.Bücher
zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.
Al-Zakariyya im Bezirk
Hebron
[al-chalil] war ein Dorf in
Palästina, das zum größten Teil von
Muslimen bewohnt war und im Zuge
der ethnische Säuberung Palästinas entvölkert und völlig
zerstört wurde.
Das Dorf lag 25 km nordwestlich von der Stadt
Hebron
[al-chalil] ca. 275 m über dem
Meeresspiegel. An der nordwestlichen Seite befand sich das Wadi Sur
und auf der anderen Seite liegt gemäß einer Legende
Zacharias (a.) [zakariyya], woher der Name des Dorfes
stammt. Bereit zur Zeit der Römer war die Ortschaft besiedelt
und hieß damals Caper Zacharia. Der Legende nach wurde der Körper
von
Zacharias (a.) [zakariyya] hier
im Jahr 415 n.Chr. gefunden und daraufhin wurden eine Kirche und
ein Kloster erbaut. Zur Zeit der
Mamluken wurde die Ibrahimi Moschee gebaut. Das Dorf war
einstmals für seine palästinensischen Kostüme bekannt.
Die
Osmanen registrierten im Jahr 1596 n.Chr. 47
steuerpflichtige Haushalte, die Steuern zu entrichten hatten
auf Weizen, Gerste, Oliven, Bienenstöcke und Ziegen. Auch soll
das Dorf über einen Schrein verfügt haben, der
Zacharias (a.) [zakariyya] gewidmet war. Als
Victor Guerin 1863 das Dorf besuchte fand er bis zum 500
Einwohner. Die britischen Besatzer zählten im Jahr 1922
insgesamt 683 Einwohner; alles
Muslime. 1931 lebten 742
Muslime in 189 Häusern. Bis zum Jahr 1945 war die
Einwohnerzahl auf 1180 gestiegen. Sie bewirtschafteten eine
Fläche von 15.320
Dunum Land,
davon 6.523 Dunum für
Getreide und 961
Dunum bewässerten
für
Obstgärten, davon 440 Dunum mit
Olivenbäumen.
Das Dorf wurde am 23. Oktober 1948 von dem 54. Bataillon
der Givati Brigade im Rahmen der Operation Yoav angegriffen. Die Überlebenden wurden vertrieben bzw.
zwangsdeportiert. Das Dorf wurde im Anschluss zwar geplündert
aber im Gegensatz zu anderen Dörfern nicht
komplett zerstört. Im Dezember 1948 vertrieb die Armee etwa 40
alte Männer und Frauen, die zurück geblieben waren.
Im März 1949 erfolgte die endgültige Räumung von 145
restlichen Dorfbewohner. Die neueren Häuser wurden erhalten
und mehreren
hundert
jüdischen Einwanderern zur Verfügung gestellt. Nah und
nach wurden die Einwanderer auf andere Städte verteilt. In den
1960er Jahren wurde dann das Dorf komplett zerstört, um
etwaige Rückkehransprüche der enteigneten Einwohner
auszuschließen.