Die Weisheiten des Befehlshabers der Gläubigen (a.) 156-160
156. Und er (a.) sagte:
Ihr seid
demjenigen gegenüber zum Gehorsam verpflichtet, gegen den ihr
nicht die Entschuldigung vorbringen könnt, über ihn kein
Wissen zu haben.
Erläuterung
Genau wie Allah eine Reihe von
Propheten durch Seine Gerechtigkeit und Barmherzigkeit
entsandt hat, um zur Religion zu führen und anzuleiten, hat Er
das System des Imamats niedergelegt, um die Religion von
Veränderung und Abänderung zu schützen, so dass jeder Imam in
seiner Zeit die göttlichen Lehren vor den Angriffen
persönlicher Begierden schützt und Richtlinien über die
korrekten Vorschriften des Islams gibt. Genauso wie es
verpflichtend ist, den Ausgangspunkt der Religion, den
Propheten Muhammad (s.), zu kennen, so ist es ebenso
verpflichtend, den aktuellen Beschützer der Religion zu
kennen; und wer über ihn kein Wissen hat, kann keine
Entschuldigung haben, weil das Thema Imamat durch so viele
Beweise und Zeugnisse gestützt wird, dass keine intelligente
Person einen Weg finden kann, es zu leugnen. Deswegen hat der
Heilige Prophet (s.) gesagt:
„Wer stirbt, ohne den Imam seiner Zeit zu kennen, stirbt den
Tod der Unwissenheit.“
Es wurde auch von Abdullah ibn Umar
überliefert, von Muawiya ibn Abu Sufyan und Abdullah ibn
Abbas, dass der Gesandte Allahs (s.) sagte:
„Jemand, der stirbt, ohne seinen Imam (zu kennen) und sich
mit einem Treueid an ihn gebunden zu haben, wird den Tod
desjenigen sterben, der zu der Zeit der Unwissenheit gehörte,
und wer seine Hand dem Gehorsam (gegenüber dem Imam) entzieht,
wird kein Argument (für seine Verteidigung) finden, wenn er am
Tag des Gerichts vor Allah steht.“
Ibn Abu al-Hadid teilt auch die
Ansicht, dass die Persönlichkeit, die nicht zu kennen niemand
entschuldigt ist, der Befehlshaber der Gläubigen (a.) ist. Er
erkennt auch die Verpflichtung an, ihm zu gehorchen und ist
der Ansicht, dass derjenige, der nicht an den Gegenstand des
Imamats glaubt, keine Rettung erlangen wird. In diesem
Zusammenhang schreibt er: „Der, der über die Position von
Ali keine Kenntnis als Imam hat, von seiner Rechtsmäßigkeit
und seinem (zum Gehorsam) verpflichtenden Charakter, wird
unseren Gefährten zufolge für immer in der Hölle verbleiben,
sein Fasten oder Gebete werden ihm nichts nützen, weil das
Wissen über diese Angelegenheit zu den Grundprinzipien gehört,
die die Fundamente der Religion bilden. Jedoch wir betrachten
jemanden, der sein Imamat leugnet, nicht als einen
Ungläubigen, nur als einen Sünder, als jemanden, der die
Grenzen überschreitet oder einen Abweichler usw.“
157. Und er (a.) sagte:
Euch wurde
Einsicht gegeben, (nur) wenn ihr Einsicht nehmt, und ihr seid
rechtgeleitet worden, (nur) wenn ihr Rechtleitung annehmt, und
ihr wurdet hörend gemacht, (nur) wenn ihr zuhört.
158. Und er (a.) sagte:
Tadele
deinen Bruder, in dem du dich gütig gegenüber ihm verhältst,
und wehre sein Übel ab, indem du ihm Gefälligkeit erweist.
Erläuterung
Wenn Böses mit Bösem vergolten, und
Beleidigung mit Beleidigung beantwortet wird, dann sind
Feindseligkeit und Streit Tür und Tor geöffnet. Doch wenn ein
Übeltäter mit Freundlichkeit und Sanftmut behandelt wird, dann
ist er gezwungen, ebenfalls sein Verhalten zu ändern. So wie
eines Tages Imam Hasan (a.) über einen Markt von Medina ging,
bemerkte ein Syrer seine majestätische Persönlichkeit und
fragte die Leute, wer er denn sei. Als er die Information
bekam, dass er Hasan, der Sohn von Ali (a.) war, wurde er
ärgerlich, kam näher und begann, ihn zu beschimpfen. Der Imam
hörte ihm schweigend zu. Als er fertig war, sagte der Imam zu
ihm: „Du scheinst hier fremd zu sein.“ Der Syrer
bestätigte das, und der Imam fuhr fort: „Dann solltest du
besser mit mir kommen und bei mir bleiben. Wenn du irgendetwas
brauchst, werde ich es dir geben, und wenn du finanzielle
Hilfe brauchst, werde ich sie dir zukommen lassen.“ Als er
diese Freundlichkeit, das gute Verhalten und feine Manieren
auf sein eigenen harschen und unfreundlichen Worte hin sah,
schämte er sich extrem, gab seinen Fehler zu und bat ihn um
Vergebung. Als er den Imam verließ, hatte er vor niemand
anderem größere Achtung auf der gesamten Erde.
159. Und er (a.) sagte:
Wer sich
in eine verdächtige Position begibt, soll diejenigen nicht
tadeln, die über ihn Schlechtes vermuten.
160. Und er (a.) sagte:
Wer
herrscht, wird anmaßend.
Erläuterung
Gemeint ist, dass ein Verantwortungsträger, der das Gefühl hat
zu herrschen, anmaßend wird, da er die wahre Herrschaft Gottes
zu verkennen droht. Schließlich wäre es ein Ideal, dass er
sich im Gottesdienst