107. Predigt – Einige Tage nach Siffin
(Diese
Predigt wurde gehalten) einige Tage nach (der Schlacht von)
Siffin.
Ich habe euer Umherwandern und euren
Rückzug aus euren Reihen (des Gefechts) gesehen. Gemeine Leute
und Beduinen der Syrer haben euch überwältigt, obwohl ihr
(angeblich) die Vorreiter der Araber und der Scheitelpunkt des
Adels seid, die Nase hoch tragt und auf dem hohen Ross sitzt.
Der Seufzer aus meiner Brust (vor unterdrücktem Zorn) wird
sich erst legen, wenn ich schlussendlich sehe, dass ihr sie
überwältigt, wie sie euch überwältigt haben, und sie von ihren
Positionen vertreibt, wie sie euch vertrieben haben, indem ihr
sie mit Pfeilen tötet und mit den Speeren zustecht, so dass
die erste (Reihe) von ihnen auf die letzte fällt wie durstige
Kamele, die von ihrer Tränke und ihren Wasserstellen
vertrieben und gehindert wurden!
Erläuterung
Imam Ali
(a.) verdeutlicht in der Predigt, dass selbsternannter Adel,
Hochnäsigkeit und Arroganz keine Maßstäbe dafür sind, um einen
Unterdrücker zu besiegen. Er beklagt sich darüber, dass die
ungelehrten Leute Muawiyas Erfolg erlangten über die
vermeintlich gebildeten Anhänger Imam Alis (a.), da diese von
Arroganz gepaart mit Feigheit verblendet waren. Und er legt
seinen Anhängern die Verantwortung auf, die Unterdrückung
durch Muawiyas und seines Clans nie zuzulassen, woran sich die
Leute allerdings in der Folge nicht gehalten haben