Auf fernen Meeren

Auf fernen Meeren

Tagebuchfragmente und Briefe

1924 n.Chr.

Pierre Loti

Inhaltsverzeichnis

An Bord der »Couronne«.

Piräus, Mai 1871.

Athen ist die Stadt des Orients, die meine Wünsche schon lange suchten: Nun ist es mir gelungen, bis dorthin vorzustoßen, gemeinsam mit meinem Kameraden, dem Ingenieur. Allerdings blieb uns nur eine Stunde für Athen und noch dazu bei Nacht. Zwei Pferde trugen uns in sausendem Galopp durch die Stadt, über die eine der hellen Nächte Griechenlands ihr zauberisches Licht ergoß. Da weckten wir denn in Eile all unser Erinnern an klassische Zeit, und wie im Traum ließen wir während einer Stunde die Zeugen solcher Zeit vor unseren Blicken defilieren: Die Tempel aus pentheleischem Marmor, die Akropolis, die Propyläen, der Parthenon. Rings in den Gärten hauchten blühende Myrthen und Lorbeerbäume balsamische Düfte aus.

Dieser sprunghaft kurze Ausflug hinterließ uns einen bleibenden, köstlichen Eindruck, den wir weit weniger mächtig empfangen hätten, hätten wir Athen in Ruhe und am hellen Tag betrachtet, wie es die englischen Touristen tun. –

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