Das ABC des Islam
Das ABC des Islam

von

Allama Sayyid Muhammad Husain Tabatabai

 

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Buhayra, der christliche Einsiedler

Einige Jahre lebte Hadrat Muhammad (s.) bereits bei seinem Onkel Abu Talib. Eines Tages machte sich diesen mit einer Handelskarawane auf den Weg nach Damaskus und nahm den Knaben mit. Als sie Syrien erreicht hatten, legten sie in der Nähe der Stadt Basra, nicht weit von einer Einsiedelei entfernt, eine kleine Rast ein. Sie schlugen ihre Zelte auf, um sich - erschöpft von der weiten Reise - ein wenig auszuruhen.

Buhayna, so wurde der christliche Einsiedlern genannt, trat vor seine Einsiedelei und lud die Karawanis zu sich ein. Abu Talib ließ den Knaben bei seinem Gepäck zurück und betrat mit den anderen die Einsiedlerei.

Buhayra fragte: Sind alle gekommen?

Abu Talib antwortete: Alle, bis auf einen, der noch sehr jung ist. Jünger als alle!

Buhayra: Holt auch ihn hierher.

Abu Talib rief den Knaben, der unter einem Olivenbaum stand, herbei.

Buhayra sah Muhammad (s.) prüfenden Blickes an. Sagte: Komm her zu mir, ich möchte mit dir reden.

Er zog den Knaben an seine Seite. Auch Abu Talib setzte sich zu ihnen. Dann sagte Buhayna zu Hadrat Muhammad (s.):

Ich möchte dich etwas fragen, und ich beschwöre dich bei Lat und Ada , mir zu antworten.

Hadrat Muhammad (s.) erwiderte: Das Widerwärtigste das es für mich gibt, sind diese beiden Götzen !

Daraufhin Buhayra: Ich beschwöre dich also bei dem Einzigen Gott, mir ehrlich zu Antworten.

Muhammad Amin : Ich spreche immer die Wahrheit .

Niemals habe ich gelogen. Sei unbesorgt und frage mich.

Buhayra: Was hast du besonders gern und siehst du dir deswegen besonders häufig an?

Muhammad (s.a.as.): Den Himmel mit seinen Sternen .

Buhayra: Was denkst du?

Muhammad (s.a.a.s.) :schwieg.

Buhayra sah ihn ernst und aufmerksam an. Sein Blick haftete auf des Knabens Stirn. Dann fragte er : Woran denkst du , bevor du einschläfst?

Muhammad (s.a.a.s.): Bevor ich einschlafe, sehe ich zum Firmament hinauf und betrachte die Sterne. Und wenn ich sie anschaue ist mir, als wären sie bei mir, als wäre ich üben ihnen.

Buhayra fragte: Träumst da auch?

Muhammad (s.): Ja. Und das gleiche, das ich im Traume sehe, sehe ich auch, wenn ich wach bin.

Buhayra: Was träumt dir?

Der Knabe schwieg.

Und auch Buhayra.

Nach einer Weile bat er: Erlaubst du mir, zwischen deine Schultenblätter zu sehen?

Ohne sich zu rühren antwortete Hadrat Muhammad (s.): Komm und sieh!

Buhayra erhob sich, trat dicht an den Knaben heran, schob dessen Gewand ein wenig von den Schultern fort, erblickte einen schwarzen Punkt und murmelte: Er ist es...

Abu Talib fragte: Wer ist er? Was meinst du?

Buhayra entgegnete: Sag mir, in welchem Verhältnis du zu diesem Knaben stehst?

Abu Talib, der Muhammad (s.) wie seine eigenen Kinder liebte, erwiderte: Er ist mein Sohn.

Daraufhin Buhayra: Nein, das kann nicht sein. Der Vater dieses Knaben muß bereits gestorben sein.

Abu Talib daraufhin: Woher weißt du das? Es stimmt, was du sagst Er ist der Sohn meines Bruders.

Nun sprach Buhayra: Hör gut zu, was ich dir sage! Dieser Knabe hat eine strahlende und erstaunliche Zukunft vor sich. Wenn andere das, was ich gesehen habe, ebenfalls sehen und ihn erkennen, werden sie ihn töten. Verbirg ihn daher vor dem Feind und gib gut auf ihn acht!

Abu Talib fragte: Sag, wer er ist?

Buhayra: In seinen Augen sind die Zeichen eines großen Propheten zu lesen und zwischen seinen Schulterblättern ist ein deutliches Mal, das dieses bestätigt.

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