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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Die Witwenhilfe durch Imam Ali (a.) gilt als eine der
bekanntesten Geschichten aus dem
Imam Alis (a.), in der die Charaktereigenschaften des
Befehlshabers der Gläubigen verdeutlicht werden.
In der
Regel wird die Geschichte aus den
Überlieferungen herus folgendermaßen erzählt:
Müde und erschöpft mit dem Wassersack auf ihrem Rücken,
ging eine Witwe keuchend ihrem Haus entgegen, wo unschuldige
Kinder, ihre Augen auf die Tür fixiert, begierig auf die
Ankunft ihrer Mutter warteten. Auf ihrem Weg näherte sich ihr
ein unbekannter Mann. Er nahm ihr den Wassersack ab und legte
ihn auf seinen Rücken. Die Tür öffnete sich und die Kinder
sahen, dass ihre Mutter das Haus mit einem Fremden betrat. Er
legte den Wassersack auf die Erde und sagte: „Es sieht so
aus, als hättest du niemanden um dir Wasser zu holen. Wie
kommt es, dass du so einsam bist?“ - „Mein Mann war ein
Soldat.
Ali schickte ihn an die Grenze wo er getötet wurde. Nun
bin ich alleine mit diesen kleinen Kindern.“ Der Fremde
sagte nichts mehr. Seinen Kopf senkend ging er weg. Aber der
Gedanke an die hilflose Witwe und die Waisen blieb in seinem
Gedächtnis erhalten. In dieser Nacht konnte er nur schwer
schlafen. Früh am Morgen, hob er einen Korb auf, legte etwas
Fleisch, Mehl und Datteln hinein und ging direkt zum Haus der
Witwe und klopfte an der Tür. „Wer bist du?“ - „Ich bin der
Mann, der dein Wasser gestern brachte. Nun habe ich etwas
Essen für die Kinder.“ „Möge Allah dich segnen und zwischen
uns und
Ali richten.“ Sie öffnete die Tür. Das Haus betretend
sagte er: „Ich würde gerne Gutes tun. Lass mich entweder
den Teig kneten und das Brot backen, oder erlaube mir auf die
Kinder aufzupassen.“ - „Na gut, aber ich kann die Aufgabe des
Knetens und des Backens besser als du erfüllen. Pass du auf
die Kinder auf bis ich zu Ende koche.“ Sie ging, um das
Teig zu kneten. Umgehend grillte er das Fleisch, das er
gebracht hatte, und gab es den Kindern zu Essen. Während er
das Häppchen in den Mund der Kinder legte sagte er zu jedem
Kind: „Mein Sohn, vergib
Ali falls er in seiner Pflicht gegenüber dir gescheitert
ist.“ Das Mehl war bereit. Sie rief ihm zu: „Herr!
Heize bitte den Ofen.“ Er ging und heizte den Ofen. Als
das Feuer aufflammte, brachte er sein Gesicht in die Nähe des
Feuers und sagte: „Schmecke die Hitze des Feuers. Das ist
die Strafe für diejenigen, die in ihrer Pflicht gegenüber
Waisen und Witwen scheitern.“
Zufälligerweise kam eine Frau aus der
Nachbarschaft. Sie erkannte den Fremden und rief: „Wehe,
erkennst du den Mann, der dir hilft nicht? Er ist
der Befehlshabers der Gläubigen Ali ibn Abi Talib.“
Die Witwe kam hervor und sagte mit schamvollen Gesicht:
„Fluch und Schande über mich. Ich bitte dich um Verzeihung.“ -
„Nein, ich bitte dich um Verzeihung dafür, dass ich in meiner
Pflicht gegenüber dir gescheitert bin.“
Unter anderem aus derartigen
Überlieferungen generieren die
Gelehrten [faqih] die Verpflichtung des
Islamischen Staates, die Versorgung von Witwen und Waisen
sicher zu stellen.