47. Predigt – Über Kufa
(Diese Predigt wurde gehalten)
über Kufa.
Oh Kufa,
mir ist, als sähe ich dich, wie du lang gestreckt wirst wie
gegerbtes Leder von Ukaz, du wirst durch Unglücke aufgerieben
und von Beben erschüttert werden, und ich weiß sicher, dass
wenn ein Gewaltherrscher dir Böses will, dann wird Allah ihn
mit Sorgen heimsuchen und einen Mörder auf ihn ansetzen.
Erläuterung
In der
vorislamischen Zeit wurde jedes Jahr bei Medina ein Markt
abgehalten. Der Markt, in dem meist Leder gehandelt wurde,
hieß „Ukaz“. Deswegen wurde Leder damit assoziiert.
Abgesehen von Handel und Kauf wurden auch literarische
Versammlungen abgehalten, und die Araber pflegten Bewunderung
auf sich zu ziehen, indem sie ihre Werke rezitierten. Nach der
Ankunft des Islam wurde dieser Markt aufgegeben, da eine
bessere Versammlung Form der Pilgerfahrt [hadsch] gegeben war.
Die
Vorhersage des Befehlshabers der Gläubigen (a.) in der
Predigt: „Ich weiß sicher“, traf Wort für Wort ein. Und
die Welt erlebte, wie das Volk, das an Herrschergewalt,
Tyrannei und Unterdrückung beteiligt war, ein tragisches Ende
ereilte, sowie die Art und Weise ihrer Vernichtung, die durch
ihr Blutvergießen und Morden hervorgerufen wurde.
Konsequenterweise sah das Ende von Ziyad ibn Abi
so aus: Als er eine Schmäh-Rede über den Befehlshaber der
Gläubigen halten wollte, überkam ihn plötzlich Lähmung, und er
konnte danach nicht mehr aus seinem Bett aufstehen. Das Ende
des von Ubaidullah ibn Ziyad begangenen Blutvergießens zeigte
sich in der Form, dass er der Lepra zum Opfer fiel, und
möglicherweise wurde er auch ermordet. Die Grausamkeit des
Hadschadsch ibn Yusuf al-Thaqafi
brachten ihn zu dem Schicksal, dass Würmer in seinem Bauch
auftauchten, infolgedessen er qualvoll starb.