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Die Zitadelle von Aleppo, auch bekannt als Burg von Aleppo
oder Stadtschloss Saif al-Daula ist eine im 13. Jh. n.Chr.
erbaute Burganlage inmitten von
Aleppo.
Die Anlage liegt auf einem teilweise künstlich errichteten
Siedlungshügel 50 m über der Stadt. Der gegenwärtige Bau wurde
im 13. Jh.n.Chr.
durch
Tamerlan (Timur Lenk) errichtet nach der Zerstörung eines
Vorgängerbaus. Aber 1822 wurde die Zitadelle durch ein
Erdbeben erheblich beschädigt. Vorgängerbauten sind bereits aus der Zeit
der
Seldschuken bekannt.
Es wird vermutet, dass der Urbau viel älter ist. Bei 1996
begonnenen Grabungen stießen Forscher auf Hinweise auf
Tempelbauten aus der frühen Bronzezeit (3. Jh.v.Chr.),
der Mittelbronzezeit und einen Wiederaufbau um 1100 v. Chr.
als Tempel des Wettergottes Hadad von Aleppo. Aus dieser
Epoche wurden einige hervorragend erhaltene Reliefs entdeckt.
Die Anlage ist vermutlich nach dem 4. J.h n.Chr. in einem
gigantischen Brand untergegangen. Auf dem Schutt der
zerstörten Tempel entstanden immer wieder neue Gebäude, so
dass der ursprüngliche Hügel im Lauf der Jahrhunderte immer
größer wurde.
Im Jahr 1183 n.Chr setzte
Sultan Saladin seinen Sohn Saghir al-Ghazi als
Stadthalter in
Aleppo
ein. Dieser ließ die Zitadelle ausbauen und zusätzlich von
einem 20 Meter tiefen Graben umgeben. Der Graben sollte
verhindern, dass die Befestigungswerke so einfach von
Belagerern unterminiert werden konnten. Das half zwar gegen
die Kreuzfahrer, jedoch nicht gegen die Mongolen, welche die
Stadt und Zitadelle 1260 n.Chr. stürmten und zerstörten. Der
Wiederaufbau erfolgte 1292 n.Chr.
Ihre jetzige Form bekam die Anlage im 15. Jh. n.Chr. durch
den
Sultan der
Mamluken al-Aschraf Qansuh al-Ghawri. Er ließ 1507 auch
das mächtige Vortor und die Brücke errichten, den einzigen
Zugang zur Burg. Der Sultan gab auch eisenbeschlagene Tore in
Auftrag.
Das Burgplateau ist gut geschützt, so dass es zur
Zeit der
Kreuzzüge Raum für eine eigene kleine Stadt bot, deren
Reste man heute noch sehen kann. Charakteristisch für den Bau
sind schräg ansteigenden Wände. Die Kreuzfahrer haben sie nie
bezwingen können. Gut erhalten sind zwei
Moscheen, Bäder, der Palast des Sultan Malik al-Aziz
Mohammed (von 1230 n.Chr.) und darin der Thronsaal des Sultans
Qait Bey, reichlich geschmückt mit Holzintarsien. Im 21 Jh.
wurde ein Amphitheater mitten in die Ruinen gebaut, welcher
aber wieder abgebaut werden soll.
Hinter dem Eingangstor befindet sich in einer Nische ein
Sarkophag, der als Ruhestätte des
Heiligen Georg beschrieben wird.
In den Jahren 1157, 1822 und 2022 richteten Erdbeben größere Schäden an.
1212 gab es einen verheerender Brand, der die Paläste des 12. Jh.n.Chr. vernichtete. Zur Zeit der französischen
Besatzung war die Burg unter französischer Kontrolle
und wurde von der Stadt aus immer wieder beschossen, dessen
Spuren sichtbar sind.
Innerhalb des Geländes befindet sich ein Schrein, den die
Einheimischen einem
Chidhr
Abul Abbas zuschreiben, was aber aus Sicht der Religion
kaum haltbar ist.
Die Zitadelle zählt – zusammen mit der Altstadt (Medina)
von
Aleppo – zum Unesco-Weltkulturerbe.