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zu islamischen Themen finden Sie im Verlag Eslamica.Im Namen Allahs, des Erbarmers, des Barmherzigen
Die 110. Konsultation – Schia ist Bezug zu Imamen
29.
Rabi-ul-Thani 1330 (17.4.1912)
Verehrter [maulana] Scheich al-Islam, der
Friede sei mit
Dir und die Gnade
ALLAHs und Seine Barmherzigkeit.
Diejenige, die einsichtig sind, werden zwangsläufig auch
wissen, dass sich die
Schiiten während aller Generationen
sowohl in den
Glaubensgrundsätzen als auch in der
Pflichtenlehre auf die Lehre der reinen
Abstammung der Familie
des Propheten beschränkt haben. Ihre Meinungen ordnen sich
der jeweiligen Auffassung der
Imame der reinen Abstammung
unter, und zwar in den
Glaubensgrundsätzen, in der
Pflichtenlehre, in Fragen zum
Qur'an und zur
Sunna, wie auch
überhaupt in allen Wissenschaftsbereichen, in denen
Richtlinien aufgestellt wurden. Sie verfolgen keinen anderen
Weg als den von den
Imamen eingeschlagenen und sie wenden sich
keinem anderen zu als ihnen. Denn diese stehen unter der
Herrschaft
ALLAHs, des Erhabenen, und mit der Lehre der
Imame
aus der
Familie
des Propheten suchen sie sich Ihm – gepriesen
ist Er – zu nähern. Diese Lehre genügt ihnen und sie setzen
nichts an ihre Stelle.
Das war die Haltung der achtbaren Vorfahren aus der Zeit
des
Befehlshabers der Gläubigen, der Zeit
Hasans und
Husains und der Zeit der
neuen Imame, der Nachkommen des
Letzteren. Sie ist bewahrt worden bis auf den heutigen Tag.
Von jedem einzelnen von ihnen haben zahlreiche zuverlässige
schiitische
Gewährsmänner, hochgelehrte und fromme Personen,
die berühmt waren für ihre Genauigkeit und Gründlichkeit, und
deren Zahl sich kaum übersehen lässt, die Richtlinien aus
Glaubens-
und
Pflichtenlehre übernommen. Sie haben sie dann
auf unterbrochenem, aber definitivem Wege an jene
weitergegeben, die nach ihnen kamen, und auch diese
überlieferten es auf dieselbe Weise wieder ihren Nachkommen.
So ist es in jeder Generation gewesen bis zu der unsrigen,
gleich der strahlenden Sonne, die ohne Schleier auf uns
scheint. In der
Glaubens-
und
Pflichtenlehre sind wir heute
auf das angewiesen, was bei den
Imamen der
Familie des
Propheten war. Wir alle
überlieferten
ihre Lehre von all unseren Vätern und diese wiederum von ihren
Vätern. So geschah es in jeder Generation bis zurück in die
Zeit der Menschen unter den
Imamen
Hasan al-Askari
(a.), und allen vorherigen
Imamen bis zum
Befehlshabers der Gläubigen (a.).
Es ist heute unmöglich, alle
schiitischen Vorfahren zu
kennen, welche die
Imame der
Prophetenfamilie begleitet, von
ihnen die
Grundsätze der
Religion gehört und das Wissen über
den
Islam übernommen haben. Es ist unmöglich, allen gerecht
zu werden oder sie auch nur aufzuzählen. Es mag genügen, dass
ihre
Gelehrten so viele interessante Schriften veröffentlicht
haben, dass sie hier gar nicht alle aufgeführt werden können.
Sie haben ihr Feuer am Licht der
Imame der Rechtleitung
entzündet, jenen, die der Familie
Muhammads (s.) angehörten.
Aus diesen Quellen schöpften sie jede Kunde von jenem Drang
an ihre Ohren, und selbst von deren Lippen lasen sie alles ab.
Diese Schriften sind Sammlungen ihres Wissens und der
Mittelpunkt ihrer Weisheit. Sie wurden zu ihrer Zeit verfasst
und sind so zu den maßgeblichen Quellen für alle
Schiiten geworden, die nach ihnen kamen.
Hierin unterscheidet sich die
Rechtsschule der
Familie des Propheten von den übrigen
muslimischen
Rechtsschulen, denn
wir kennen nicht einmal einen Anhänger der
vier Imame, der zu
ihrer Lebzeit ein Buch nach nur einer ihrer Rechtsschulen
verfasst hätte. Vielmehr war es so, dass die
Menschen sich
nach allen
Rechtsschulen gerichtet haben. Als die Ära ihrer
Begründer dann zu Ende ging, gab es immer mehr Richtlinien und
man beschloss sich hinsichtlich der Zugehörigkeit auf die
vier
Schulen zu beschränken. Außerdem sollten auch nur sie noch
maßgeblich für die
Pflichtenlehre sein. Zu ihren Lebzeiten
unterschieden sich die Begründer dieser
Rechtsschulen nicht
von den übrigen zeitgenössischen
Rechtsgelehrten und
Überlieferern. Jenen gegenüber, die ebenfalls ihrer Schicht angehörten, hatten sie keinerlei Privilegien. Deshalb zeigte
damals auch niemand ein großes Interesse dafür, ihre Worte
schriftlich niederzulegen.
Die
Schiiten hingegen waren darauf bedacht, die Worte ihrer
– nach ihrer Auffassung – unfehlbaren
Imame festzuhalten, denn
schon seit ihrer Entstehung erlaubte es die
Schia nicht, sich
in Sachen der
Religion auf jemand anderen als die
Imame zu
beziehen. Deshalb haben sie an ihnen festgehalten und sich in
Bezug auf die Merkmale der
Religion ganz auf sie beschränkt.
Sie gaben sich große Mühe und verwendeten alle Kraft darauf,
das von ihnen gehörte auch aufzuzeichnen. Und sie unternahmen
äußerte Anstrengungen, um das Wissen von
ALLAH, von dem nach
ihrer Ansicht nichts Besseres existiert, zu bewahren. Es
genügt, darauf hinzuweisen, dass sie in den Tagen von
Imam Dscha´far al-Sadiq jene Anhänger vierhundert Originaldokumente
geschrieben haben. Das sind vierhundert Werke von vierhundert
Verfassern, die auf Basis der
Rechtsgutachten des
Imam al-Sadiq niedergeschrieben wurden; seine Gefährten haben sie
außerdem noch einmal vervielfacht. Die Einzelheiten hierzu
wirst Du – so
ALLAH, der Erhabene, es will – bald erfahren.
Was nun die
vier Imame der
sunnitischen
Rechtsschulen
angeht, so nehmen sie bei keinem dieselbe Stellung ein, welche
die
Imame der
Prophetenfamilie bei den
Schiiten hatten. Zu
ihren Lebzeiten war ihr Ansehen weit geringer als nach ihrem
Tod. Dies hat
Ibn
Chaldun Maghribi im Kapitel über die
Gesetzeswissenschaft des
Islams in seinem
berühmten Werk "al-Muqaddima"
zum Ausdruck gebracht und auch einige ihrer eigenen
Gelehrten
haben dies eingeräumt. Wir zweifeln nicht daran, dass ihre
Lehren tatsächlich die Lehren für ihre Anhänger sind und dass
sie in jeder Generation im Mittelpunkt gestanden haben und so
ihre Bücher geschrieben worden sind, da ihre Anhänger mehr
über ihre Lehren wissen und die
Schia mehr über die Lehren
ihrer eigenen
Imame. Die
Schiiten dienen
ALLAH, indem sie ihr
Handeln nach dieser Lehre (ihrer
Imame) ausrichten und wissen,
dass durch die anderen Lehren die Gunst
ALLAHs nicht
gleichermaßen zu erreichen ist.
Die
Gelehrten wissen ganz genau, dass die
Schiiten lange
vor den anderen ihr Wissen niedergeschrieben haben, da sich
während der ersten Periode außer
Ali und den
Gelehrten seiner
Anhängerschaft niemand sonst damit beschäftigt hat. Der wahre
Grund hierfür liegt vielleicht darin, dass sich die
Gefährten
nicht darüber einigen konnten, ob das Wissen
niedergeschrieben werden soll oder nicht.
Umar ibn
Chatab und andere waren, wie
al-Asqalani
in der Einleitung zu "Fath
al-Bari" und auch andere bemerkt haben, dagegen, weil sie
fürchteten, die
Überlieferungen könnten mit dem
Qur'an
vermischt werden.
Ali jedoch und nach ihm der erwählte Enkel
al-Hasan, sowie eine Reihe von
Prophetengefährten haben es
gestattet (Überlieferungen aufzuschreiben).
Diese Uneinigkeit setzte sich solange fort, bis die
Zeitgenossen des zweiten Jahrhunderts am Ende der Periode der
späteren Anhänger [tabi´un] darin übereinkamen, die
Niederschrift zuzulassen. Damals verfasste
Ibn Dscharih ein
Buch nach
Mudschahid und
Ata aus
Mekka, das nach
al-Ghazzali
das erste kompilierte Buch in der
islamischen Zeit war.
Tatsächlich ist es das erste Buch, das von einem
nichtschiitischen
Muslim verfasst wurde. Nach diesem wurde von
Ibn
Raschid Schanani aus dem
Jemen das Buch "al-Mu´tamir"
zusammengestellt und danach das Werk "al-Muqatta" von Imam
Malik ibn
Anas. Gemäß der Einleitung zum "Fath al-Bari" war
al-Rabi ibn
Sabih der erste, der die
Überlieferungen gesammelt
hat. Dies alles geschah in der letzten Periode der
späteren
Gefährten [tabi´un] und es besteht Übereinstimmung darin, dass
die
Sunniten in den Perioden davor keine solchen Werke
verfasst haben.
Ali und seine
Anhängerschaft haben sich in der ersten
Periode des
Islams aber sehr wohl damit beschäftigt. Das
erste, was der
Befehlshaber der Gläubigen schriftlich
niedergelegt hat, war das
Buch
ALLAHs, des Allmächtigen und
Erhabenen. Als
er (a.) die
Beisetzung des
Propheten (s.) zu
Ende geführt hatte, legte er den Eid ab, sich nur noch
anzukleiden, um das
Gebet zu verrichten oder den
Qur'an
zusammenzustellen. Er stellte diesen entsprechend der
Reihenfolge der
Herabsendung zusammen. Zudem wies er auf
Allgemeines und Besonderes darin hin, auf Uneingeschränktes
und Begrenztes, auf Eindeutiges und Unklares, auf sich
gegenseitig Aufhebendes, auf jene Stellen, die Konzessionen
machen und auf jene, die zur Befolgung von
Sunna und
Verhaltensregeln verpflichteten. Außerdem deutete er auf die
Gründe der
Herabsendung hinsichtlich der klar verständlichen
Verse hin und er erklärte jene Stellen, die von einigen als
doppeldeutig und verschwommen angesehen wurden.
Ibn Sirin
pflegte zu sagen: „Wenn mir doch jenes Buch zuteil würde,
welches das zusätzliche Wissen in sich trägt!“
Obwohl einige
Qur´an-Rezitatoren unter den
Prophetengefährten die Sammlung des
Buches
ALLAHs sehr am
Herzen lag, war es ihnen nicht möglich, den
Qur'an in der
Reihenfolge seiner
Herabsendung zusammenzustellen. Außerdem
haben sie nach meiner Kenntnis keinerlei erklärende Hinweise
hinterlassen. Die Sammlung
Alis ähnelte daher einem Buch, das
Erklärungen mit einschloss.
Nachdem er das erhabene
Buch zusammengeführt hatte,
verfasste er ein Werk für die
Herrin aller Frauen der Welt.
Von ihren reinen Söhnen wurde es das
Buch Fatimas genannt. Um
sie über den Verlust ihres Vaters, des
Herrn der Propheten
(s.) hinwegzutrösten, beinhaltete es Sprichworte,
Lebensweisheiten, Predigten, Ermahnungen, Geschichten und
Anekdoten. Nach diesem Werk verfasste er ein Buch über die
Entschädigungszahlungen, welches er "al-Sahifa" nannte. Dies
wurde von
Ibn Saad auf den letzten Seiten seines Buches,
bekannt als al-Dschahm unter Bezugnahme auf den
Befehlshaber der Gläubigen (a.) veröffentlicht.
Auch
Buchari und
Muslim erwähnten das "al-Sahifa" und
übernahmen Teile daraus in ihre jeweiligen "Sahihs". Dazu
gehörte das, was sie noch
al-Amasch,
Ibrahim Taimi und
dessen Vater veröffentlicht haben:
Ali (a.) sagte:
„Außer dem
Buch
ALLAHs haben wir zum Lesen nur nach das ‚al-Sahifa’.“ Er
holte es hervor. Dort stand etwas über Verletzungen bis zu
Kamelzähnen. Außerdem hieß es dort, dass
Medina eine
heilige
Stadt zwischen dem Tierkreiszeichen des Stiers und dem
Sternbild des Wildesels bei Canopus sei. Wer in dieser Stadt
frevle oder jemandem, der sich eines schweren Vergehen
schuldig gemacht habe, Unterkunft gewähre, würde von
ALLAH,
von den
Engeln und allen
Menschen verdammt werden. Diese
Überlieferung wurde im Wortlaut im Kapitel
„Das Vergehen
jener, die ihren Schutzherren im Stich gelassen haben“ im Buch
„Die Pflichten“ im vierten Band seines „Sahih“ veröffentlicht.
Ebenso erschien er im Kapitel „Die Vorzüge Medinas“ im Buch
„Die Pilgerfahrt“ im ersten Band des „Sahih“ von Muslim.
Auch Imam
Ahmad ibn
Hanbal hat im
Musnad öfter das „al-Sahifa“
erwähnt. Unter anderem hat er auf Seite 100 im ersten Teil
seines
Musnad eine
Überlieferung von
Ali nach
Tariq ibn
Schihab notiert: „Ich war dabei, als
Ali (r.) auf der
Kanzel
stand und sagte: ‚Bei
ALLAH! Das einzige, was wir euch
vorlesen können, ist das
Buch
ALLAHs, des Erhabenen, und das
al-Sahifa. Dieses Blatt, das an sein Schwert geheftet war,
habe ich vom
Gesandten Allahs erhalten.’“ Siehe hierzu bitte
die entsprechende
Überlieferung.
In der Darstellung von
al-Saffar nach
Abdulmalik heißt
es: „Abu Dscha´far bat um ein Buch von
Ali. Er bekam es und es
sah aus wie das angewinkelte Bein eines Mannes. Auf dem Blatt
stand geschrieben, dass die Frauen keinen weiteren Anspruch
auf den Grundbesitz ihres Ehemannes haben, wenn dieser etwas
an sie bezahlt hat. Da sagte Abu Dscha´far: ‚Bei
ALLAH! Das
ist die Handschrift von
Ali und das sind die Worte des
Gesandten Allahs!’“
Eine Gruppe seiner Anhängerschaft folgte dem Beispiel des
Fürsten der Gläubigen, und verfasste zu seinen Lebzeiten
ebenfalls Bücher. Zu ihnen gehörten unter anderem auch
Salman al-Farsi und
Abu Dharr al-Ghaffari. Dies wurde von
Ibn
Schahir Aschub bestätigt, als er sagte: „Die ersten, die in
islamischen Zeit Bücher verfasst haben, waren
Ali bin Abi Talib,
Salman al-Farsi
und
Abu Dharr.“
Zu den frühen Schreibern zählte auch
Abu Rafi, der Diener
des
Gesandten Allahs (s.) und der Schatzmeister des
Befehlshabers der Gläubigen. Er war einer der engsten
Vertrauten
Alis und ein Kenner seiner Angelegenheiten. Ihm ist
das Buch „al-Sunan wal Ahkam wa Qadaya“ zuzuschreiben, das vor
allem aus
Überlieferungen von
Ali zusammengestellt wurde.
Diesem Werk wurde von unseren Vorfahren höchste Wertschätzung
zuteil. Sie überlieferten es über ihre Gewährsmänner und
führten es stets auf ihn zurück. Zu ihnen gehörte auch
Ali ibn Abu
Rafi. Er wurde, gemäß den Angaben in der Einleitung zu dem
Buch „al-Isaba“, zu Lebzeiten des
Propheten geboren, der ihm
auch den Namen Ali gab, und schrieb ein Buch über die Kunst
der islamischen Gesetzeswissenschaft nach der Lehre der
Familie des Propheten. Diese hat dem Buch große Wichtigkeit
beigemessen und ihre Anhängerschaft darauf verwiesen.
Musa ibn Abdullah sagte: „Als ein Mann meinen Vater nach
dem
Glaubensbekenntnis gefragt hatte, bekam er von ihm zur Antwort:
‚Geh und hole das Buch von
Ibn Abu
Rafi!’ Dann nahm
er es und las uns daraus vor.“ Der Autor des Buches „Raudat
al-Dschannah“ meinte, es sei das erste Werk zur
Gesetzeswissenschaft von Seiten der
Schiiten. Er zweifelte es
jedoch an.
Und auch
Ubaidullah ibn Abu Rafi gehörte zu denen, die
Bücher zusammengestellt haben. Er war der Schreiber
Alis und
sein Freund und hat auch einst den
Propheten (s.) zu
Dschafar
sagen hören: „Du ähnelst mir in Aussehen und im Charakter!“
Dies haben einige
Überlieferer
vermerkt, unter ihnen
Ahmad ibn
Hanbal in seinem
Musnad und
Ibn Hadschar im ersten Teil seines
"al-Isaba", wo er es in der Überschrift mit dem Titel „Ubaidullah
bin Aslam“ erwähnt, hieß doch auch sein Vater
Abu Rafi Aslam.
Dieser
Ubaidullah verfasste ein Buch über jene Gefährten, die
zusammen mit
Ali in
der
Schlacht von
Siffin gekämpft haben.
Ibn Hadschar hat in seinem al-Isaba häufig aus diesem Buch
zitiert. Schlage bitte dort nach.
Zu den
schiitischen Autoren gehörte auch
Rabi ibn Sami, dem
ein Buch über die
Almosensteuer von Weidevieh zugeschrieben
wird, das aus
Überlieferungen von
Ali nach dem
Gesandten
Allahs (s.) besteht. Auch
Abdallah ibn Hurr Farsi wird
zu ihnen gerechnet. Er hat mit Klugheit Überlieferungen von
Ali nach dem
Gesandten Allahs übernommen. Al-Asbagh
ibn Nabatah, der ein Gefährte des
Fürsten der Gläubigen war und
sich viel mit ihm beschäftigt hat, war ebenfalls einer von
ihnen. Er hat
al-Aschtar die
Überlieferung
zu
Alis
Auftrag
überliefert und seinem Sohn
Muhammad dessen
Testament. Unsere
Freunde haben beides über zuverlässige Gewährsmänner nach ihm
überliefert.
Weiter findet sich unter ihnen
Salim
ibn Qais Hilali,
der ein
Gefährte
Alis war. Nach ihm und
Salman al-Farsi
überlieferte er
Überlieferungen und verfasste auch ein Buch
über das
Imamat. Erwähnung fand dieses Buch bei Imam
Muhammad ibn Ibrahim Nu´mani in dessen "al-Ghaniya", wo er sagt:
„Alle
schiitischen
Gelehrten und
Überlieferer der
Imame sind
sich darüber einig, dass das Buch von
Salim
ibn Qais Hilali ein
fundamentales Werk zu den allgemeinen
Glaubensgrundsätzen ist.
Es ist eine der ältesten Schriften, deren Inhalt von
Gelehrten
und
Überlieferer der
Angehörigen der Familie des Propheten
überliefert
wurde und stellt eine der Hauptquellen dar, auf welche die
Schiiten sich berufen und verlassen.“ Unsere
Freunde haben sich mit ihren achtbaren Vorfahren, die aus
diesem Kreise stammten und Bücher verfassten, eingehend
beschäftigt. Jeder kann in ihre Quellen, Listen und
Biographien Einsicht nehmen.
Was nun die Autoren unserer Vorfahren, die der Generation
der späteren Gefährten [tabi´un] angehören, betrifft, so
bieten unsere
Konsultationen nicht genügend Raum, um allen
ihren Werken gerecht zu werden. Quellenangaben ihrer Werke
und Biographien sind allerdings in den Indizes unserer
Gelehrten und in ihren biographischen Arbeiten zu finden. In
der Zeit dieser Generation strahlt das
Licht der
Angehörigen der Familie des Propheten, das zuvor durch die Wolken des
Unrechts der Ungerechten gedämpft wurde, in hellem Schein,
denn das
Unglück von al-Taf hat die Vergehen der Feinde der
Familie Muhammads aufgedeckt. Es hat sie in der Achtung
jener, die verständig sind, sinken lassen, und die Blicke der
Forscher richteten sich auf die seit dem
Ableben des
Gesandten Allahs heraufbeschworenen Katastrophen. In dieser Situation
wurden die
Menschen dazu gezwungen, nach den Grundlagen und
Ursachen für dieses Unglück zu suchen. Als sie die
Hintergründe und Motive erkannt hatten, erhoben sich die am
meisten begeisterten
Muslime und begannen die Würde der
Angehörigen der Familie des Propheten wiederherzustellen und
dafür zu kämpfen, denn das menschliche Wesen steht von Natur
aus auf der Seite der Unterdrückten und empfindet Abneigung
gegen die Ungerechten.
Es schien, als befänden sich die
Muslime in einer neuen
Phase. Sofort nach diesem Unglück gingen sie daran,
Imam Ali
bin al-Hussain Zain-ul-Abidien (a.) Beistand zu leisten. In
Bezug auf die
Glaubens- und
Pflichtenlehre, sowie in allen
anderen Beziehungen, die sich auf
Qur'an und
Sunna beziehen,
verließen sie sich voll und ganz auf ihn. Nach seinem
Ableben
nahmen sie Zuflucht bei seinem Sohn,
Imam Abu Dscha´far
al-Baqir (a.). Die Zahl der Gefährten dieser beiden Imame –
der
Abidiniten und
Baqiriten – ging in die Tausende, ja sie
sind eigentlich nicht zu zählen. Und die Anzahl jener
Gelehrten, deren Namen und Lebensbeschreibungen in den Werken
der Biographen erschienen sind, betrug ungefähr viertausend
und die Zahl ihrer Bücher erreichte zehntausend oder mehr.
Unsere Freunde in allen Generationen haben sie über
zuverlässige Wege und Gewährsmänner weitergegeben.
Eine Gruppe der führenden Köpfe dieser Helden hatte die
Ehre, den
Imamen, und zuletzt
Imam Dscha´far al-Sadiq gedient
zu haben. Ihnen war auch das Glück zuteil geworden, einen
entscheidenden Einfluss auf das Tun und Wissen gehabt zu
haben. Zu ihnen zählte auch
Abu Said
Aban ibn Taghlib, der bekannte
Rezitator,
Rechtsgelehrte,
Kommentator und
Überlieferer. Er war einer der zuverlässigsten
Menschen überhaupt, der drei
Imame erlebt und von ihnen
umfangreiches Wissen und zahlreiche
Überlieferungen
überliefert hat. Es genügt zu erwähnen, dass er allein von
Dscha´far al-Sadiq
(a.) dreißigtausend
Überlieferungen
übermittelt hat.
Al-Mirza
Muhammad hat dies in der
Lebensbeschreibung von
Aban im
Buch "Muntahal Maqal" gestützt
auf
Aban ibn
Uthman und
Dscha´far
al-Sadiq bekannt gemacht.
Abu Said
Aban ibn Taghlib stand in der Gunst der drei
Imame.
So sagte einst
Muhammad
al-Baqir (a.) zu ihm, als sie sich in
der
heiligen Stadt aufhielten:
„Setze Dich in die
Moschee und
fertige
Rechtsgutachten für die
Menschen an! Ich schätze es
sehr, wenn jemand wie Du zu meinen Gefolgsleuten gehört.“ Und
auch
Imam Dscha´far
al-Sadiq (a.) sagte zu ihm: „Suche das
Gespräch mit den Bewohnern von
Medina. Ich sehe es gern, wenn
jemand wie Du zu meinen
Überlieferern und zu meinen Anhängern
gehört.“ Wenn er in
Medina eintraf, strömten die
Menschen zu
ihm und beeilten sich, die
Kanzel des
Propheten (s.) für ihn
freizumachen.
Dscha´far al-Sadiq
(a.) sagte einst zu Salim bin
Abu Habba:
„Triff Dich mit
Aban ibn
Taghlib! Er hat eine Reihe von
Überlieferungen von mir gehört. Wenn er Dir etwas vermittelt,
kannst Du sicher sein, dass er es von mir hat.“ Und er sagte
auch zu
Aban
ibn Uthman: „Aban
ibn Taghlib hat dreißigtausend
Überlieferungen von mir zu vermitteln. Überliefere Du sie nach
ihm!“ Wenn
Aban zu
Dscha´far al-Sadiq kam, begrüßte ihn dieser
mit einer Umarmung und hielt ein Kissen für ihn bereit. Dann
setzte er sich neben ihn und unterhielt sich mit ihm. Als man
Dscha´far al-Sadiq von seinem
Ableben benachrichtigte, sagte er:
„Bei
ALLAH! Welch großen Schmerz hat
Abans
Ableben meinem
Herzen zugefügt!“
Aban starb im Jahre 141
n.d.H.. Er überlieferte auf der
Grundlage von Gewährsmännern wie
Anas ibn
Malik,
al-Amasch,
Muhammad ibn Munkadir,
Samak ibn
Harb,
Ibrahim Nachai,
Fadhl ibn
Amru und
al-Hakim.
Muslim und die Autoren der vier
Sunan-Werke beriefen sich auf ihn, wie dies bereits in der
16. Konsultation erwähnt wurde. Dass
Buchari sich nicht auf
ihn berufen hat, tut
Aban keinen Abbruch, denn sein Vorbild
waren die
Imame der
Familie des Propheten wie auch
Dscha'far
al-Sadiq,
Musa al-Kazim,
Ali al-Ridha,
Muhammad al-Dschawad,
Ali al-Naqi und
Hasan al-Askari. Auf all diese
Imame hat
Buchari sich nie berufen, ja, nicht einmal auf den großen
Enkel, den
Fürsten der Jugend im Paradies. Er stützte sich
vielmehr auf Leute wie
Marwan
ibn al-Hakam,
Umran ibn
Hattan,
Akrama
Barbari und ihresgleichen.
„... Wir gehören
ALLAH und zu ihm kehren wir zurück.“ (Heiliger
Qur'an 2:165)
Aban hat auch interessante Bücher verfasst. Zu ihnen zählt
ein Werk mit
Kommentaren zu den verschwommenen, mehrdeutigen
Stellen des
Qur'an, das zahlreiche Gedichte und wörtliche
Zitate aus dem
Heiligen Buch enthält. Nach seinem Ableben war
es
Abd al-Rahman bin Muhammad al-Azdi al-Kufi, der Teile aus
seinem Buch, aber auch aus den Werken von
Muhammad
ibn al-Saib al-Kalbi und
Ibn
Zanq Atia bin al-Harith zu einem
Kompendium zusammenstellte, das bei manchem auf Zustimmung
stieß, von anderen aber abgelehnt wurde. Teils erschien das
Buch von
Aban allein, teils konnte man es im Zusammenhang mit
den Arbeiten von
Abd al-Rahman finden. Unsere Freunde haben
beide Werke über zuverlässige Gewährsmänner und verschiedene
Wege
überliefert.
Zugeschrieben wurden
Aban
auch das Buch "al-Fadha´il" und das Buch "Siffin" sowie ein Quellenwerk zu allgemeinen
Grundsätzen, auf dessen gesetzliche Bestimmungen sich das
Imamat gestützt hat. All seine Bücher lassen sich auch
tatsächlich auf ihn selbst zurückführen. Einzelheiten hierzu
finden sich in den Biographie-Werken.
Zu den
schiitischen Autoren zählt auch
Abu Hamza al-Thumali
Thabit bin Dinar, der einer der zuverlässigsten Gewährsmänner
der achtbaren Vorfahren und einer ihrer führenden
Persönlichkeiten war. Er eignete sich das Wissen der drei
Imame
Dscha'far
al-Sadiq,
Muhammad al-Baqir und
Zain-ul-Abidien (a.) an und zählte zu ihren Vertrauten.
Dscha'far
al-Sadiq war voll des Lobes über ihn und sprach: „Abu Hamza war in seiner Zeit das, was
Salman al-Farsi in
seiner Zeit war.“ Und
Ali al-Ridha sagte: „Abu Hamza war in
seiner Zeit das, was
Luqman in seiner Zeit war!“
Aus seinem Buch "Tafsir al-Qur´an" hat
al-Tabrisi in
seinem Kommentar "Madschma al-Bayyan" zitiert. Außerdem hat
Abu Hamza
eine Anekdotensammlung, ein Buch über die Askese und eines mit
dem Titel "Risala al-Huquq", das sich auf
Imam
Zain-ul-Abidien Ali bin Hussain gründet, verfasst. Man
erzählte sich auch von den Anrufungen
ALLAHs, die von ihm zur
Zeit der
Morgendämmerung zu hören waren und die einen
strahlenderen Glanz als
Sonne und
Mond verbreiteten. Er
überlieferte
Überlieferungen von
Anas und
al-Schabi und
Waki;
Abu Naim, und andere
Schiiten seiner Generation haben von ihm
berichtet. Dies alles wurde bereits in der
16. Konsultation
genauer dargestellt. Manche dieser Helden haben zwar Imam
Zain-ul-Abidien nicht mehr erlebt, doch sie hatten die
Ehre, noch im Dienst der Imame
Muhammad al-Baqir und
Dscha'far
al-Sadiq (a.) zu stehen.
Weiter befanden sich unter den schiitischen Autoren Männer
wie
Abul-Qasim Buraid bin Muawiya al-Aghli,
Abu Basir
al-Asghar Laith ibn Murad al-Bachtari al-Muradi,
Abu-l Hassan Zarara bin
Ayan,
Abu Dscha´far Muhammad
ibn Muslim ibn Rabah al-Kufi al-Ta´ifi al-Thaqafi und andere Persönlichkeiten,
die auf den rechten Weg leiteten und ihr
Licht in der
Dunkelheit erstrahlen ließen. Es ist leider unmöglich, sie an
dieser Stelle alle aufzuführen. Die erwähnten Männer jedoch
hatten ein enges Verhältnis zu den
Imamen, gewannen
entscheidenden Einfluss und nahmen einen hohen Rang ein.
Selbst
Dscha'far
al-Sadiq (a.) hat von ihnen gesprochen: „Sie
sind die Treuhänder
ALLAHs in allem, was er verboten und
gestattet hat.“
Und er sagte auch: „Jene, die uns wieder ins Gedächtnis der
Menschen gerufen haben, waren
Zarara,
Abu Basir Laith,
Muhammad
ibn Muslim und
Buraid. Ohne sie wären wir in
Vergessenheit geraten.“ Und er fuhr fort: „Diese
Menschen,
welche die
Religion bewahren, sind die Treuhänder meines
Vaters in allem, was
ALLAH gestattet und verboten hat. Sowohl
im
Diesseits als auch im
Jenseits strebten sie danach uns zu
erreichen.“ Und er sagte auch: „Verkünde den Demütigen vor
ALLAH: ‚Freut euch, ins
Paradies zu kommen.’“ Später erwähnte
er die vier in einer langen Rede: „Mein Vater hat ihnen das
anvertraut, was
ALLAH gestattet und verboten hat. Sie waren
seine Vertrauten, und heute sind sie meine Vertrauten. Sie
waren echte Freunde meines Vaters und für meine Anhänger sind
sie, ob sie leben oder gestorben sind, wahre Sterne.
ALLAH
entlarvt durch sie alle Ketzerei und bewahrt die
Religion vor
der Anmaßung der
Lügner und der unzulässigen Interpretation
jener, die von Hass erfüllt sind.“ Seine Gunst und
Wertschätzung, seine Ehrerbietung und Freundschaft bewies er
in mehreren erhabenen Reden, die wir hier aber nicht alle
vorbringen können.
Trotz all dieser Leistungen aber sind sie von den Feinden
der
Familie des Propheten
schändlich verleumdet worden. Dies habe ich in meinem Buch "Muchtasar al-Kalam fi Mu´allifi Schia
min Sadr al-Islam" ausführlich erläutert.
Diese Verleumdungen aber haben ihrer Stellung nicht
geschadet und der Rang, den sie bei
ALLAH, seinem
Gesandten
und bei den
Gläubigen besaßen, wurde dadurch kaum
geschmälert. Ähnliches war ja schon bei den Neidern anderer
Propheten geschehen, die den
Propheten
ALLAHs letztlich
keinen Schaden zufügen und auf deren religionsgesetzliche
Bestimmungen keinen Einfluss nehmen konnten. Stattdessen
fanden sie selbst Verehrung und ihre
Sunna verbreitete sich
bei den Gerechten und wurde von den Verständigen akzeptiert.
Zur Zeit des
Imam Dscha'far
al-Sadiq (a.) breiteten sie
sich mehr denn je aus. Aus allen Himmelsrichtungen eilten die
Anhänger seiner Väter zu ihm. In ihrer Gegenwart hatte er
immer gute Laune und verhielt sich ganz ungezwungen. Voller
Eifer widmete er sich ihrer Bildung und tat alles, was in
seiner Macht stand, um ihnen die Geheimnisse des Wissens, die
Hintergründe der Dinge und den wahren Sachverhalt aller
Angelegenheiten zu vermitteln.
Abu al-Fath
al-Schahrastani hat dies in seinem Buch "al-Milal wa-Nihal" bestätigt. Er sprach
von
Dscha'far
al-Sadiq (a.) in folgenden Worten: „Er hatte
überragende Kenntnisse auf dem Gebiet der
Religion und seine
Lebensweisheit war unübertroffen. Darüber hinaus lebte er sehr
enthaltsam und seine
Gottesehrfurcht war größer als alles
weltliche Verlangen.“
Und weiter schrieb er: „Während er sich für eine gewisse
Zeit in
Medina aufhielt, vermittelte er seiner Anhängerschaft
und jenen, die ihm Beistand leisteten, die Geheimnisse des
Wissens. Als er sich dann in den
Irak begab, erhob er keinen
Anspruch auf das
Imamat, und damit die Macht, und stritt mit
niemandem über das
Kalifat.“ Und weiter: „Wer tief in das Meer
der
Erkenntnis eingedrungen ist, begehrt nicht mehr das Ufer,
wo sich die Macht befindet, und wer den Gipfel der
Wahrheit
erklommen hat, fürchtet sich nicht mehr vor der Schlacht ...“
Die
Wahrheit spricht zum Gerechten wie zum Verstockten.
Eine große Zahl der Gefährten des
Imams Dscha'far
al-Sadiq (a.) war mit außerordentlichen Begabungen gesegnet. Und eine
ganze Reihe von ihnen waren
Imame der
Rechtleitung,
Lichter in
der Dunkelheit, Ozeane des
Wissens und Sterne der richtigen
Führung. Jene, deren Namen und Lebensbeschreibungen in den
biographischen Werken aufgelistet sind, waren viertausend
Männer aus dem
Irak, dem
Hidschaz, aus
Persien und
Syrien.
Sie stellten Werke zusammen, die bei den
imamitischen
Gelehrten sehr bekannt waren, darunter jene vierhundert
Originaldokumente, die ich bereits erwähnt habe. Das sind
vierhundert Werke von vierhundert Verfassern, die nach den
Rechtsgutachten des
Imams
al-Sadiq noch zu seinen Lebzeiten
niedergeschrieben worden sind. Sie bildeten nach seinem
Ableben das Zentrum des Denkens und Handelns.
Von führenden Persönlichkeiten der
islamische Weltgemeinschaft [umma] und den Abgesandten der
Imame wurde
ihr Inhalt zudem in Spezialwerken zusammengestellt, damit den
Studierenden ihr Sinn leichter zugänglich wurde. Die
vortrefflichsten Sammlungen davon sind jene
Vier Bücher
[kutub arba'a]vier Werke, die
seit der ersten Generation bis in die heutige Zeit als
imamitische Nachschlagewerke zur
Glaubens- und
Pflichtenlehre
angesehen werden. Ihre Titel lauten:
Der Inhalt dieser Bücher wurde auf ununterbrochenem Wege
überliefert und gilt im Wesentlichen als zuverlässig.
Al-Kafi ist von allen jedoch das älteste und herausragendste,
das vortrefflichste und präziseste. Es umfasst 16.199
Überlieferungen und ist damit um-fangreicher als die
sechs Sahih-Werke zusammen.
Al-Schahid hat
dies in seinem "al-Dhikra"
neben anderen
Gelehrten berichtet.
Hischam ibn al-Hakam, der einer der
Gefährten von
Dscha'far
al-Sadiq und
Imam Kadhim
(a.), hat ebenfalls eine große
Anzahl von Büchern verfasst. Berühmt sind vor allem 29 Werke,
welche die
Schiiten über ihre
Überlieferungsketten auf ihn
zurückführen. Einzelheiten hierzu findest Du in meiner Arbeit
„Abriss über die schiitischen Autoren in der Frühzeit des
Islams“. Es sind interessante, prachtvolle Werke in gepflegtem
Stil, welche überzeugende Beweise zur
Glaubens- und
Pflichtenlehre enthalten. Dies gilt auch für Themen wie die
Einheit
ALLAHs, den Rationalismus und die Zurückweisung der
Ketzer und Abtrünnigen, wie zum Beispiel die
Naturalisten,
die
Qadiriyq, die
Dabariya die extrem fanatischen Anhänger
von
Ali und der
Prophetenfamilie, die
Charidschiten,
diejenigen, die feindlich gegen
Ali gesonnen waren und das
Testament für ihn ableugneten, die sein Recht für sich
beanspruchten und gegen ihn Krieg führten, diejenigen, die
ihren persönlichen Interessen Vorrang einräumten und noch
viele andere.
Hischam galt als der beste
Gelehrte der
scholastischen
islamischen
Theologie im zweiten Jahrhundert
nach der Hidschra
und als hervorragender Kenner der göttlichen Weisheit und
anderer überlieferter Geisteswissenschaften. Darüber hinaus
war er jedem in der
islamischen Rechtswissenschaft, im
Überlieferungswesen, auf dem Gebiet der
Qur'an-Exegese und in
einer Reihe weiterer Wissenschaften und Künste überlegen. Er
war es, der sich um eine klare Redeweise hinsichtlich des
Imamats bemühte und die
Glaubenslehren immer mehr
verfeinerte. Er überlieferte die
Überlieferungen von den
Imamen
Dscha'far
al-Sadiq und
Imam Kadhim, bei denen er
außerordentlich großes Ansehen genoss und viel Lob erhielt, so
dass ihm bei den himmlischen Heerscharen eine sehr geschätzte
Stellung zuteil wurde.
Anfangs gehörte er noch zu den Anhängern der
Dschabriyya,
er traf dann aber auf
Imam
Sadiq, ließ sich von seiner
Rechtleitung überzeugen und folgte ihm. Später kam er zu Musa
al-Kadhim und übertraf alle seine
Gefährten. Man hat ihm den
Glauben an die Gestalthaftigkeit
ALLAHs und andere
schmähliche Dinge vorgeworfen, doch war dies nur der Versuch
jener, die neiderfüllt und voller Hass gegen die
Angehörigen
der Familie des
Propheten waren, das
Licht der göttlichen
Rechtleitung in ihm auszublasen. Doch wir sind vertrauter mit
seinen Lehren als die anderen, denn die Umstände sind uns nur
zu genau bekannt, da wir im Besitz seiner Worte sind.
Schließlich hat er, und darauf habe ich bereits hingewiesen,
in seinen Arbeiten die
schiitische Lehre vertreten. Es ist
daher kaum vorstellbar, dass uns Teile seiner Aussagen
unbekannt geblieben und nur den anderen zur Kenntnis gebracht
worden wären, zumal er einer unserer Vorfahren ist, während
ihnen seine Lehr- und Schulmeinung ja fremd gewesen ist. Und
gemäß den Aussagen, die
al-Schahrastani
in seinem "al-Milal
wa-Nihal" von
Hischam zitiert, ist dieser keineswegs für die
Gestalthaftigkeit
ALLAHs eingetreten.
Überzeuge Dich selbst davon,
al-Schahrastani notierte:
„Hischam
bin al-Hakam verfügt auf dem Gebiet der
Glaubenslehre über
tief greifende Kenntnisse, und man darf nicht vergessen, wie
notwendig es für ihn war, gegen die
Mutazila Stellung zu
beziehen. Schließlich steht dieser Mann eindeutig hinter den
Argumenten gegen seine Widersacher, und zwar auch, ohne dass
er menschliche Eigenschaften auf
ALLAH meint übertragen zu
müssen.“ Dafür sprechen auch seine Argumente gegenüber
al-Alaf:
„Du behauptest,
ALLAH besitze
Wissen über das
Wissen und hätte
Kenntnis über sein eigenes Wesen. Dieses
Wissen jedoch sei
nicht so beschaffen wie das
Wissen der
Menschen. Warum sagst
Du dann auch nicht, dass
ALLAH einen Leib besitzt, der jedoch
nicht so beschaffen sei, wie alle übrigen Leiber?“
Wenn er also diese Worte gesprochen hat, so hat er sie
bekanntlich doch nur als ein Argument gegen
al-Alaf verwendet.
Schließlich muss man nicht alles selbst glauben, was man im
Rahmen einer Beweisführung dem Gegner zu verdeutlichen
versucht. Vielleicht hatte er ja lediglich die Absicht,
al-Alaf auf die Probe zu stellen, um herauszufinden, wie weit
dessen Kenntnisse reichten. Außerdem hat doch
al-Schahrastani
von ihm gesagt: „Schließlich steht dieser Mann eindeutig
hinter den Argumenten gegen seine Widersacher, und zwar ohne
dass er menschliche Eigenschaften auf
ALLAH meint übertragen
zu müssen!“
Wenn man ihm aber doch nachgewiesen hätte, dass
Hischam für
die Gestalthaftigkeit
ALLAHs eingetreten wäre, dann könnte das
nur geschehen sein, bevor er zur Einsicht gelangte, denn man
weiß, dass er zunächst ein Anhänger der
Dschabriyya gewesen
ist, später dann aber an die
Rechtleitung der
Familie
Muhammads glaubte. Er war einer der führenden
Persönlichkeiten, die sich ganz ihren
Imamen zugewandt haben
und keiner von unseren Vorfahren hat jemals etwas entdeckt,
was die Beschuldigungen seiner Gegner hätte rechtfertigen
können. Ebenso wenig habe ich Hinweise gefunden, die Anlass zu
Vorwürfen gegen
Zarara ibn
Ayan,
Muhammad ibn Muslim,
Mumin al-Taq, obwohl ich keine Mühe gescheut habe, bei meinen
Nachforschungen. Diese Vorwürfe waren nichts anderes als Neid
und feindseliges Vorgehen, als Lüge und Verleumdung.
„Und du darfst nicht meinen, dass Allah auf das, was die
Frevler tun, nicht achtet.“ (Heiliger
Qur'an 14:42)
Was nun die von
al-Schahrastani wiedergegebenen Worte
Hischams zur Göttlichkeit
Alis betrifft, so sind sie etwas,
worüber selbst ein Waisenknabe noch lachen würde.
Hischam ist
über jeden Verdacht erhaben, sich solchen Aberglauben, ja
Schwachsinn, zuschreiben zu lassen. Die Tatsache, dass er
hinsichtlich der Einheit
ALLAHs gerade dessen
Heiligkeit
ausdrücklich betont, statt eine Menschwerdung hervorzuheben,
zeigt, dass er von den Worten der Unwissenden weit entfernt
ist. In seinen Äußerungen zu
Imamat und
Testament bekundete er
seine Wertschätzung des
Gesandten Allahs (s.) indem er
erklärte, dass
Ali zur Gruppe der Angehörigen seiner
Gemeinschaft [umma] und zu seinen Untertanen zu zählen sei
und dass er sein Regent und Nachfolger sei. Er gehörte zu den
Dienern
ALLAHs, zu den Unterdrückten und Besiegten, zu jenen,
die ihren Rechtsanspruch nicht durchsetzen konnten und die
gezwungen waren, sich vor ihren Feinden zu erniedrigen, die in
Angst und Schrecken leben mussten und denen niemand half oder
auch nur Beistand leistete.
Wie konnte
al-Schahrastani einerseits Zeugnis davon
ablegen, dass
Hischam auf dem Gebiet der Glaubenslehre über
tief greifende Kenntnisse verfügte, und dass man nicht
vergessen dürfe, wie notwendig es für ihn gewesen sei, gegen
die
Mutazila Stellung zu beziehen, sowie dass er förmlich
gezwungen war, das Argument „warum sagst Du dann nicht auch,
dass
ALLAH einen Leib besitzt, der jedoch nicht so beschaffen
sei wie alle übrigen Leiber“,
al-Alaf gegenüber zu erwähnen?
Ist es nicht ein krasser Widerspruch zu alldem, wenn
al-Schahrastani ihm dann die Worte in den Mund legt:
„Ali (a.)
ist
ALLAH, der Erhabene“? Ist Hischam trotz seiner Vorzüge ein
solcher Aberglaube zuzutrauen? Sicher nicht! Aber die Leute
waren fest entschlossen, aus Neid und Hass Verleumdungen gegen
die
Angehörigen der Familie des
Propheten und gegen alle, die
ihrer Meinung waren, zu verbreiten. Ich sage dazu nur. Es gibt
keine Macht noch Stärke, außer bei
ALLAH, dem Hocherhabenen!
In der Zeit der
Imame
Musa al-Kadhim,
Ali al-Ridha,
Muhammad al-Dschawad,
Ali al-Naqi und
Hasan al-Askari (a.) wurden mehr
Schriften als je zuvor verfasst und viele
Überlieferungen über
die
Gewährsmänner der
Imame und ihrer Väter in allen Ländern verbreitet. Sie scheuten keine Mühe, um das
Wissen zu
erwerben und taten alles, was in ihrer Macht stand; ja, sie
stürzten sich förmlich in die Wogen der Wissenschaft und
suchten, ihre Geheimnisse zu ergründen, ihre Probleme zu
lösen und die wahre Beschaffenheit der Dinge zu erforschen.
Sie gaben ihr Äußerstes, um die Ergebnisse ihrer Bemühungen
festzuhalten und die gefundenen
Erkenntnisse zu verbinden.
Der
Herausgeber des Buches "al-Mu´tabar" –
ALLAH möge sein Ansehen erhöhen – sagte: „Unter den
Schülern von
Muhammad al-Dschawad (a.) waren so hochgeschätzte Männer wie
al-Hussain
bin Said, sein Bruder al-Hassan,
Ahmad ibn Muhammad ibn Abu Nasr al-Bizanti,
Ahmad ibn Muhammad ibn Chalid al-Barqi,
Schadhan,
Abul-Fadhl al-Ami,
Ayyub ibn Nuh,
Ahmad ibn Muhammad ibn Isa und andere, für die, wollte man
alle ihre Namen erwähnen, eine lange Liste nötig wäre.“ Und
dann sagte er noch: „Ihre Bücher, die bis jetzt unter den
Freunden Verbreitung gefunden haben, sind ein Beweis für das
reichhaltige
Wissen.“ Es genügt zu erwähnen, dass die Zahl der
von
al-Barqi verfassten Bücher 100 Werke überschritten hat.
Weiter sind zu nennen das große Buch von
al-Bizanti, das
berühmt wurde unter dem Titel „Das Sammelwerk des Byzantiners“
und die dreißig Werke, die
al-Hussain
bin Said verfasst hat.
Es ist leider nicht möglich, in der vorliegenden Schrift
all das aufzuzählen, was von den Schülern der sechs
Imame,
von den Söhnen
Dscha´far al-Sadiqs niedergeschrieben worden
ist. Dennoch möchte ich Dich wenigstens auf die
Lebensbeschreibungen und Inhaltsverzeichnisse hinweisen.
Schlage bitte in den Biographien folgender Männer nach:
Muhammad ibn Sinan,
Ali ibn Mahzyar,
Hassan ibn Mahbub,
Hasan ibn Muhammad bin Sama´a ,
Safwan ibn Yahya,
Ali ibn Yaqtin,
Ali ibn Fadhal,
Abdurrahman bin Nadschran,
al-Fadhl ibn Schadhan, dem 100 Bücher zugeschrieben werden,
Muhammad bin Masud al-Ayaschi , der mehr als 200 Werke verfasst hat,
Muhammad ibn Umair,
Ahmad ibn Muhammad ibn Isa, der
Überlieferungen von 100
Gefährten des
Imams Dscha´far al-Sadiq
überliefert hat,
Muhammad ibn Ali ibn Mahbub,
Talha ibn Talha ibn Zaid,
Ammar ibn Musa al-Sabati,
Ali ibn Numan,
Husain ibn Abdullah,
Ahmad bin Abdallah bin Mahrawan, bekannt als Ibn
Chana,
Sadaqa bin al-Mundhir al-Qumi und
Ubaidullah ibn Ali al-Halabi, der sein Buch
Dscha´far
al-Sadiq (a.) vorgelegt hat
und es von ihm bestätigt und gebilligt fand. Er äußerte: „Ob
die anderen wohl schon so ein Buch gesehen haben?“ Hinzu
kommen noch
Abu Amru al-Tabib,
Abdallah ibn Said, der sein
Buch
Abu-l Hassan al-Ridha (a.) vorgelegt hat, und
Yunus ibn Abdurrahman, der sein Werk
Imam Abu Muhammad al-Hassan
al-Zaki al-Askari (a.) vorgelegt hat.
Wer die Einstellung der Vorfahren, die zur Gefolgschaft der
Familie Muhammads gehören, genau betrachtet, wer gründliche Nachforschungen anstellt über die
Gefährten der neun
(späteren)
Imame, als auch den nachkommen von
al-Husain, wer
ihre zur Zeit der
Imame verfassten Werke zählt, wer jene
Männer gründlich studiert, welche die Werke von ihnen
überliefert und die
Überlieferungen der
Familie Muhammads zur
Glaubens-
und
Pflichtenlehre von Tausenden und Abertausenden
von Gewährsmännern zusammengetragen haben, und wer
schließlich mit den Vermittlern jenes
Wissens aus allen
Generationen seit der Zeit der neun
unfehlbaren
Imame bis in
unsere Tage vertraut geworden ist, der wird zu der festen Überzeugung gelangen, dass die Lehren der
Imame auf
ununterbrochenem Wege überliefert worden sind, und dass es
unzweifelhaft ist, dass jene Dinge aus der
Glaubens-
und
Pflichtenlehre, mit denen wir
ALLAH unseren Gehorsam zeigen,
von der
Familie des Gesandten übernommen worden sind. Hieran
kann nur jemand zweifeln, der sich voller Anmaßung ereifert,
oder einer, der einfach dumm und unwissend ist.
ALLAH sei
gedankt, dass er uns auf den rechten Weg geleitet hat. Hätte
er ihn uns nicht gezeigt, so hätten wir ihn niemals gefunden.
Der
Friede sei mit Dir.
Weiter zur
111. Konsultation – Überzeugung.