Jihad unvereinbar mit Krieg
Lesen wir den Quran, dann stellen wir fest, dass hier für
Krieg ein anderer arabischer Begriff gebraucht wird, nämlich »Harb«.
Die schöpferische Weisheit will uns damit klarmachen, dass ein
großer Unterschied zwischen Krieg und »Jihad« besteht. Die
Ziele des Krieges sind fest umrissen und die Mächte, die Krieg
führen, gehen fast immer von denselben Motiven aus: es geht
ihnen um Ausweitung ihrer Einflusssphäre, um territoriale
Expansion, um Ausbeutung von Rohstoffen und natürlichen
Ressourcen anderer Völker oder einfach um Verwirklichung
rassistischer Ideen. Jihad jedoch ist nicht nur in keinem Fall
mit diesen niederen Beweggründen zu vereinbaren, sondern
möchte eben diese Motive, die zu Kriegen führen, beseitigen.
Jihad ist die ständige Auseinandersetzung des Individuums
und seiner Gesellschaft mit Unwahrheit und Ungerechtigkeit, um
die hohen Ziele des Islam zu verwirklichen und sich dem
Göttlichen anzunähern. Durch Jihad soll Glaube, Wahrheit und
Gerechtigkeit in der Welt begründet werden, damit schließlich
Frieden geschaffen werden kann. Dies geschieht zum Beispiel
durch das gesprochene und geschriebene Wort, durch den »Aufruf
zum Islam« (arabisch »Da'wa«), durch den Einsatz von Zeit und
Energie, durch das Opfern des Eigentums und schließlich des
Lebens.