Nahdsch-ul-Balagha
Pfad der Eloquenz - Nahdsch-ul-Balagha

Aussprache: nah-dschul-balagha
arabisch:
نهج البلاغة
persisch:
نهج البلاغة
englisch: Peak of Eloquence

Mehr zum Thema siehe: Nahdsch-ul-Balagha

Nahdsch-ul-Balagha - Pfad der Eloquenz

8. Predigt – Über den Treueid Zubairs

Er (a.) spricht damit Zubair an und fordert ihn auf, ein zweites Mal ihm den Treueid zu leisten, als es die Umstände erforderten.

Er behauptete, dass er mit seiner Hand den Treueid geleistet hat, aber er hat es nicht mit seinem Herzen getan, und er bestätigte den Treueid. Er behauptete, ein treuer Freund zu sein. So soll er etwas Handfestes dagegen vorbringen (und den Treueidbruch beweiskräftig rechtfertigen), andernfalls soll er dorthin (zurück) gehen, woher er gekommen ist.

Erläuterung

Als Zubair ibn al-Awwam den Treueid brach, obwohl er ihn vorher in die Hand des Befehlshabers der Gläubigen (a.) geschworen hatte, brachte er manchmal die Entschuldigung vor, dass er gezwungen worden sei, den Treueid zu leisten und jener erzwungene Treueid keiner sei. Und zuweilen sagte er, dass der Treueid nur ein Schauspiel gewesen sei. Sein Herz war nicht in Einklang damit, als ob er selbst mit seiner Zunge die Doppelbödigkeit seiner äußeren Erscheinung und seinem Inneren zugab. Aber diese Ausrede ist wie die desjenigen, der vom Glauben abfällt, nachdem er den Islam angenommen hat, und dann behauptet, dass er nur mit der Zunge den Islam angenommen habe, nicht aber im Herzen. Offenkundig kann so eine Ausrede nicht akzeptiert werden. Wenn Zubair den Verdacht hatte, dass Uthman auf Befehl des Befehlshabers der Gläubigen (a.) ermordet worden war, dann hätte er diesen Verdacht bereits haben müssen, als er den Eid für Gehorsam ablegte und seine Hand für den Treueid ausstreckte, nicht erst zu dem Zeitpunkt, als seine persönlichen Erwartungen enttäuscht wurden und von anderswo Hoffnungen aufkamen.

Der Befehlshaber der Gläubigen (a.) verwarf seine Behauptung kurz folgendermaßen: Wenn Zubair zugibt, dass seine Hände den Treueid geschworen haben, dann hätte er dazu stehen sollen, bis es eine Rechtfertigung für dessen Bruch gab. Aber wenn nach seinen eigenen Worten sein Herz nicht im Einklang dazu stand, hätte er dann einen anderen Beweis dafür vorbringen sollen. Da kein Beweis über den Zustand des Herzens vorgebracht werden kann, wie konnte er dann so einen Beweis erbringen, und eine Behauptung ohne Beweis ist nicht akzeptabel für den Verstand.

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