An Bord des »Jean Bart«.
Syracus (Sizilien), Januar 1870.
Klassische Erde, hundertjährige Olivenbäume, und immer
glänzt schneegekrönt der Ätna zwischen den Wolken ... Das läßt
an die alten Gemälde der Italienischen Schule denken: Uralte
Ruinen in ländlicher Gegend, Hirten und Ziegenherden ... Man
fühlt hier allen schwermütigen Zauber des Winters. Aber dieser
Winter ist so sanft, daß man ohne Staunen ringsum auf Palmen
schaut, auf Blumen und Kakteen. Syracus ist wie das
Mittelalter: melancholisch und geheimnisvoll ...
Heute abend sahen wir im Golf einen »Italienischen
Sonnenuntergang« und dort oben glühte der Ätna in loher Glut.
Längs der Küste erklang Gesang und Harfenspiel der Pifferari
aus ihren Gondeln, die voller Heiligenbilder sind.
Ich kehrte an Bord zurück; frühmorgens war ich schon mit
einer Schaluppe ans Land gefahren, um Süßwasservorrat aus dem
Jupitertempel zu holen. Ich brachte große wilde Anemonen mit,
blaßlila Blüten, die ich am Fuß der Tempelsäulen gepflückt
hatte.