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Divan der persischen Poesie Blütenlese aus der
persischen Poesie, mit einer litterarhistorischen Einleitung,
biographischen Notizen und erläuternden Anmerkungen.
Herausgegeben von
Julius Hart.
1887 n.Chr.
Inhaltsverzeichnis |
Divan der persischen Poesie
Sadi
Aus dem Pend-nameh - Zufriedenheit
Wenn du Zufriedenheit erlangst,
Mein Herz! bist du ein Fürst im Lande des Behagens.
Wenn du in Armut sorgst und bangst,
Sei sonder Angst,
Der Reichtum ist nicht achtungswert – die Weisen sagen's.
Es rechnet nie der kluge Mann
Als Schande sich die Armut an;
Die Armut war die höchste Zier ja des Propheten.
Und wer nicht kann
Von sich behaupten: ich bin reich,
Der werde, wenn ihn gleich die blöden Thoren schmähten,
Vor Furcht nicht bleich,
Daß ihn der Fürst brandschatze gleich. (Im Original heißt es nur: wenn du nicht reich bist, so mache
dir deshalb keinen Kummer, denn der Sultan verlangt keine
Abgabe von den Verarmten.)
Des reichen Mannes Prunk ist Gold
Und blankes Silber, das in seiner Truhe ist,
Doch Ruhe ist
Vor allem stets der Armut hold;
In jedem Stand den schönsten Sold
Erwirbt nur, wer mit dem zufrieden,
Was ihm beschieden;
Ihm hat das Schicksal ja den schönsten Lohn gezahlt
Vor allen Glücklichen hienieden.
Erleuchte dich mit des zufriednen Sinnes Wonne,
So wie die Sonne
Mit ihrem Licht die Welt bestrahlt.
Wollheim. |
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