Divan der persischen Poesie
Reschid-ed-din Watwat
Der persische Boileau durch sein rhetorisches Werk »die
Zaubergärten«, welches eine seitdem immer als Gesetz geltende
Metrik und Poetik enthält. Er war Hofdichter bei Atsis
Chowaresmschah, den er überlebte. Bei der Eroberung Hesarasps
hatte Sultan Sandschar geschworen, ihn wegen einiger
satirischen Verse, die man mit einem Pfeile aus der belagerten
Stadt herausgeschossen, in sieben Stücke zu zerreißen. Der
Scherz des Veziers, der den Sultan bat, den Dichter (er war
von sehr kleiner Statur) nur halbieren zu lassen, weil er zu
klein sei, um sieben Stücke daraus zu bekommen, rettete ihn.
Watwat starb im hohen Alter von 91 Jahren zu Chowaresm im
Jahre 1182 und liegt in Dschordschania begraben. Er besaß viel
satirischen Witz und war ein großer Formkünstler. So ist in
allen Litteraturen vielleicht einzig eine unübersetzbare
Kasside von 70 Distichen, in der jedes Wort einer Zeile auf
jedes Wort der anderen reimt.
Einem geizigen Vezier
Du bist Vezier und ich besinge dich,
Dich aber freut's, mich unbeschenkt zu sehen;
Gieb mir dein Amt und du besinge mich,
Dann sollst du bald, was schenken heißt, verstehen.
Schlechta Wssehrd.