Die Weisheiten des Befehlshabers der Gläubigen (a.) 191-195
191. Und er (a.) sagte:
Im
Diesseits ist der Mensch nur eine Zielscheibe, auf die der Tod
schießt, und eine Beute, auf die sich die Katastrophen
stürzen. Mit jedem Schluck gibt es ein Verschlucken, und mit
jedem Bissen ein Würgen. Dem Diener (Allahs) wird kein
Gnadengeschenk zuteil, ohne dass er sich (dafür) von einem
anderen trennen muss, und er nähert sich keinem Tag von seinem
Leben, ohne dass er sich von einem anderen (innerhalb) seiner
Lebensfrist trennen muss. So sind wir die Helfer des Todes,
und unsere Seelen wenden sich in Richtung Tod. Dann von wo aus
erhoffen wir uns das Verbleiben, während doch diese Nacht und
der Tag nichts hoch erhoben haben, ohne schnell auf einmal zu
zerstören, was sie aufgebaut haben, und zu zerspalten, was sie
zusammengefügt haben?!
Erläuterung
Damit ist gemeint, dass mit jeder Freude im Diesseits auch
ein Schmerz einhergeht; mit jedem Einatmen ein Ausatmen, mit
jedem neuen Tag, ein Tag weniger zu leben usw. …
192. Und er (a.) sagte:
Oh Sohn
Adams, was du mehr als deinen (nötigsten) Lebensunterhalt
erworben hast, speicherst du für andere auf.
193. Und er (a.) sagte:
Wahrlich,
die Herzen haben Leidenschaft und (die Möglichkeit) zum Nähern
und zum Abkehren, so nähert euch ihnen an, während sie (im
Zustand) der Leidenschaft und des Annäherns sind, denn wenn
das Herz gezwungen wird (etwas zu tun), wird es blind.
194. Und er (a.) pflegte zu
sagen:
Wann soll
ich meine Wut befriedigen, wenn ich zornig bin – in der Zeit,
in der ich nicht in der Lage zur Rache bin und man mir sagt:
„Wenn du doch standhaft wärst“? Oder zu der Zeit, in der ich
dazu fähig bin, man mir sagt: „Wenn du doch vergeben würdest“?
195. Und er (a.) sagte, als er
einen Haufen Schmutz passierte, der auf einem Haufen Müll lag:
Das ist
das, womit die Geizigen gegeizt haben.
In einer anderen Überlieferung
wurde übermittelt, dass er (a.) sagte:
Dies ist
das, um das ihr gestern (bzw. früher) zu wetteifern pflegtet.