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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Die Umayyaden (auch Umajjaden, Omayyaden, Omajjaden, Omaijaden,
Omajaden) sind eine Dynastie,
die von 660 bis 750 n.Chr. zumeist
Gewaltherrscher des islamischen Reichs waren. Die Gründung der
Dynastie erfolgte durch
Muawiya ibn Abu Sufyan. Nach ihrer
Vertreibung aus dem Orient gründeten sie 756 n.Chr. das Emirat von
Cordoba. Als
Imam Ali (a.) das
Kalifat
nach der Ermordung
Uthmans ibn Affan auferlegt wurde, weigerte sich
Muawiya ibn Abu Sufyan ihn anzuerkennen, eröffnete einen
Krieg gegen ihn, erwirkte kurz vor der eigenen Niederlage
einen Waffenstillstand durch eine Kriegslist von
Amr ibn Aas und ließ sich später durch eine weitere List
gegen
Abu Musa al-Aschari im Jahr 660 n.Chr. zum Kalifen in
Damaskus ausrufen. Nach der Ermordung
Imam Alis (a.) ließ
Muawiya ibn Abu Sufyan auch dessen Sohn
Imam Hasan (a.) vergiften und hielt den
Friedensvertrag Imam Hasans (a.) nicht ein. Entgegen der
Vereinbarung ernannte er seinen Sohn
Yazid ibn Muawiya zu seinem Nachfolger, was die Tragödie
von
Aschura zur Folge hatte. Von dieser Abweichung vom
islamischen Ideal hat sich die
Islamische Weltgemeinschaft [ummah] inhaltlich über ein
Jahrtausend nicht mehr erholt.
Muawiya verlegte die Hauptstadt nach
Damaskus und führte das Erbkalifat ein. Der zweite umayyadische
Kalif
Yazid ibn Muawiya ließ den dritten
Imam
ermorden und schlug damit jeden Widerstand gegen die
Gewaltherrschaft der Umayyaden nieder. Sein Sohn
Muawiya ibn Yazid bekam dann die Gewalt nach innen zu
spüren, als ihn seine eigenen Familienangehören absetzten, da
er zu milde gegenüber den
Ahl-ul-Bait (a.) verfuhr. So kam es kurzzeitig zu einem
Machtvakuum mit zeitweilig zwei
Kalifen an der Spitze des
islamischen Reichs. Die Gegner der Umayyaden hatten
Abdullah ibn Zubair zum
Kalif
ausgerufen. Den dann folgenden Bürgerkrieg konnten die
Umayyaden erst 692 n.Chr. unter
Abdulmalik ibn Marwan (685-705 n.Chr.), ihrem fünften
Kalifen,
für sich entscheiden. Er war auch der Mörder von
Imam Zain-ul-Abidien (a.). Sein Sohn
Hischam ibn Abd al-Malik wurde später der zehnte
Kalif
und ließ
Imam
Baqir (a.) ermorden. Der achte
Kalif
Umar ibn Abdul Aziz gehörte zu jenen, die den
Ahl-ul-Bait (a.) gegenüber milder gesonnen waren und der
das enteignete Fadak kurzzeitig
zurück gab.
Während des
Kalifats der Umayyaden wurde das Reich gewaltsam
vergrößert. Schon 711 n.Chr. wurde das Westgotenreich in
Spanien erobert und es erfolgten Eroberungsfeldzüge in das Frankenreich bis
an die Loire und nach Burgund.
Seit 718 n.Chr. hatten unterdessen eine Gruppe von
Abbasiden das Wohlwollen einiger
Schiiten erlangt, indem sie behaupteten, die Umayyaden
stürzen zu wollen, um dem wahren
Imam
zur Macht zu verhelfen. Ihnen gelang es immer mehr Anhänger zu
gewinnen. Der 747 n.Chr. im Ostiran ausbrechende Aufstand des
Abu Muslim konnte von den Umayyaden nicht mehr erfolgreich
bekämpft werden. 750 n.Chr. wurden die Umayyaden unter
Marwan (II.) ibn Muhammad ibn Marwan im Nordirak am Großen
Zab vernichtend geschlagen. In der Folgezeit wurden
die Umayyaden von den Abbasiden getötet bzw. vertrieben.
Einem Prinzen der Umayyaden gelang die Flucht in den
Maghreb und
nach
Andalusien, wo er 756 n.Chr. als
Abdurrahman I. das
Emirat von
Cordoba errichtet haben soll. 929 n.Chr. erhob sich
Abdurrahman III. zum
Kalifen. Das Kalifat von
Cordoba hatte bis zum Jahr 1031 n.Chr. Bestand. Mit dessen Ende
erlosch die Dynastie der Umayyaden endgültig.
Die Dynastie Umayyaden (661-750 n.Chr.) in Damaskus
-
Muawiya ibn Abu Sufyan (661-680 n.Chr.)
-
Yazid ibn Muawiya (680-683 n.Chr.)
-
Muawiya ibn Yazid (683-684 n.Chr.)
-
Marwan ibn al-Hakam (684-685 n.Chr.)
-
Abdulmalik ibn Marwan (685-705 n.Chr.)
-
Walid (I.) ibn Abdulmalik (705-715 n.Chr.)
-
Sulaiman ibn Abdulmalik (715-717 n.Chr.)
-
Umar ibn Abdul Aziz (717-720 n.Chr.)
-
Yazid (II.) ibn Abdulmalik (720 - 724 n.Chr.)
-
Hischam ibn Abd al-Malik (724-743 n.Chr.)
-
Walid (II.) ibn Yazid ibn Abdulmalik (743-744 n.Chr.)
-
Yazid (III.) ibn Walid ibn Abdulmalik (744-744
n.Chr.)
-
Ibrahim ibn Walid
ibn Abdulmalik (744-745 n.Chr.)
-
Marwan (II.) ibn Muhammad ibn Marwan (745-750)
Die umayyadischen Emire von
Cordoba
(756-929 n.Chr.)
-
Abdurrahman I. al-Dachil (756-788 n.Chr.)
- Hischam I. (788-796 n.Chr.)
- al-Hakam I. (796-822 n.Chr.)
-
Abdurrahman II. (822-852 n.Chr.)
- Muhammad I. (852-886 n.Chr.)
- al-Mundir (886-888 n.Chr.)
- Abdallah ibn Muhammad (888-912 n.Chr.)
-
Abdurrahman III. (912-929 n.Chr.)
Die umayyadischen Kalifen von
Cordoba (929-1031 n.Chr.)
-
Abdurrahman III. (912-961 n.Chr.) (ab 929
selbsternannter Kalif)
- al-Hakam II. (961-976 n.Chr.)
- Hischam II. (976-1009 n.Chr.)
- Muhammad II. al-Mahdi (1009 n.Chr.)
- Sulaiman al-Mustain (1009-1010 n.Chr.)
- Muhammad II. al-Mahdi (1010 n.Chr.) erneut
- Hischam II. (1010-1013 n.Chr.) erneut
- Sulaiman al-Mustain (1013-1016 n.Chr.) erneut
- Ali Ibn Hammud al-Nasir (1016-1018 n.Chr.)
- Abd ar-Rahman IV. (1018 n.Chr.)
- al-Qasim al-Mamun (1018-1021 n.Chr.)
- Yahya al-Mutali (1021-1023 n.Chr.)
- Abd ar-Rahman V. (1023-1024 n.Chr.)
- Muhammad III. (1024-1025 n.Chr.)
- Yahya al-Mutali (1025-1026 n.Chr.) erneut
- Hischam III. (1026-1031n.Chr.)