Synthese: Relative Erkenntnis
Der Mensch erlangt über die besonderen
Zeichen Gottes, die sich in Seiner Schöpfung, spiegeln, eine
relative Erkenntnis Gottes. Keine von diesen
Bewusstseinsinhalten können uns jedoch seine Ganzheit
vermitteln. “Er“ schließt alle positiven Aspekte, die in jenen
Bewusstseinsinhalten reflektiert werden, ein, bleibt aber
allen negativen eingrenzenden Aspekten, die neben den
positiven Aspekten auftreten, fern.
Daher sind selbst die höchsten Namen und
Attribute Seiner uneingeschränkten Dimensionen nicht eins mit
dem, was Er wirklich ist. Und selbst die schönsten Namen und
Attribute können wir nur unter der Voraussetzung aufführen,
dass wir sie von allen negativen und einschränkenden Aspekten
absondern; andernfalls werden wir zu einem begrenzten und
falschen Bild von “Ihm“ gelangen, das Seiner Wirklichkeit
nicht entspricht.
Daher wird gesagt: Gott ist über jeden
Namen und jede Eigenschaft erhaben, die man Ihm zuschreiben
wollte und die beste Gotteserkenntnis ist die, dass wir Ihn
über jegliche Beschreibung erhaben erachten.
„Die Vervollkommnung der
Aufrichtigkeit Ihm gegenüber liegt darin, Ihm keine
Eigenschaften zuzuschreiben,...“
„Allahs sind die schönsten Namen, so
rufet Ihn an mit ihnen. Und lasset jene sein, die Seine Namen
verketzern. Ihnen soll Lohn werden nach ihrem Tun.“
(Heiliger Qur´an 7:180)
Hier ist die Rede von den schönsten
Namen, nicht von irgendeinem Namen.
„Sprich: Rufet Allah an oder rufet
Rahman an - bei welchem Namen immer ihr (Ihn) rufet, Sein sind
die schönsten Namen ...“ (Heiliger Qur´an 17:110)
Daher ist es wichtig, dass der Name oder
die Bezeichnung, die wir Gott zuschreiben, keine negativen
Aspekte enthält und Seiner Vollkommenheit sowie seiner
absoluten Existenz wie auch Unbegrenztheit entspricht. Wenn
wir also sagen, Gott ist allsehend, dann verstehen wir “sehen“
nicht in der menschlichen begrenzten Fähigkeit des Sehens.
Gott ist allsehend bedeutet, dass Er über alles Bescheid weiß,
was wir durch unsere Augen wahrnehmen können, im selben Sinne
sind „allhörend“, „allerbarmend“ ... zu verstehen.
Gott
ist gütig, Gott liebt, Gott liebt nicht, Gottes Zorn bricht
aus, Gott will, Gott missfällt es; alle solche Aussagen werden
in ihrer spezifischen Bedeutung angewendet, wobei alle jene
Einschränkungen, die man normalerweise mit ihnen verbindet,
entfallen