.Bücher
von Allama Tabatabai finden Sie im Verlag Eslamica.
Yirmisekiz Mehmed Tschelebi (Çelebi) war ein Soldat und später
Diplomat der
Osmanen, der vor allem für sein Reisebuch Sefaretname
(Gesandtschaftsschrift) bekannt geworden ist.
Er ist ca. 1670 n.Chr. in
Edirne
als Sohn des Offiziers der
Janitscharen Süleyman Ağa geboren. Sein Vater starb
während des Feldzuges in Pécs. Mehmed wurde selbst
Janitschare und diente dort in der 28. Kompanie. Dies
brachte ihm den Beinamen Yirmisekiz (achtundzwanzig) ein.
Seine Nachfahren, darunter ein Sohn, der Großwesir wurde,
nutzen diesen Namen in der Form Yirmisekizzade (Nachkomme des
Achtundzwanzig).
Er stieg in der militärischen Hierarchie auf und machte
dann Karriere im Finanzsystem der
Osmanen. Während der Herrschaft
Ahmet
III. wurde er im Jahr 1720 vom Sultan als Botschafter nach
Paris gesandt. Seine Gesandtschaft für elf Monate war die
erste dauerhafte ausländische Vertretung der
Osmanen. Nach seiner Rückkehr nach
Istanbul übergab er dem Sultan seine Kontakte, Erfahrungen
und Beobachtungen in Form eines Berichtes, aus dem ein Buch
wurde. Er nannte es Sefaretname (Gesandtschaftsschrift).
Sein Sefaretname gibt gute Einblicke in die damalige Zeit
und beschreibt seine Reise nach Frankreich, die 40-tägige
Quarantäne in Toulon wegen der Angst vor der Pest, die Reise
über Bordeaux nach Paris, seinen Empfang durch Ludwig XV., die
Zeremonien und gesellschaftlichen Veranstaltungen, an denen er
teilnahm, wobei eine Nacht im Theater hervorzuheben ist,
Sehenswürdigkeiten in Paris, die Neugier, mit der er die
westliche Kultur erforschte, und die Neugier, die er bei
seinen westlichen Gesprächspartnern auslöste. Zum Beispiel
soll sein
Fasten
[saum] während des
Monats Ramadan eine Versammlung neugieriger Pariser Frauen
ausgelöst haben. Sein Buch wurde 1757 ins Französische und
anschließend in andere europäische Sprachen übersetzt.
Seine Gesandtschaft gilt als Baustein zur Annäherung der
Kultur der
Osmanen an die
Westliche Welt. Wenige Monat nach seiner Rückkehr gründete
Ibrahim Mütferrika die erste Druckerei im Land.
Nach einer anderen kurzen Gesandtschaft nach
Ägypten wurde Yirmisekiz Mehmed Tschelebi nach Zypern ins
Exil geschickt, da
Ahmet
III. abgesetzt worden war. Tschelebi starb 1732 in
Famagusta und wurde dort auf dem Friedhof der Buğday-Moschee
begraben.
Sein Sohn Yirmisekizzade Mehmed Said Pascha wurde 1742
ebenfalls für eine Gesandtschaft nach Paris geschickt. Auch er
schrieb eine Sefaretname.