88. Predigt – Gründe zum Untergang der Menschen
(Diese Predigt beinhaltet) die
Erläuterung der Gründe, die zum Untergang der Menschen führen.
Was
Folgendes (betrifft):
Wahrlich, Allah hat keinen Tyrannen einer langen Zeitepoche
jemals vernichtet, ohne dass er ihm Aufschub und Wohlstand
gewährte, und Er fügte keinen gebrochenen Knochen eines jeden
Volkes zusammen, ohne sie mit Härten und Katastrophen
heimzusuchen. Auch Geringeres als das, was euch bereits an
Tadel ereilt hat und was ihr an Unglücken bereits hinter euch
habt, wäre genug, um Lehren zu erteilen. Nicht jeder, der ein
Herz besitzt, ist intelligent, nicht jeder, der Gehör besitzt,
ist auch ein Hörender, und nicht jeder Sehende besitzt auch
Einsicht.
Und ich wundere mich, und wie könnte ich
mich nicht wundern, über die Fehler dieser Gruppen, über das,
was sie gegen ihre Beweise in ihrer Religion vorgebracht
haben, und sie gingen den Spuren des Propheten (s.) nicht auf
den Grund, noch eiferten sie den Taten des
Testamentsvollstreckers
nach, noch glauben sie an den Verborgenen, noch enthalten sie
sich des Schändlichen. Sie handeln in Zweifeln und wandeln auf
den Wegen der Begierden. Für sie ist das gut, was sie (selbst)
als gut empfinden, und das Schlechte ist bei ihnen das, was
sie als schlecht empfinden.
Sie fliehen vor ihren Schwierigkeiten zu sich selber (anstatt
zu Gott), und sie setzen ihr Vertrauen bei zweideutigen,
undurchsichtigen Dingen in ihre (eigene) Meinung. So als ob
jeder Mensch von ihnen der Imam seines Selbst wäre. Er hat
davon das angenommen, wovon er (selbst) denkt, dass er es von
klaren verlässlichen Quellen hätte und es gesetzgebenden
Charakter besäße.
Erläuterung
Imam Ali (a.)
legt hier dar, dass der Untergang des Menschen damit verbunden
ist, dass er sein eigenes „Ich“ zu seinem „Imam“ macht
anstelle der wahrhaftigen Vorbilder. Und diese Verirrung geht
so weit, dass er am Ende sogar geradezu selbstbetrügerisch
glaubt, seine eigene Meinung würde auf verlässlichen Quellen
beruhen.