Februar 1878
Erster Besuch im Kloster La Trappe. Seltsam durchströmte es
mich, da ich zum ersten Male an die kleine Pforte der
Trappisten pochte, und ich überschritt die dunkle Schwelle als
wäre es die Schwelle des Todes ...
Lange schon hatte ich von dieser Zuflucht Verzweifelnder
geträumt, von der hoheitsvollen Stille klösterlicher Asyle.
Und wie gebannt war ich vom kalten düstern Frieden dieses
Ortes, an dem alle laute Brandung irdischen Lebens zerschellt.
Ewige Stille, nie wird von den geheimnisumwobenen Mönchen
ein Wort getauscht, in phantastischen Fresken grinsen die
Qualen der Hölle von den Wänden. Und Gräber gibt es, offene
Gräber unter dunklen Zypressen an grauen Mauern, die täglich
tiefer ausgeschaufelt werden. Von den Gewölben nieder grüßt
überall das Wort Salomonis: »Alles ist eitel!«
Zwanzig Minuten vom nächsten Dorfe entfernt, einsam
inmitten waldiger Hügel, liegt dies melancholische Kloster,
das mich zweifellos wiedersehen wird.