Leben des Fürsten der Gläubigen ‘Ali ibn Abi Talib
Die Schlacht von Hunain
Danach ereignete sich die Schlacht von
Hunain, in der der Gesandte Allahs (s.) aufgrund der großen
Zahl (der Feinde, die) sich (gegen ihn) versammelt hatten, um
Hilfe gebeten hatte. Er (der Prophet) zog gegen den Feind
(zusammen) mit zehntausend Muslimen aus. Die meisten von ihnen
dachten, dass die niemals besiegt werden würden, als sie ihre
(der Muslime) große Anzahl und ihre Waffen sahen. Abu Bakr war
voller Verwunderung über die große Anzahl (der Muslime) an
jenem Tage und sagte: „Wir werden heute wegen unserer
geringen Zahl keine Niederlage erleiden“, doch die Sache
kehrte sich ins Gegenteil von dem, was sie angenommen hatten,
und Abu Bakr hatte durch seinen Stolz auf sie
dazu beigetragen.
Als sie auf die Götzendiener trafen,
dauerte es nicht lange, bis diese sie alle in die Flucht
schlugen, und nur noch zehn Mann waren bei dem Propheten (s.):
Neun von den Bani Haschim, der Zehnte war Aiman ibn Umm Aiman,
und Aiman wurde getötet, möge Allah barmherzig mit ihm sein.
Die neun Männer der Banu Haschim hielten stand, bis
diejenigen, die geflohen waren, zu dem Gesandten Allahs (s.)
zurückkehrten, und sie kamen zurück, einer nach dem anderen,
bis sie dicht aufeinander folgten und sie (genug waren), um
einen Angriff gegen die Götzendiener zu starten. Bei dieser
Gelegenheit sandte Allah, Der Erhabene, hinsichtlich des
Stolzes Abu Bakrs folgenden (Vers) herab: „...und am Tage
von Hunain, als eure große Zahl euch stolz machte - allein sie
frommte euch nichts, und die Erde, in ihrer Weite, wurde euch
eng; da wandtet ihr euch zur Flucht. Dann senkte Allah Seinen
Frieden auf Seinen Gesandten und auf die Gläubigen.“
Damit
war der Fürst der Gläubigen, Ali ibn Abi Talib (a.) gemeint
sowie diejenigen der Banu Haschim, die mit ihm standhaft
geblieben waren. Sie waren an jenem Tage acht, und der Fürst
der Gläubigen (a.) war der Neunte von ihnen: ´Abbas ibn ´Abd
al-Muttalib war auf der Rechten des Gesandten Allahs (s.), und
Al-Fadhl ibn al-Abbas ibn ´Abd al-Muttalib auf seiner Linken.
Abu Sufyan ibn al-Harith hielt den Schweifriemen am Sattel
seines Maultieres fest, und der Fürst der Gläubigen (a.) stand
mit dem Schwert vor ihm. Naufal bin al-Harith, Rabi´a ibn
al-Harith, ´Abdallah ibn al-Zubair ibn ´Abd al-Muttalib, sowie
´Utba und Mu´attib, die beiden Söhne von Abu Lahab, umringten
ihn. All die anderen wandten ihren Rücken (zur Flucht), außer
denjenigen, die wir erwähnten.
Darüber erzählte Malik ibn ´Ubada
al-Ghafiqi (dichterisch): „Niemand tröstete den Propheten
außer den Banu Haschim, im Angesicht der Schwerter am Tage
(der Schlacht) von Hunain.- Die Männer flohen, außer der Schar
der neun, sie riefen den Männern zu: Wo seid ihr? Dann standen
sie mit dem Propheten im Angesicht des Todes, und sie
verweigerten uns jede Zier, außer Entehrung. - Aiman
beschützte al-Amin
vor dem Feind und wurde dabei Märtyrer, und so bekam er die
(ewige) Glückseligkeit als Lohn (dafür).“
Al-Abbas ibn ´Abd al-Muttalib sagte über
diese Situation (dichterisch): „Wir neun halfen dem
Gesandten Allahs im Krieg, und diejenigen, die fliehen
konnten, waren geflohen und hatten sich zerstreut. Immer, wenn
al-Fadhl mit seinem Schwert gegen die Feinde losstürmte, waren
meine Worte: ‚Noch einmal, mein Sohn, sie kommen zurück!‘ Wir
erlebten den Tod selbst, denn was auf (dem Wege) Allahs
gegeben wird, verursacht keinen Schmerz.‘“
(Im ersten Gedicht) ist Aiman ibn Umm
Aiman gemeint.
Als der Gesandte Allahs die Feinde vor
ihm fliehen sah, sagte er zu al-Abbas (r.), der eine sehr
laute starke Stimme hatte: „Rufe die Leute und erinnere sie
an den Schwur (´ahd)“, und ´Abbas rief mit allerlautester
Stimme: „Oh ihr Leute, die ihr am Baum den Treueid
geschworen habt, ihr Leute von der Sure al-Baqarah, wohin
flieht ihr? Erinnert euch an den Schwur, den ihr dem Gesandten
Allahs (s.) abgelegt habt“, jedoch die Leute wandten
weiterhin ihren Rücken (zur Flucht), und es war finsterste
Nacht. Der Gesandte Allahs (s.) befand sich im Tal, die
Götzendiener kamen von den Schluchten des Tals, von allen
Seiten und Engen gegen ihn, mit ihren gezogenen Schwertern,
Keulen und Steinen.
(Es wurde berichtet): Der Gesandte Allahs
(s.) schaute auf die Männer, wobei er ihnen einen Teil seines
Gesichts in der Dunkelheit zuwandte, und es leuchtete, als ob
es der Mondschein in einer Vollmondnacht sei. Dann rief er den
Muslimen zu: „Wo seid ihr, die ihr Allah geschworen habt
(die Wahrheit zu beschützen)?“ Der erste von ihnen hörte
es, dann der andere, und es gab keinen (einzigen), der es
hörte, ohne sich auf die Erde zu werfen, und sie ließen sich
herabfallen, wo sie im Tal waren, bis sie auf den Feind
stießen.
Ein Mann von den Hawazin näherte sich den
Leuten auf einem Kamel mit roter (Decke) mit einem schwarzen
Banner auf einem langen Speer. Immer, wenn er über die Muslime
einen Sieg errang, warf er sie auf das Gesicht. Wann immer
einer der Leute ihm entkam, reichte er ihn an die Götzendiener
hinter ihm weiter, die ihn verfolgten.
Er rezitierte: „Ich bin Abu Dscharwal,
es wird keinen Rückzug geben, bis wir den Feind zerstören,
oder wir zerstört werden.“ Der Fürst der Gläubigen (a.)
begab sich zu ihm. Er schlug auf das Hinterteil seines (Abu
Dscharwals) Kamels und brachte ihn zu Fall, dann schlug er
ihn nieder und warf ihn auf die Seite, dann sagte er:
„Jetzt wissen die Leute, wem der Morgen gehört. Ich bin
derjenige, der (den Feinden) Schande bringt.“
Die Flucht der Götzendiener begann mit
der Tötung Abu Dscharwals (l.). Dann fühlten sich die Muslime
getadelt und formierten sich in Reihen gegen den Feind. Der
Gesandte Allahs (s.) sagte: „O Allah, du hast den ersten
Quraischiten eine Strafe kosten lassen, so lasse den Letzten
eine Gabe (des Sieges) kosten“, und die Muslime und die
Götzendiener bekämpften einander. Als der Prophet (s.) das
sah, legte er seinen Sattel auf sein Reittier, damit er einen
Überblick über ihre Truppen hatte und sagte: „Jetzt ist der
Feuerofen angezündet worden.
Ich bin der Prophet, das ist keine Lüge, und ich bin der
Nachkomme von ´Abd al-Muttalib.“
Schon sehr bald danach kehrten die Feinde
ihre Rücken (zur Flucht), und die Kriegsgefangenen wurden
gefesselt vor den Gesandten Allahs (s.) gebracht.
Als der Fürst der Gläubigen (a.) Abu
Dscharwal (l.) tötete und die Feinde durch dessen Tötung
geschwächt waren, schwangen die Muslime ihre Schwerter gegen
sie. Der Fürst der Gläubigen (a.) führte sie an, bis er
vierzig Männer von den Feinden getötet hatte, und da ereignete
sich die Flucht und die Gefangennahme (der Feinde). Abu Sufyan
Sachr ibn Harb nahm an dieser Schlacht teil, und er war unter
der Schar derjeniger unter den Muslimen, die (zuerst) geflohen
waren. Es wurde von Muawiya ibn Abi Sufyan (dazu) folgendes
überliefert: „Ich traf meinen Vater,
als er gerade mit den Mekkanern aus dem Stamme seines Vaters (Banu
Umayya) floh. Ich rief ihm zu: ‚O Sohn des Harb, bei Allah,
hast du denn nicht mit deinem Vetter ausgeharrt? Du hast nicht
für deine Religion gekämpft, noch hast du deine Frauen vor
diesen Beduinen geschützt.’ ‚Wer bist du?‘, fragte
er.
‚Ich bin Mu´awiya‘, antwortete ich. ‚(Bist du) der
Sohn Hinds?‘, fragte er. ‚Ja‘, erwiderte ich.
‚Mögen mein Vater und meine Mutter für dich geopfert werden!‘,
rief er, dann blieb er stehen, und die Mekkaner versammelten
sich um ihn. Ich schloss mich ihnen an, dann griffen wir die
Feinde an und überwältigten sie, und die Muslime fuhren fort,
die Götzendiener zu töten und (andere) von ihnen gefangen zu
nehmen, bis es Mittag wurde. Der Gesandte Allahs befahl, von
ihnen abzulassen und rief aus, dass keiner der feindlichen
Kriegsgefangenen getötet werden sollte.“
Während der Tage der Eroberung (Mekkas)
hatte (der Stamm) der Hudhail einen Mann namens Ibn al-Akwa´
als Spion auf den Propheten (s.) angesetzt, um Informationen
über ihn zu bekommen. Er war mit seinen Informationen zu den
Hudhail zurückgekehrt, und am Tage von (der Schlacht von)
Hunain wurde er gefangengenommen. ´Umar ibn al-Chattab ging an
ihm vorüber. Als er ihn sah, ging er zu einem Mann von den
Ansar und sagte: „Das ist der Feind Allahs, der als Spion
bei uns war, und jetzt ist er ein Gefangener. Töte ihn.“,
und der Mann von den Ansar köpfte ihn. Als das dem Propheten
(s.) zu Ohren kam, missfiel ihm dies, und er sagte: „Habe
ich euch nicht befohlen, dass ihr keinen Kriegsgefangenen
töten sollt?!“ Dschamil ibn Mu´mmar ibn Zuhair wurde nach
ihm (ebenfalls) getötet, und er war Kriegsgefangener. Da
schickte der Prophet (s.) nach den Ansar, und er war (immer
noch) zornig und sagte: „Was hat euch dazu verleitet, ihn
zu töten, wo doch der Gesandte doch zu euch gekommen war, dass
ihr keinen Kriegsgefangenen töten sollt?“ „Wir töteten ihn nur
auf ´Umars Worte hin“, sagten sie. Der Gesandte Allahs
(s.) wandte sich (von ihnen) ab, bis ´Umair ibn Wahb bei ihm
vorsprach, dass er ihnen vergeben möge.
Der Gesandte Allahs (s.) teilte die Beute
von Hunain auf, vor allem unter den Quraisch. Er gab einen
reichhaltigen Anteil (an sie), um die Herzen zu besänftigen,
wie (die Herzen) von Abu Sufyan ibn Harb, ´Ikrima ibn Abi
Dschahl, Safwan bin Umayya, al-Harith ibn Hischam, Suhail ibn
´Amr, Zuhair ibn Abi Umayya, ‘Abdullah ibn Abi Umayya, Muawiya
ibn Abi Sufyan, Hischam ibn al-Mughira, al-Aqra´ ibn Habis und
´Uyayna bin Hisn, um einige Beispiel zu nennen.
Es heißt, dass er den Ansar nur wenig
gegeben hat, und das meiste denjenigen, die wir aufgezählt
haben. Eine Gruppe der Ansar wurde darüber zornig, und ihre
Aussagen des Unwillens erreichten den Propheten (s.). Er rief
sie, und sie versammelten sich. Er sagte: „Setzt euch, und
niemand soll außer euch mit euch sitzen.“ Als sie saßen,
kam der Prophet (s.), und der Fürst der Gläubigen (a.) folgte
ihm. Er setzte sich in ihre Mitte und sagte zu ihnen: „Ich
werde euch über eine Sache fragen, und ihr sollt mir
antworten.“ Sie sagten: „Sprich, o Gesandter Allahs.“
Er fragte: „Wahrt ihr nicht im Irrtum, und Allah hat euch
durch mich geleitet?“ „Doch“, sagten sie, „(es ist) die
Gnade Allahs und Seines Gesandten.“ Er fragte weiter:
„Wart ihr nicht am Rande einer Feuergrube, und Allah hat euch
durch mich davor gerettet?“ „Doch“, antworteten sie, „(es
ist) die Gnade Allahs und Seines Gesandten.“ „Wart ihr denn
nicht wenige, und Allah hat euch durch mich gemehrt?“ „Doch“,
erwiderten sie, „(es ist) die Gnade Allahs und Seines
Gesandten.“ „Wart ihr denn nicht Feinde, und Allah hat eure
Herzen durch mich versöhnt?“ „Doch“, sagten sie, „(es
ist) die Gnade Allahs und Seines Gesandten.“ Dann schwieg
der Prophet (s.) für eine kurze Weile, dann sagte er:
„Werdet ihr mir dementsprechend antworten, was in euren
Gedanken ist?“ „Was für eine andere Antwort können wir dir
geben, als dass unsere Väter und unsere Mütter dir geopfert
seien?“, erwiderten sie, „wir haben dir bereits
geantwortet, dass du äußerste Tugenden, Gnade und Macht über
uns hast.“ „Wenn ihr gewollt hättet“, sagte er, „dann
hättet ihr sagen können: ‚Du kamst zu uns als ein
Vertriebener, und wir gaben dir Obdach. Du kamst zu uns in
Furcht, und wir gaben dir Sicherheit. Du kamst zu uns, der
Lüge geziehen, und wir glaubten dir.‘“ Ihre Stimmen
erhoben sich im Weinen, und ihre Ältesten und ihre Führer
standen auf und küssten seine Hände und Füße, dann sagten sie:
„Wir sind zufrieden mit Allah und Seinem Gesandten. Hier
ist unser Eigentum zu deiner Verfügung. Wenn du willst, dann
teile es unter deinem Volk auf. Diejenigen von uns, die gegen
dich gesprochen haben, taten es nur aus Feindschaft und Groll
im Herzen. Sie dachten, dass (deine Aktion) im Zorn gegen sie
geschah und um sie zu erniedrigen. Sie haben Allah um
Vergebung für ihre Sünden gebeten, so vergib ihnen (auch), o
Gesandter Allahs.“ Der Prophet(s.) sagte: „O Allah,
vergib den Ansar, den Söhnen der Ansar und den Söhnen der
Söhne der Ansar. Ihr Leute der Ansar, seid ihr nicht damit
zufrieden, dass niemand außer euch mit Gnade und Wohltaten
zurückkehren wird? Denn wenn ihr zurückkehrt, dann wird euer
Anteil (der Lohn für die Schlacht) bei dem Gesandten Allahs
sein (in eurer Stadt).“ „Ja, wir sind (damit) zufrieden“,
sagten sie. Der Prophet (s.) sagte: „Meine engsten Anhänger
sind die Ansar und meine Familie. Wenn die Leute das Tal
entlang gegangen wären, und die Ansar einen Bergpass, dann
wäre ich den Bergpass der Ansar entlanggegangen. O Allah,
vergib den Ansar.“
An jenem Tage hatte der Gesandte Allahs
(s.) al ´Abbas ibn Mirdas (nur) vier Kamele gegeben, und
dieser war darüber ärgerlich und rezitierte (folgendes
Gedicht): „Teilst du meinen Anteil der Beute und Anteil von
al-´Ubaid unter ´Uyayna und al-Aqra´ auf? Weder Hisn noch
Habis stehen über meinem Führer (Scheich) in der Versammlung,
Ich bin nicht weniger Mann als die beiden. Wen du erniedrigt
hast, der wird heute nicht erhöht werden.“
Der Prophet (s.) erfuhr, was er gesagt
hatte und rief ihn zu sich. Er sagte: „Hast Du (folgende
Worte) gesprochen: ‚Teilst du meinen Anteil der Beute und den
Anteil von al-´Ubaid unter al-Aqra‘ und ´Uyayna auf?‘
„Nein (das kann doch nicht sein), mögen mein Vater und meiner
Mutter für dich geopfert werden“, sagte Abu Bakr zu ihm,
„du bist nicht der Dichter.“ „Wie kommt das?“,
fragte er (der Prophet). „Er sagte doch: ‚Zwischen ´Uyayna
und al-Aqra‘“, sagte er (Abu Bakr).
„Erhebe dich, ´Ali“, sagte der Gesandte Allahs (s.) zu
dem Fürsten der Gläubigen (a.), „und schneide seine Zunge
ab (für das, was er gesagt hat).“ Da sagte ´Abbas ibn
Mirdas: „Bei Allah, diese Worte waren härter für mich als
bei der Schlacht von Chath´am, als sie in unsere Häuser
eindrangen.“ Er ergriff die Hand von ´Ali ibn Abi Talib
und sagte:
„Bringe mich fort (von hier). Wenn ich
irgendjemanden wüsste, der mich hiervon befreien würde, ich
würde ihn rufen. ´Ali, wirst du derjenige sein, der meine
Zunge abschneidet?“ „Ich werde nur ausführen, was mir
aufgetragen wurde“, sagte er (´Ali, a.). Danach ging er mit
mir fort, und ich sagte: „´Ali, schneidest du mir die Zunge
ab?“ „Ich führe nur aus, was mir aufgetragen wurde“, sagte er.
Er ging mit mir weiter, bis er mich zu den (Kamel-) Gehegen
führte. Er sagte: „Zähle zwischen Vier und Hundert“,
und ich sagte: „Bei meinem Vater und meiner Mutter, wie edel,
sanftmütig und wissend du bist!.“ „Der Gesandte Allahs (s.),“
sagte er (Imam ´Ali, a.), „hat dir vier (Kamele) gegeben, und
das machte dich so zu einem der Auswanderer (Muhadschirun).
Wenn du willst, dann behalte sie. Jedoch, wenn du willst, dann
nimm hundert, dann bist du unter (denen, denen) hundert
(gegeben wurden).“
„Gib mir einen Rat“, sagte ich. Er sagte: „Ich rate dir, dass
du das nimmst, was der Gesandte Allahs dir gegeben hat und
damit zufrieden bist.“ „Das werde ich tun“, sagte ich.
Als der Gesandte Allahs (s.) die Beute
von Hunain aufgeteilt hatte, kam ein hochgewachsener Mann auf
ihn zu, der zwischen seinen Augen eine Hautverdickung hatte,
die Spur der (vielen) Niederwerfungen (im Gebet). Er grüßte
ihn (den Propheten, s.), ohne ihn als den Propheten
anzusprechen, dann sagte er: „Ich habe gesehen, was du mit
dieser Beute gemacht hast.“ „Wie hast du das gesehen?“,
fragte er (der Prophet, s.). „Ich habe gesehen, dass du
nicht gerecht gehandelt hast“, erwiderte der Mann. Da
wurde der Gesandte Allahs (s.) zornig und sagte: „Wehe dir!
Wenn ich nicht gerecht bin, wer dann?!“ „Sollen wir ihn
töten?“, fragten die Muslime. „Lasst ihn“, sagte
der Prophet, „er wird Anhänger haben, die sich von der
Religion trennen werden, wie sich der Pfeil vom Bogen trennt.
Allah wird ihnen durch die Hand desjenigen den Tod bringen,
der ihm nach mir am liebsten ist (Imam ´Ali, a.).“ Der
Fürst der Gläubigen (a.), ´Ali ibn Abi Talib (a.) tötete ihn
bei der Schlacht von Nahrawan unter den Chawaridsch, die er
tötete.
Man betrachte die Qualitäten des Fürsten
der Gläubigen (a.) in dieser Schlacht. Wenn man darüber
nachdenkt und sich deren Bedeutsamkeit vor Augen führt, dann
wird man finden, dass er (a.) jede herausragende Tat
ausführte, die darin vorkam. Das kam durch (seine
Eigenschaften), die kein anderer in der Ummah teilte. Denn er
war derjenige, der mit dem Propheten (s.) ausharrte, als
sämtliche Leute flohen, außer wenigen, die an seiner Seite
blieben. Wir haben schon über al-Abbas und al-Fadhl, seinen
Sohn, von Abu Sufyan al-Harith und den anderen in der Gruppe
Informationen über seine Spitzenstellung in Mut, Tapferkeit,
Ausdauer und Kraft bekommen und auch durch seine Aktionen bei
anderen Gelegenheiten, bei denen keiner von ihnen anwesend
war, auch durch die Berichte über diese Schlacht mit Männern
gleicher Stärke und der Tötung (ihrer) Helden durch ihn.
Niemand unter ihnen war bekannt für eine
ähnliche Stellung, und kein getöteter (Feind) wurde auf diese
(anderen) zurückgeführt aufgrund von Berichten. Es war
bekannt, dass (selbst) ihre Standhaftigkeit seinetwegen war,
und wenn es nicht seinetwegen gewesen wäre,
dann wäre es ein Verbrechen gegen die Religion gewesen, das
nicht korrigierbar wäre. Daraus, dass er diese Stellung
einnahm und durch seine Standhaftigkeit mit dem Propheten
(s.), resultierte die Rückkehr der Muslime zum Krieg und ihre
Ermutigung, sich dem Feind zu stellen. Weil er Abu Dscharwal,
den Vordersten der Götzendiener, getötet hatte, unterlagen die
Feinde und siegten die Muslime. Dadurch, dass er ihn und die
vierzig anderen getötet hatte, ergriff die Götzendiener
Schwäche, und das war die Ursache für ihre Niederlage und
Schrecken, und die Muslime errangen den Sieg über sie. Es war
das Fehlurteil desjenigen, der ihn (Imam ´Ali, a.) nach dem
Gesandten Allahs (s.) im Kalifat voranging,
dass er die Muslime dazu brachte, über die (eigene) große
Anzahl Bewunderung zu äußern (und so überheblich zu werden),
und ihre Flucht geschah aus diesem Grunde, oder (es) war
(zumindest) einer der Gründe.
Dann war es sein (Abu Bakrs) Gefährte,
der die Tötung feindlicher Kriegsgefangener veranlasste,
obwohl der Prophet (s.) ihre Ermordung verboten hatte. Dadurch
verübte er eine große Sünde gegen Allah und Seinen Gesandten.
Er (´Ali, a.) war dem Propheten Allahs
(s.) eine Hilfe, da er die Ansar versöhnte, indem er sie
versammelte und zu ihnen sprach, und so wurde die Religion
durch ihn gestärkt, und durch ihn wurde die Furcht vor
Zwietracht (fitna) beseitigt, die die Leute überschattete
aufgrund der Aufteilung (der Kriegsbeute). So teilte er mit
dem Gesandten Allahs diesen Verdienst und hatte mit ihm etwas
gemeinsam, woran niemand außer ihm Anteil hatte. Was die
Angelegenheit um ´Abbas ibn Mirdas betrifft, so führte er es
so aus, so dass es eine Vertiefung des Glaubens in dessen
Herzen und das Ende des Zweifels seiner Seele über die
Religion bewirkte sowie, dass er den Gesandten Allahs (s.)
nicht mehr kritisierte, seinen Befehlen gehorchte und sich mit
dessen Urteil zufrieden gab. Weiterhin machte der Gesandte
Allahs (s.) ihn (Imam ´Ali, a.) zum Ausführenden seines
Urteils gegen denjenigen, der gegen seine Zuteilung
protestierte, als ein Zeichen, dass er in seinen Taten im
Recht war und (als Zeichen) der Rechtmäßigkeit seiner
Kriegsführung. Er rief zum Gehorsam ihm gegenüber auf und
warnte vor dem Ungehorsam gegen ihn. In der Tat herrschte das
Recht in seinem Einflussbereich und seiner Umgebung, und er
bezeugte es, indem er das beste aller Geschöpfe war.
Das steht im Gegensatz zu den Taten, die
von seinen Gegnern ausgingen, die sich seine Stellung (des
Kalifats) widerrechtlich aneigneten, und es steht auch im
Gegensatz zu dem, was sie gegen ihn unternahmen, und das
schloss sie von den Verdiensten aus und führte sie zu Fehlern,
die wiederum den Betreffenden zugrunde richtete oder es fast
getan hätte. Dieses ist noch zusätzlich zu der Größe der Taten
(Imam ´Alis, a.), die über denen der Aufrichtigen in jener
Schlacht stehen, die nahe am Geschehen des Krieges waren, in
dem sie kämpften. Dadurch unterschieden sie sich durch ihre
Fehlerhaftigkeit, die wir beschrieben haben, von der
(Lobpreisung), die wir erwähnt haben.