Aufzählung der Kinder Abu Abdillahs (a.), ihre Namen und
ein Teil der Berichte über sie
Abu
Abdillah (a.) hatte zehn Kinder:
1.
Isma´il
2.
Abdullah
3.
Umm Farwa
Die Mutter (dieser drei) war Fatima bint Hussain ibn Ali ibn
Hussain ibn Ali ibn Abu Talib (a.).
4.
Musa
5.
Ishaq
6.
Muhammad
Alle drei waren Kinder einer
(ehemaligen) Sklavin.
7. Al-Abbas
8. Ali
9. Asma’
10.
Fatima
Alle hatten verschiedene Mütter.
Isma´il war der älteste unter seinen Brüdern, und sein Vater
liebte ihn mit großer Güte und Zärtlichkeit. Einige der
Schi´iten waren der Ansicht, dass er (das Imamat) übernehmen
und der Nachfolger seines Vaters werden würde, da er der
älteste unter seinen Brüdern war sowie aufgrund der Zuneigung
seines Vaters zu ihm. Jedoch starb er in al-Arid (ein Tal in
der Nähe von Medina) während der Lebenszeit seines Vaters
(a.), und er wurde auf den Schultern der Männer zu seinem
Vater nach Medina getragen und auf (dem Friedhof) al-Baqi’
begraben.
Es ist überliefert, dass Abu Abdillah
(a.) sehr bekümmert war und ihn heftig betrauerte. Er schritt
der Totenbahre barfuß voran und ohne Umhangtuch. Er ließ die
Bahre vor der Beerdigung mehrmals auf die Erde niederlegen,
und er enthüllte sein (Isma´ils) Gesicht und schaute es an.
Auf diese Weise wollte er die Tatsache des Todes seines Sohnes
denjenigen klarmachen, die letzteren für seinen Nachfolger
hielten und um jeglichen Zweifel von ihnen zu nehmen, die ihn
noch am Leben glaubten.
Als Isma´il (r.) starb, gaben die
Anhänger seines Vaters, die der Überzeugung gewesen waren,
dass er (Isma´il) nach ihm der Imam sein würde, ihre Meinung
auf. Eine kleine Gruppe (jedoch) behauptete, dass er am Leben
sei, und sie gehörten weder zu den Anhängern seines Vaters (chassa)
noch zu den Überlieferern über ihn, sie waren Extremisten und
Übertreiber.
Als al-Sadiq (a.) starb, machte sich ein
Teil von ihnen auf, um das Imamat Musas ibn Dscha´fars (a.)
(als Nachfolger) nach seinem Vater (a.) zu verkünden, und die
Übrigen teilten sich in zwei Gruppen: Eine Gruppe gab die
Überzeugung, dass Isma´il noch am Leben war, auf und erklärten
seinen Sohn Muhammad ibn Isma´il zum Imam aufgrund ihrer
Annahme, dass das Imamat seinem Vater (Isma´il) zugestanden
hätte, und dass ein Sohn ein größeres Anrecht darauf habe, das
Imamat anzutreten, als der Bruder. Eine (andere) Gruppe hielt
(an der Überzeugung) fest, dass Isma´il (noch) am Leben sei,
(jedoch) heute sind sie extrem selten, und niemand von ihnen,
auf den hingewiesen werden könnte, ist bekannt. Diese beiden
Gruppierungen werden Isma´iliten genannt.
Diejenigen, die heute (noch) bekannt
sind, sind diejenigen, die behaupten, dass das Imamat nach
Isma´il seinem Sohn zugestanden hätte und dem Sohn seines
Sohnes bis an das Ende aller Zeiten.
Abdullah ibn Dscha´far war der älteste
seiner Brüder nach Isma´il, aber er hatte nicht die ehrenvolle
Stellung bei seinem Vater wie die anderen seiner Söhne. Er
wurde der Gegnerschaft der Lehren seines Vaters beschuldigt,
und es hieß, dass er sich unter die Haschwiyya
zu mischen pflegte und der Glaubensrichtung der Murdschi´a
zuneigte. Er beanspruchte nach seinem Vater das Imamat und
argumentierte, dass er der älteste unter den überlebenden
Brüdern war. Eine Gruppe der Anhänger Abu Abdillahs (a.)
schloss sich seiner Erklärung an, dann kehrten die meisten von
ihnen später zu der Überzeugung zurück, dass sein (d.h.
Abdullahs) Bruder Musa (a.) der (rechtmäßige) Imam war, als
ihnen die Schwäche seiner Behauptung, die Stärke der Autorität
Abu al-Hassans (d.h. Imam Musa, a.) sowie die Anzeichen und
Beweise für dessen Imamat klar wurden. Eine kleine Anzahl von
ihnen (jedoch) bestand auf ihrem Glauben und bekannten sich zu
dem Imamat von Abdullah ibn Dscha´far. Sie sind die Sekte, die
den Beinamen die Plattfüßigen (al-fathiyya) bekam, und dieser
Spitzname hing ihnen an aufgrund ihrer Behauptung, dass sie
Abdullah für den Imam hielten, denn dieser hatte Plattfüße.
Es heißt auch, dass sie so genannt wurden, weil derjenige, der
das Imamat Abdullahs propagierte, Abdullah ibn Aftah genannt
wurde.
Ishaq ibn Dscha´far (a.) gehörte zu den
Leuten von (herausragendem) Verdienst, Rechtschaffenheit,
Frömmigkeit und Anstrengung (auf Allahs Weg), und die Menschen
überlieferten von ihm Aussprüche und Berichte. Wenn Ibn Kasib
uns etwas über ihn berichtete, sagte er: „Die zuverlässige
befriedigende Quelle Ishaq ibn Dscha´far hat (es) mir gesagt.“
Ishaq pflegte für das Imamat seines Bruders Musa ibn Dscha´far
(a.) einzutreten, und er überlieferte durch seinen Vater die
Ernennung seines Bruders Musa (a.) zum Imam.
Muhammad ibn Dscha´far war mutig und
großzügig. Er fastete gewöhnlich jeden zweiten Tag, (jedoch)
er hatte die Ansicht der Zaidiyya bezüglich der Rebellion mit
dem Schwert. Durch seine Frau Chadidscha bint Abdillah ibn al-
Hussain wurde überliefert: „Muhammad verließ uns niemals
mit einem Kleidungsstück, ohne dass er zurückkam und es jemand
anderem gegeben hatte.“
Jeden Tag pflegte er
einen Schafbock für seine Gäste zu schlachten. Er führte eine
Aufstand an gegen Ma’mun
im Jahre 199 n.H. (814/5) in Mekka, und der Zweig der
Dscharudiyya der Zaidis folgten ihm. ‘Isa al-Dschaludi kämpfte
gegen ihn, und er zerstreute seine (Muhammads) Truppe, nahm
ihn (Muhammad) gefangen und schickte ihn zu Ma’mun. Als er
dort ankam, behandelte Ma’mun ihn ehrenvoll, ließ ihn nahe bei
sich sitzen und gab ihm die schönste Belohnung, und er
residierte mit ihm (Ma’mun) in Chorassan und ritt zu ihm in
einem Trupp (bestehend aus) dessen Neffen. Ma’mun ließ ihm
Sachen durchgehen, die ein Herrscher (normalerweise) seinen
Untertanen nicht durchgehen lässt.
(Jedoch) ist (auch) überliefert, dass
Ma’mun ihm verweigerte, mit einer Gruppe Abkömmlingen Abu
Talibs zu ihm zu reiten, die gegen Ma’mun im Jahre 200 n.H.
aufgestanden waren und denen er Sicherheit gewährt hatte.
Folgender Beschluss erreichte sie: „Reitet nicht mit
Muhammad ibn Dscha´far, reitet mit Abdullah ibn al-Hussain“,
jedoch weigerten sie sich, zu reiten und blieben in ihren
Häusern. Dann kam der Beschluss zu ihnen: „Reitet, mit wem
ihr wollt.“ Immer, wenn sie zu Ma’mun ritten, ritten sie
mit Muhammad ibn Dscha´far, und gingen, wenn er ging.
Musa ibn Salama erwähnte: „(Es) kam (eine
Nachricht) zu Muhammad ibn Dscha´far, in der es hieß: „Die
Diener des (Mannes) der beide zwei Führungspositionen innehat,
haben deine Diener geschlagen wegen (eines Streits über)
Feuerholz, das sie gekauft haben. Er ging hinaus, während er
zwei Obergewänder anlegte, nahm einen dicken Stock mit und
rezitierte folgenden Vers: ‚Der Tod ist besser für dich als
ein Leben in Demütigung.’ Die Leute folgten ihm, bis er
die Diener des Mannes mit den beiden Führerpositionen schlug,
und er nahm das Holz von ihnen weg. Die Kunde (darüber) kam
zurück zu Ma’mun. Dieser ließ den Mann mit den beiden
Führungspositionen rufen und sagte zu ihm: ‚Geh zu Muhammad
ibn Dscha´far, entschuldige dich bei ihm und lasse ihn
entscheiden, (was) mit den Dienern (zu tun ist).’ Der Mann
mit den beiden Führungspositionen ging zu Muhammad ibn
Dscha´far.“
Musa ibn Salama berichtete weiter: „Ich
saß bei Muhammad ibn Dscha´far, als er kam. Es wurde zu ihm
(Muhammad) gesagt: ‚Dieser ist der Mann mit den zwei
Führungspositionen’, und er (Muhammad) sagte: ‚Er soll
nur auf dem Boden sitzen,’ und er und diejenigen bei ihm
nahmen den Teppich, der sich im Hause befand und warfen ihn
beiseite. Es war nur noch ein Kissen im Hause verblieben, auf
dem Muhammad ibn Dscha´far saß. Als der Mann mit den beiden
Führungspositionen zu ihm eintrat, machte Muhammad ihm auf dem
Kissen Platz. Er jedoch weigerte sich, darauf zu sitzen und
setzte sich auf dem Boden, entschuldigte sich bei ihm und gab
ihm die Vollmacht, über seine Diener zu richten.“
Muhammad ibn Dscha´far starb in
Chorassan, (wo er) mit Ma’mun (lebte), und Ma’mun ritt los, um
(bei seinem Begräbnis) anwesend zu sein. Er traf sie
(diejenigen, die das Begräbnis durchführten), als sie ihn
(Muhammad ibn Dscha´far) gerade hinaustrugen, und als er auf
die Totenbahre blickte, stieg er (von seinem Pferd) ab und
ging zu Fuß, bis er zwischen die beiden Tragestangen (der
Bahre) kam. Er blieb dort, bis (die Bahre auf den Boden)
abgelegt wurde, dann trat er vor und sprach das Totengebet
über ihn. Dann trug er ihn, bis er das Grab erreicht hatte,
trat daraufhin in die Grabstätte hinein und blieb dort, bis
(das Mausoleum) darüber errichtet wurde. Anschließend ging er
hinaus und stand am Grabmal, bis das Begräbnis beendet war.
Ubaidullah ibn al-Hussain rief ihm zu: „Fürst der
Gläubigen, du bist müde geworden, möchtest du nicht lieber
reiten?“ Ma’mun antwortete: „Dieses Band der
Verwandtschaft ist für zweihundert Jahre zerschnitten worden.“
Von Isma´il ibn Muhammad ibn Dscha´far
ist folgendes überliefert: „Ich sagte zu meinem Bruder, der
neben mir stand, während Ma’mun am Grab stand: ‚Wenn wir
ihm (d.h. Ma’mun) über die Schulden des Ehrwürdigen (Muhammad
ibn Dscha´far) berichten würden, wir würden zu dieser Zeit
niemanden finden, der ihm (dem Toten) näher steht als er,’
und wir begannen, (dies) Ma’mun gegenüber (zu erwähnen), und
er erwiderte: ‚Wie viele Schulden hinterließ Abu Dscha´far?’
– ‚Fünfundzwanzigtausend Dinar‘, antwortete ich.
‘Allah hat bereits seine Schulden von ihm genommen,’
sagte er (Ma’mun), ‚wem hinterließ er sein Testament?’
– ‚Einem seiner Söhne namens Yahya in Medina,’
gaben wir zur Antwort. ‚Er ist nicht in Medina,’ gab er
zurück. ‚Er ist in Ägypten, und wir wussten, dass er dort
ist, aber wir wollten ihn nicht wissen lassen (,dass wir) über
sein Verlassen von Medina (Kenntnis haben), damit ihm kein
Schaden dadurch entsteht, dass er weiß, dass wir seine Abreise
von dort missbilligen.’“
Ali ibn Dscha´far (r.) war ein
Übermittler von Überlieferungen, korrekt in der
Vorgehensweise, mit starker Frömmigkeit und großen Vorzügen.
Er war seinem Bruder Musa (a.) sehr nahe und überlieferte
vieles von ihm.
Al-Abbas ibn Dscha´far (r.), war von
herausragenden Tugenden und edel.
Musa ibn Dscha´far (a.) war unter den
Söhnen Abu Abdillahs (a.) der Erhabenste an Rang und der die
größte Wertschätzung erfuhr sowie der Verehrteste bei den
Menschen aufgrund seines Ansehens. In seiner Zeit wurde
niemand gesehen, der großmütiger und freundlicher in Geist und
Umgang war als er. Er war unter den Leuten seiner Zeit der am
meisten dem Gottesdienst Zugeneigte, der Frömmste, der
Erhabenste und der Kenntnisreichste in der islamischen
Gesetzeswissenschaft. Die Angehörigen der Partei seines Vaters
stimmten über (die Richtigkeit) sein(es) Imamat(s) überein
sowie über die Verehrung seines Rechtes (Imam zu sein) und
über die (Notwendigkeit zur) Ergebung unter seine Befehle.
(Zahlreiche) Bestimmungen über sein
Imamat und Hinweise auf seine Nachfolgerschaft wurden von
seinem Vater überliefert. Sie bekamen von ihm die Richtschnur
für ihre Religion. Sie (die Überlieferer) berichteten von ihm
Zeichen und Wunder, durch welche der Beweis für sich und die
Rechtmäßigkeit seines Imamats erbracht wurde.