Im Namen Allahs, des Erbarmers, des BarmherzigenDie 96. Konsultation – Verdeutlichung des Befehlscharakters
29.
Rabi-ul-Awwal 1330 (18.3.1912)
Verehrter [maulana] Scheich al-Islam, der
Friede sei mit
Dir und die Gnade
ALLAHs und Seine Barmherzigkeit.
Bei dieser Angelegenheit handelte es sich tatsächlich um
einen Befehl, und aus den Worten des
Propheten wird man
nichts anderes herauslesen können. Die Ansicht, hier liege
lediglich eine
Empfehlung vor, ist nicht aufrechtzuerhalten,
es sei denn, es gäbe irgendein Indiz dafür. Dies ist jedoch
nicht der Fall. Die Indizien bestätigen vielmehr, dass es sich
in Wahrheit um eine Pflicht gehandelt hat. Bitte studiere
diese
Überlieferungen genau, und Du wirst zweifellos
feststellen, dass meine Ausführungen hierzu zutreffend sind.
Du solltest Dich mit den Worten des
Propheten begnügen:
„Dieser Mann und seinesgleichen lesen den
Qur'an auf eine
solche Weise, dass er die Schultern nicht überschreitet. Sie
bekämpfen den rechten
Glauben, so wie der Pfeil das Jagdwild
durchdringt. Sie werden genau so wenig zum rechten
Glauben
zurückkehren, wie der Pfeil zur Sehne seines Bogens
heimfindet. Tötet sie, denn sie sind die Schlimmsten aller
Kreaturen!“ Und weiter sagte er: „Wenn dieser Mann getötet
worden wäre, würde es zwischen den Männern meiner
Umma niemals
zum Streit kommen.“ Solche und ähnliche Aussagen wurden nur
gemacht, weil der Mann tatsächlich getötet werden sollte und
die Angelegenheit äußerst dringend war. Wenn Du Dir im
Musnad
von
Ahmad ibn Hanbal die
Überlieferung noch einmal anschaust,
wirst Du bemerken, dass es besonders
Abu Bakr und
Umar
aufgetragen wurde, den Mann zu töten. Wie kann man dann von
einer allgemeingültigen Aufgabe sprechen? Die
Überlieferungen
sind sich einig darin, dass beide davor zurückgeschreckt sind,
den Mann zu töten, weil sie sahen, wie er demütig sein
Gebet verrichtete. Das, was dem
Propheten (s.) gefiel, gefiel den
beiden noch lange nicht, und seinem Befehl, den Mann zu töten,
maßen beide offenbar keine Bedeutung bei. Dieser Fall zeigt,
wie man sehen kann, dass sie ihr eigenes Ermessen höher
bewertet haben als die Pflicht, den Bestimmungen des
Propheten
Folge zu leisten.
Der
Friede sei mit Dir.
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97. Konsultation – Umfassende Bitte um weitere Fallbeispiele.