Die Blätter der Niederwerfung
(As-Sahifat-us-Sadschadiyya)
Imam
Zain-ul-Abidin (a.)
39. Eines seiner Bittgebete für die Bitte um Verzeihung
und Gnade
Allah unser,
segne Muhammad und seine Familie und brich meine Begierde für
jedes Verbotene. Halte mein Verlangen von jeder Sünde fern.
Hindere mich daran, jeglichem gläubigen Mann und (jeglicher
gläubigen) Frau sowie (jeglichem) Muslim und (jeglicher)
Muslima zu schaden.
Allah unser,
jeder Gottesdiener, der mir geschadet hat durch das, was Du
ihm verboten hast, und der bei mir gebrochen hat, was Du ihm
verwehrt hast und er dann starb mit diesem Unrecht oder dieses
(Unrecht) seinerseits gegen mich zu Lebzeiten geschah, so
vergib ihm, was ihn meinetwegen getroffen hat und verzeihe
ihm, womit er meinetwegen ging. Ziehe ihn nicht zur
Rechenschaft, wegen dem, was er gegen mich begangen hat.
Enthülle nicht das, was er auf sich meinetwegen eingehandelt
hat. Rechne mein Absehen von ihnen durch mein Verzeihen und
meine Almosen (durch Vergeben), die ich ihnen gespendet habe,
zu den reinsten Almosen der Spendenden und zu den höchsten
Geschenkgaben der sich (Allah) Annnähernden. Entschädige mich
für meine Verzeihung ihnen gegenüber durch Deine Verzeihung
und für mein Bittgebet für sie durch Deine Gnade, damit jeder
von uns glücklich wird mit Deiner Huld und jeder von uns durch
Deine Gunst gerettet wird.
Allah unser,
falls irgendein Diener unter Deinen Dienern durch mich etwas
(Unerwünschtes) abbekommen hat, er von meiner Seite Schaden
erlitten hat oder er meinetwegen oder durch mich Unrecht
erfahren hat, und ich dann mit seinem Recht entschwunden oder
mit seinem Anrecht entkommen bin, so segne Muhammad und seine
Familie und stelle ihn zufrieden anstelle von mir aus Deinem
Reichtum und gib ihm sein Recht von Dir. Danach schütze mich
vor dem, was Dein Urteil für ihn erfordert und befreie mich
von dem, was Deine Gerechtigkeit darüber urteilt, denn meine
Kraft kann Deine Vergeltung nicht ertragen, und meine
Kapazität kann Deinen Zorn nicht aushalten. Denn wahrlich,
falls Du mich nach dem Rechten vergelten würdest, würdest Du
mich zugrunde gehen lassen, und falls Du mich nicht mit Deiner
Gnade umhüllst, würdest Du mich der Zerstörung anheim fallen
lassen.
Allah unser,
oh mein Gott, wahrlich bitte ich Dich, mir das zu schenken,
dessen Abgabe Dich (ohnehin) nicht mindern würde. Ich bitte
Dich, das zu ertragen, dessen Last Dich nicht überfordert. Ich
bitte Dich, mir meine Seele zu schenken, die Du nicht
erschaffen hast, damit Du Schlimmes von ihr verhinderst oder
Du auf Nutzen dadurch abzielst. Aber Du hast sie erschaffen
als Beweis Deiner Macht über ihresgleichen und als Argument
dadurch, dass Du sie (wieder) gestalten kannst. Ich bitte
Dich, von meinen Sünden zu tragen, deren Last mich bereits
überfordert hat. Ich bitte Dich, mir zu helfen bei dem, dessen
Gewicht mich erschöpft hat.
So segne
Muhammad und seine Familie und schenke meiner Seele meine
Seele für ihr Unrecht. Überlasse das Ertragen meines Vergehens
Deiner Gnade. Denn oft hat Deine Gnade jene erreicht, die
Schlimmes begangen haben und oft hat Deine Verzeihung jene
eingeschlossen, die Unrecht begangen haben.
So segne
Muhammad und seine Familie und lasse mich Vorbild sein als
jemand, den Du durch Deine Vergebung von den Straucheln der
Fehlerbehafteten wieder hast aufstehen lassen und Du ihn mit
Deinem Ausgleich aus den Verwicklungen der Verbrecher befreit
hast, so dass er (jetzt) Befreiter Deiner Vergebung aus der
Gefangenschaft Deines Zorns und der Freigekaufte Deiner
Gefälligkeit von den Fesseln Deiner Gerechtigkeit geworden
ist. Wahrlich, oh mein Gott, falls Du das tust, tust Du es bei
jemandem, der es nicht leugnet, Deine Strafe verdient zu haben
und sich nicht davon freispricht, Deine Bestrafung auf sich
gezogen zu haben. Du lässt das jemandem zukommen, dessen Angst
vor Dir größer ist als seine Hoffnung auf Dich und dessen
Verzweiflung über die Rettung größer ist als seine Hoffnung zu
entkommen. Seine Verzweiflung ist aber keine
Hoffnungslosigkeit, und seine Hoffnung ist keine Einbildung,
sondern aufgrund dessen, dass seine guten Taten wenige sind im
Vergleich zu seinen schlechten, und wegen der Schwäche seiner
Argumente bei allen seinen Vergehen.
Und Dir, oh
mein Gott, steht wahrlich zu, dass die Wahrhaftigen nicht
eingebildet sind bei Dir, und dass die Sünder nicht
hoffnungslos sind im Bezug auf Dich. Denn Du bist der
allmächtige Herr, Der niemandem Seine Huld verweigert und
niemandem sein Recht vorenthält. Erhaben ist Deine Erwähnung
über (allen) Erwähnten. Geheiligt sind Deine Namen über (alle)
diejenigen, die bezeichnet werden. Deine Gaben sind
offensichtlich bei allen Geschöpfen. Somit gebührt Dir die
Dankpreisung dafür, oh Herr der Welten.