Christlicher Bischof
Unterdessen war der Christliche Bischof eingetreten, ein
betagter Greis mit einem schwarzen Gewande angetan, eine
Kapuze auf dem Kopfe und einen Bischofsstab in der Hand ; er
betrachtete den Kopf Huseins und fragte: o Fürst der
Gläubigen, wessen Kopf ist das? — Dies ist der Kopf eines K-e
bellen, der sich im Lande 'Irak gegen mich empört hat. — Wie
ist sein Name? — Husein ben 'Ali. — Und wer war seine Mutter?
— Fatima die Tochter des Gottgesandten. — Weshalb hat er den
Tod verdient? — Weil die Bewohner von 'Irak ihn herbeigerufen
hatten, um ihn als Kalifen einzusetzen, da hat ihn mein
Statthalter Obeidallah ben Zijad besiegt, getötet und seinen
Kopf zu mir geschickt. — Da sprach der Bischof: o Jazid,
entferne ihn aus deiner Nähe, sonst wird Gott dich vernichten.
Bei Gott! ich war vorhin eingeschlafen, da hörte ich einen
gewaltigen Donner vom Himmel her, ich sah hin und bemerkte
einen jungen Mann, als wenn die Sonne auf seinem Gesichte vom
Himmel herabstiege, er war von vielen Männern begleitet und
ich fragte einen derselben, wer dieser junge Mann sei. Er
antwortete: Muhammed der Gottgesandte , und dies sind die
Engel um ihn, welche ihn wegen seines Sohnes Husein trösten.
Entferne ihn also aus deiner Nähe. — Jazid erwiderte: Wehe dir
mit deinem Traume, den zu erzählen du gekommen bist; bei Gott!
ich werde dich auf deinem Bauche und Rücken durchpeitschen
lassen; ergreift ihn! Sie ergriffen ihn, zogen ihn fort, bis
sie ihn aus seiner Nähe gebracht hatten , und schlugen ihn mit
Peitschen , und als ihn die Schläge sehr schmerzten , rief er:
o Abu Abdallah ! bezeuge mir bei deinem Großvater, dass ich
bekenne: Es ist kein Gott außer Allah allein, der keinen
Genossen hat, und Muhammed ist sein Diener und Gesandter. Nun
wurde Jazid noch mehr aufgebracht und befahl ihn noch
schmerzhafter zu schlagen und sie taten dies, bis sie ihm den
Körper zerschlagen hatten. Er aber sprach: o Jazid , wie du
willst, lass mich schlagen oder nicht, hier steht der
Gottgesandte mir gegenüber, in seiner Hand ein Licht-Gewand
und eine goldene Krone, und er spricht: »in dieses Gewand
wirst du dich kleiden und diese Krone aufsetzen, sobald du
diese irdische Wohnung verlassen hast, moroen wirst du mein
Freund sein in den obersten Paradiesgärten wegen deiner Liebe
zu der heiligen Familie, welche die Familie meines Hauses
ist.« — Und es währte nicht lange, da schied seine Seele von
seinem Körper. |