Tughrul Beg
  Tughrul Beg

Aussprache: tughrul bek
arabisch: طغرل بك
persisch:
طغرل بیک
englisch:
Tughril Bek

??? - 8.9.455 n.d.H.
ca. 990 - 1063 n. Chr.

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Abu Talib Mohammad ibn Malik ibn Seldschuk ibn Dukak, mit dem Beinamen Ruknaddin (der Eckpfeiler der Religion), bekannt als Tughrul Beg (oder Tugrul Bey) war erster Herrscher der Seldschuken.

Tughrul Beg ist ein aus zwei Wörtern zusammengesetzter türkischer Name und zwar aus Thughrul, der Bezeichnung für einen bei den Türken bekannten Vogel Gerfale, die auch als Eigenname verwendet wird, und Beg.

Tughrul Beg und sein Bruder Chagri (1038–1060), eroberten um 1030 n.Chr. Chorasan und verdrängten nach dem Sieg in der Schlacht bei Dandanqan 1040 n.Chr. die Ghaznawiden. Um 1055 stürzten die Buyiden im restlichen Iran. Zwischen Tughrul Beg und Chagri kam es zur Teilung des Reichs. Während Tughrul Beg den Westen des Reichs von Isfahan aus regierte, beherrschte Chagri von Merw aus den Osten des Reiches mit Chorasan. Unter Tughrul Beg unterwarfen die Seldschuken große Teile des Iran und 1055 n.Chr. den Irak. Am 16. Ramadan 447 n.d.H. (1055 n. Chr.) eroberte Tughrul Beg mit sein Bruder, dem Vater von Alp Arslan, Bagdad. Nach der Eroberung und nachdem Tughrul Beg den Irak und Bagdad bemächtigt hatte, sandte er einen Boten zum Kalifen, dem Abbasiden namens Qa'im, und ließ für sich um die Hand der Tochter des Kalifen anhalten. Dies missfiel Qa'im sehr und er suchte nach einen Ausweg und mehrfach gingen Botschaften zwischen ihm und Tughul Beg hin und her. Da der Kalif aber keinen Ausweg fand, gab er schließlich Tughul Beg seine Tochter zur Frau und der beanspruchte damit unausgesprochen das Kalifat.

Damit wurden die Seldschuken nach dem Sturz der Buyiden Schutzmacht über die Abbasiden in Bagdad. Tughrul Beg erhielt vom Kalifen in Bagdad den Titel eines Sultans verliehen.

Tughul Beg lebte verschwenderisch und besaß viele Anwesen. Als einmal mehr die Kritik lauter wurde, der Herrscher lebe zu luxuriös, pflegte er zu sagen: „Ich würde mich vor Gott dem Allmächtigen schämen, wenn ich für mich selbst ein Haus baute und diesem nicht eine Moschee zur Seite stellte.“ So baute er sehr viele Moscheen, aber eben auch viele Häuser für sich.

Tughul Beg starb im Alter von 70 Jahren am 8. Ramadan 455 n.d.H. in Ray. Man überführte ihn nach Merw und beerdigte ihn nahe dem Grab seines Bruders Dawud.

Als Tughul Beg auf dem Sterbebett lag, sagte er: „Ich bin wie jenes Schaf, dessen Beine man festband, um es zu scheren. Doch es dachte, es werde geschlachtet und so hielt es nicht still. Als es dann freigelassen wurde, war es hocherfreut. Später band man es fest, um es zu schlachten. Da dachte es, es werde geschoren, und hielt still. Aber man schlachtete es. Diese Krankheit, die mich befallen hat, lässt mich glauben, mir seien die Beine gebunden und ich werde zur Schlachtbank gebracht.“

Die Tochter des Kalifen Qa'im war nur sechs Monate bei ihm gewesen. Tughul Beg hinterließ keinen männlichen Nachkommen, weswegen sein Reich an seinen Neffen Alp Arslan überging. In der Türkischen Ahnengalerie Kars ist für ihn eine Büste aufgestellt (siehe Foto).

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