Die Konsultation
Die Konsultation [al-muradschaat]

Aussprache: al muradscha-aat
arabisch: المرجعات
persisch:
englisch: consultation [muraja'at]

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Im Namen Allahs, des Erbarmers, des Barmherzigen

Die 98. Konsultation – Auflistung weiterer Beispiele

2.Rabi-ul-Thani 1330 (21.3.1912)

Verehrter [maulana] Scheich al-Islam, der Friede sei mit Dir und die Gnade ALLAHs und Seine Barmherzigkeit.

Ich hoffe, Dir genügen die Überlieferungen zum Friedensvertrag von Hudaibiya, zur Kriegsbeute von Hunain, zum Lösegeld, das von den Gefangenen aus der Schlacht von Badr entgegengenommen wurde. Hinzu kommt noch die Überlieferung, nach welcher der Prophet (s.) sie angewiesen hatte, einige Kamele zu schlachten, als sie während des Feldzuges von Tabuk von einer Hungersnot heimgesucht worden sind. Es gibt noch weitere Fälle, wie jenen am Tag der Schlacht von Uhud, jenen als Abu Huraira die frohe Botschaft für jeden verkündete, der an die Einheit ALLAHs glaubte. Hierzu zählt auch das Geschehen um den Heuchler, bei dem man schlecht von den Almosen sprach und unzüchtige Fragen stellte, das Geschehen, bei der man die beiden Verse aus dem Qur'an über das Fünftel [chums] und die Almosensteuer missinterpretierte, ebenso die beiden Verse über den Genuss und die dreimal auszusprechende Scheidungsformel. Außerdem sind hier die Missinterpretationen der Sunna zu nennen in Bezug auf die Frage, wie und wie oft man die nicht vorgeschriebenen guten Taten im Fastenmonat Ramadan zu vollbringen habe, oder auch in Bezug auf die Frage, wie oft der Gebetsruf zu leisten sei und wie oft man bei der Begräbnisfeier „Allahu Akbar“ ausrufen solle.

Es gibt noch zahlreiche weitere Fälle, auf die wir in diesem Zusammenhang aber nicht näher eingehen können. Erwähnt sei nur noch die Opposition in der Angelegenheit von Hatib ibn Balta oder der Widerspruch gegen die Handlungen des Propheten beim der Abrahamstätte [maqam ibrahim]. Weiter wäre hier zu nennen, dass man die Häuser mancher Muslime mit der Moschee verbunden hat, dass man die Jemeniten dazu verurteilt hat, Entschädigung für den Tod von Abu Chirasch al-Hadali zu leisten, dass Nasr ibn Hadschdschadsch al-Salami ausgewiesen wurde, dass Dschuda ibn Salam ohne Beweise und Zeugen verurteilt wurde. Außerdem, dass Grundsteuer für die anbaufähigen Bodenflächen erhoben wurde, und die Tatsache, wie man die Kopfsteuer verordnet hat.

Erwähnenswert ist auch die allgemein bekannte Art und Weise, in der man Beratungen abhielt, wie man des Nachts patrouillierte und tagsüber spionierte und wie man schließlich von den religiösen Pflichten abrückte. Es gibt unzählige Fälle die zeigen, wie sehr sie Macht und Einfluss und das vermeintliche öffentliche Wohl vorgezogen haben. Diesem Thema habe ich in meinem Buch "Sabil al-Muminien" ein umfangreiches Kapitel gewidmet.

Darüber hinaus gibt es Texte, die sich speziell auf Ali und die reine Abstammung beziehen und die mit den Texten zur Nachfolgefrage nichts zu tun haben. Selbst an diese haben sie sich nicht gehalten, vielmehr handelten sie – wie die Gelehrten wissen – im krassen Gegensatz zum Inhalt dieser Texte. Es ist kein Wunder, dass sie nach all diesem auch die Texte, die sich auf die Nachfolgerschaft von Ali beziehen missinterpretiert haben. Sie zogen es vor, nach ihren eigenen Vorstellungen zu handeln, als an den Bestimmungen des Propheten festzuhalten.

Der Friede sei mit Dir.

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