch wurde. Er nannte es Sefaretname (Gesandtschaftsschrift).

Sein Sefaretname gibt gute Einblicke in die damalige Zeit und beschreibt seine Reise nach Frankreich, die 40-tägige Quarantäne in Toulon wegen der Angst vor der Pest, die Reise über Bordeaux nach Paris, seinen Empfang durch Ludwig XV., die Zeremonien und gesellschaftlichen Veranstaltungen, an denen er teilnahm, wobei eine Nacht im Theater hervorzuheben ist, Sehenswürdigkeiten in Paris, die Neugier, mit der er die westliche Kultur erforschte, und die Neugier, die er bei seinen westlichen Gesprächspartnern auslöste. Zum Beispiel soll sein Fasten [saum] während des Monats Ramadan eine Versammlung neugieriger Pariser Frauen ausgelöst haben. Sein Buch wurde 1757 ins Französische und anschließend in andere europäische Sprachen übersetzt.

Seine Gesandtschaft gilt als Baustein zur Annäherung der Kultur der Osmanen an die Westliche Welt. Wenige Monat nach seiner Rückkehr gründete Ibrahim Mütferrika die erste Druckerei im Land.

Nach einer anderen kurzen Gesandtschaft nach Ägypten wurde Yirmisekiz Mehmed Tschelebi nach Zypern ins Exil geschickt, da Ahmet III. abgesetzt worden war. Tschelebi starb 1732 in Famagusta und wurde dort auf dem Friedhof der Buğday-Moschee begraben.

Sein Sohn Yirmisekizzade Mehmed Said Pascha wurde 1742  ebenfalls für eine Gesandtschaft nach Paris geschickt. Auch er schrieb eine Sefaretname.

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