Buch der Rechtleitung
Buch der Rechtleitung [kitab-ul-irschad]

Aussprache: kitaab-ul-irschaad
arabisch:
كتاب الارشاد
persisch:
كتاب الارشاد
englisch: Book of Guidance [kitab al irshad]

Hintergrundinformationen zum Buch siehe: Buch der Rechtleitung [kitab-ul-irschad]

Leben des Fürsten der Gläubigen ‘Ali ibn Abi Talib

Der Fürst der Gläubigen (a.) erfüllt in Mekka die Verpflichtungen des Propheten (s.)

Der Prophet (s.) war der Bevollmächtigte der Quraischiten über die Dinge, die sie hinterlegen wollten. Als er plötzlich vor den Ungläubigen aus Mekka fliehen musste, fand er unter seinem Volk und seiner Familie niemanden, dem er das, was ihm hinterlegt worden war, (selber) anvertrauen konnte, außer dem Fürsten der Gläubigen (a.). Er ernannte ihn (a.) als seinen Vertreter, damit er (an seiner Stelle) die anvertrauten Dinge ihren Besitzern zurückerstatten und die Schulden, die er bei ihnen hatte, zurückzahlen sollte.[1] Dann versammelte er seine Töchter, die Frauen aus seiner Familie und seine Ehefrauen und vertraute sie ihm (Imam Ali, a.) für die Auswanderung an, denn er sah niemanden unter den ganzen Leuten (als würdig an), seinen (Imam Alis a.) Platz einzunehmen. So verließ er (der Prophet, s.) sich auf seine Treue, Mut und Tapferkeit, und er setzte sein Vertrauen im Hinblick auf die Verteidigung seiner Familie und seiner Schutz­befohlenen auf seinen Mut und seine Stärke. Er verließ sich auf seine Zuver­lässigkeit hinsichtlich seiner Familie und seiner Frauen. Er erkannte in seiner (Imam Alis, a.) Frömmigkeit und seiner Immunität vor Irrtum und Fehlern (’ismah) etwas, wodurch seine Seele aufgrund seiner Verlässlichkeit in dieser Sache beruhigt war.

Ali (a.) führte seine Aufgabe perfekt aus: Er gab jedes anvertraute Gut seinem Besitzer zurück; er gab jedem das, was ihm zustand; er beschützte die Töchter und Frauen des Propheten (s.) und wanderte mit ihnen aus, wobei er zu Fuß ging, damit er sie vor den Feinden und den Gegnern schützen konnte. Er behandelte sie freundlich auf der Reise, bis er sie nach Medina brachte mit dem besten Schutz und Behütung, freundlichster Begleitung und bester Organisation. Der Prophet (s.) nahm ihn in seinem Hause auf, als er in Medina ankam und erlaubte ihm, bei ihm und mit seinen Frauen und Kindern zu bleiben. Er schloss ihn von keiner seiner Angelegenheiten aus, noch hielt er die innersten und geheimsten seiner Belange vor ihm zurück. Dies ist eine hervorragende Eigenschaft, die er (Ali, a.) allein innehatte unter seiner (des Propheten, s.) gesamten Familie und seinen Anhängern. Niemand seiner Gefährten oder Anhänger teilten dies, und in keinem anderen Geschöpf außer ihm zeigte sich eine solche Tugend, die seiner auch nur annähernd in Erscheinung und (Härte der) Prüfung glich. Das war zusätzlich zu seinen hervorragenden Errungenschaften, die wir erwähnten, sowie deren prächtige Verdienste und ihre Ehrenhaftigkeit in den Herzen derjeniger, die nachdenken.

[1] Siehe al-Tabari, Ibn Ishaq zitierend; Ibn Hischam: „Sira“, 334-5.

 

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