Die Weisheiten des Befehlshabers der Gläubigen (a.) 41-45
41. Von ihm (a.) wurde in diesem
Sinne mit anderem Wortlaut Folgendes überliefert:
Das Herz
des Törichten liegt auf seiner Zunge, und die Zunge des
Menschen mit Verstand liegt auf seinem Herzen.
42. Und er (a.) sagte zu einem
seiner Gefährten während einer Krankheit, die ihn befallen
hatte:
Allah hat
deine Leiden zu einer Verminderung deiner schlechten Taten
gemacht, denn es gibt keinen Lohn für Krankheit, jedoch
vermindert es die schlechten Taten und reibt sie ab wie
(trockene) Blätter. Der Lohn liegt im Sprechen mit der Zunge
und in der Tat mit Händen und Füßen. Allah der Erhabene lässt
von Seinen Dienern mit aufrichtiger Absicht und mit
rechtschaffener Gesinnung in das Paradies eintreten, wen Er
will.
Sayyid Radhi sagte: „Ich sage:
Er (Imam Ali, a.) hat die Wahrheit gesprochen, in der
Krankheit (an sich) liegt wirklich kein Lohn [adschr], denn
dieses ist nicht von der Art, für die einem Entschädigung [awadh]
zusteht. Denn Entschädigung steht einem zu im Austausch für
das, was Allah der Erhabene Seinem Diener zukommen lässt wie
Schmerzen und (Leid durch) Krankheiten und Ähnliches, während
einem Lohn und Entgeltung (von Allah) für das zusteht, was der
Diener (Allahs) (selbst) getan hat, und den Unterschied
zwischen beidem hat er (Imam Ali, a.) verdeutlicht, wie es
sein durchdringendes Wissen und seine angemessene Sicht
erfordern.
43. Und er (a.) sagte über
Chabbab ibn al-Aratt:
Allah sei
Chabbab ibn al-Aratt barmherzig, denn er nahm den Islam auf
eigenen Wunsch an, wanderte in Gehorsam (gegenüber den
Propheten, s.) aus, er begnügte sich mit dem Ausreichenden, er
war zufrieden mit Allah und lebte als sich Anstrengender [mudschahid].
Erläuterung
Chabbab ibn al-Aratt war ein hervorragender Gefährte des
Heiligen Propheten und einer der frühen Auswanderer. Er erlitt
verschiedene Härten vonseiten der Quraisch. Er wurde
gezwungen, in der stechenden Sonne zu stehen und auf Feuer zu
liegen, doch er gab seine Gefolgschaft zum Heiligen Propheten
unter keinen Umständen auf. Er begleitete den Heiligen
Propheten in Badr und anderen Schlachten. Er unterstützte Imam
Ali (a.) in Siffin und Nahrawan. Er hatte Medina verlassen und
sich in Kufa niedergelassen. So starb er dort 39. n.d.H. im
Alter von 73 Jahren. Imam Ali (a.) leitete sein Totengebet,
und er wurde außerhalb Kufas bestattet. Der Befehlshaber der
Gläubigen flehte mit diesen Worten um Barmherzigkeit für ihn.
44. Und er (a.) sagte:
Selig ist,
wer sich an die Rückkehr (zu Allah) erinnert, so handelt, dass
er darüber (guten Gewissens) Rechenschaft ablegen kann, sich
mit dem Ausreichenden begnügt und mit Allah zufrieden ist.
45. Und er (a.) sagte:
Selbst
wenn ich mit diesem meinem Schwert auf die Nasenwurzel eines
Gläubigen schlagen würde, damit er mich hasst, wird er mich
(dennoch) nicht hassen. Und selbst wenn ich die Welt mit ihren
Schätzen über dem Heuchler ausschütten würde, damit er mich
liebt, würde er mich (dennoch) nicht lieben, denn dieses wurde
entschieden und vollendet durch die Zunge des ungelehrten
Propheten (s.), da er sagte: „Oh Ali, kein Gläubiger wird
dich hassen, und kein Heuchler wird dich lieben.“
Erläuterung
Das ist eine der authentischen Überlieferungen [ahadith] des
Heiligen Propheten (s.), deren Authentizität die
Überlieferungsgelehrten niemals bezweifelt haben. Sie wurde
von verschiedenen Gefährten des Heiligen Propheten wie
Abdullah ibn Abbas, Imran ibn al-Husain, Mutter der Gläubigen
Umm Salama und anderen überliefert, wie auch der Befehlshaber
der Gläubigen selbst berichtete: „Bei Dem, der das
Samenkorn spaltete und die Seele erschuf, wahrlich, der
Gesandte Allahs (s.) gab mir ein Versprechen, dass nur ein
wahrer Gläubiger mich lieben wird, und nur ein Heuchler mich
hassen wird.“
Auf diese Weise pflegten die Gefährten des Heiligen Propheten
die Überzeugung [iman] oder die Heuchelei [nifaq] der Muslime
zu prüfen, durch ihre Liebe oder Hass gegenüber dem
Befehlshaber der Gläubigen, wie es von Abu Dharr Ghiffari, Abu
Said al-Chudri, Abdullah ibn Masud und Dschabir ibn Abdullah
überliefert wurde: „Wir (die Gefährten des Heiligen
Propheten) pflegten die Heuchler an ihrem Hass gegenüber Ali
ibn Abu Talib zu erkennen.“