Nahdsch-ul-Balagha
Pfad der Eloquenz - Nahdsch-ul-Balagha

Aussprache: nah-dschul-balagha
arabisch:
نهج البلاغة
persisch:
نهج البلاغة
englisch: Peak of Eloquence

Mehr zum Thema siehe: Nahdsch-ul-Balagha

Die Weisheiten des Befehlshabers der Gläubigen (a.) 36-40

36. Und er (a.) sagte:

Wer (zu) lange (übertriebene) Hoffnungen hat, verdirbt seine Taten.

37. Als er (a.) bei seinem Marsch nach Syrien auf einige wichtige Leute von al-Anbar traf, (stiegen sie von ihren Reittieren ab,) gingen vor ihm zu Fuß und eilten auf ihn zu. Er fragte, was sie da taten, und sie antworteten, dass das ihre Art wäre, wie sie ihre Befehlshaber respektierten. Er (a.) sagte:

Bei Allah, das nützt euren Befehlshaber nichts! Ihr erlegt euch selber Mühen auf in eurem Diesseits und werdet dafür elend in eurem Jenseits. Wie groß ist doch der Schaden des Unglücks, hinter dem die Strafe liegt, und wie gewinnbringend ist die Erleichterung und damit die Sicherheit vor dem Feuer!

38. Und er (a.) sagte zu seinem Sohn Hasan (a.):

Mein Sohn, bewahre vier Dinge von mir, und kein Schaden wird dir entstehen, solange du danach handelst: Der größte Reichtum ist der Verstand, die größte Armut die Dummheit, die schlimmste Verlassenheit ist Selbstgefälligkeit, und die ehrenvollste Genüge ist die gute Moral. Mein Sohn, hüte dich, mit einem Törichten Freundschaft zu schließen, denn er will dir nützen, doch schadet er dir. Und hüte dich davor, mit einem Geizigen Freundschaft zu schließen, denn er wird sich von dir entfernen, wenn du ihn am meisten brauchst. Hüte dich davor, mit einem Sündigen Freundschaft zu schließen, denn er wird dich für wenig verkaufen. Hüte dich davor, mit einem Lügner Freundschaft zu schließen, denn er ist wie eine Fata Morgana: Er zeigt dir das weit Entfernte als nahe und das Nahe als entfernt.

39. Und er (a.) sagte:

Freiwillige Taten [nafila] führen nicht zur Annäherung (an Allah), wenn sie den verpflichtenden (Taten) schaden.

40. Und er (a.) sagte:

Die Zunge des Verstandesbegabten ist hinter seinem Herzen, während das Herz des Törichten hinter seiner Zunge liegt.

Sayyid Radhi sagte: Dieses hat eine wunderbare und ehrenhafte Bedeutung, und gemeint ist, dass der Mensch mit Verstand nicht mit seiner Zunge spricht, ohne nachzudenken, und ohne das Nachdenken zu Rate zu ziehen, während der Törichte spontan äußert, was seiner Zunge entschlüpft, ohne (vorher) nachzudenken. Die Quintessenz davon ist, dass die Zunge des Menschen mit Verstand seinem Herzen nachfolgt und das Herz des Törichten seiner Zunge.

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