66. Predigt – Instruktionen über den Krieg
(Diese
Predigt wurde gehalten als) Instruktionen über den Krieg und
den Kampf. Das Berühmte (daran) ist, dass er sie an seine
Gefährten richtete in der „Nacht des Gewinsels“ bzw. beim
ersten Zusammentreffen in Siffin.
Ihr Schar der Menschen, kultiviert die
Ehrfurcht (vor Allah) in euch. Bedeckt euch (mit dem Gewand)
der inneren Ruhe und beißt die Backenzähne zusammen, da das
die Schwerter vom Kopf abhält. Vervollständigt eure Rüstung
und schüttelt die Schwerter in der Scheide, bevor (ihr) sie
zieht. Schielt mit einem Auge (auf den Gegner), und stecht von
links und rechts zu und bekämpft (den Gegner) mit der
Schwertklinge und heftet eure Schwerter an die Fußstapfen (des
Gegners). Und wisset, dass im Auge Allahs ihr mit dem Vetter
des Gesandten (s.) Allahs zusammen seid. Wiederholt eure
Angriffe und schämt euch vor der Flucht, denn das ist eine
Schande hinsichtlich der Folgen und ein Feuer am Tage der
Abrechnung. Gebt euer Leben willig (für Allah) auf und
schreitet leicht dem Tode entgegen. Es obliegt euch, diese
große Mehrheit und die aufgespannten Zelte zu wahren, und
schlagt in seine Mitte, denn der Satan verbirgt sich in seinem
Winkel, und er hat schon seine Hand zum Angriff ausgestreckt,
und hat seinen Fuß zum Rückzug zurückgehalten. So seid denn
fest, bis die Säule der Wahrheit euch erleuchtet. „Ihr
werdet obsiegen, Allah ist mit euch. Und Er wird euch eure
Taten nicht schmälern.“
Die
Predigt wurde im Vorfeld der Schlacht von Siffin gehalten,
wobei Imam Ali (a.) um der Schwäche seiner eigenen Leute
wusste. Die Predigt beinhaltet einige Besonderheiten, die hier
nur kurz skizziert werden. Mit den „Backenzähnen“ sind
vermutlich die Weisheitszähne gemeint. Wenn man darauf beißt,
dann spannen sich die Nerven und Muskeln an, die das Gehirn
aktivieren. Mit dem Hinweis, dass „die Schwerter vom Kopf“
abgehalten werden, ist vermutlich gemeint, dass Imam Ali (a.)
ihnen rät, nicht blindlings loszuschlagen, sondern bedachtsam
vorzugehen. Beschreibungen wie „im Auge Allahs“ dürfen
niemals missinterpretiert werden in dem Sinn, dass Allah –
Erhaben ist Er – Augen haben würde, sondern derartige Aussagen
sind immer sinnbildlich zu verstehen. Der Hinweis „Schämt
euch vor der Flucht, denn das ist eine Schande hinsichtlich
der Folgen“ bezieht sich nicht nur auf die unmittelbaren
Folgen, sondern auch auf die Langzeitfolgen, unter denen die
Islamische Welt noch heute leidet.