An Bord des »Jean Bart«.
Smyrna, Februar 1870.
9 Uhr abends. Zum erstenmal in meinem Leben bin ich heute
abend in Smyrna gewesen. Es war im militärischen Frondienst,
und ich blieb nur eine halbe Stunde lang. In Strömen troff der
Regen nieder und ringsum war schwarze Nacht. Wilde Hunde, die
sich verlaufen hatten, heulten in den engen, finsteren
Straßenlabyrinthen. Menschen, die wie Märchengestalten
gekleidet waren, und die Stöcke und Waffen trugen, huschten
beim Schein ihrer Laternen aneinander vorüber; lange Reihen
riesenhafter Tiere wandelten durch die Finsternis und ließen
viele tausend Glöckchen klingen ... Ich sah, es waren die
Kamele der großen asiatischen Karawanen ... All das war mir
wie ein Traum.
4 Uhr morgens. – Immer noch der Eindruck der tiefdunklen
Nacht. Kleine Gassen in der Art jener, die in »Tausend und
Eine Nacht« abgebildet sind. Die jungen Aspiranten des »Jean
Bart« defilieren, mit Kappe und Achselband, Laternen in den
Händen.
Sie singen im Chor ein Lied von anständigen Mädchen, die
Bildung haben usw. Die Hunde heulen jämmerlich dazu, und die
Türken, die dieser Sang aus dem Schlaf auffahren ließ,
erscheinen an ihren Fenstern, die Nachtmütze auf dem Kopf. –