Nahdsch-ul-Balagha
Pfad der Eloquenz - Nahdsch-ul-Balagha

Aussprache: nah-dschul-balagha
arabisch:
نهج البلاغة
persisch:
نهج البلاغة
englisch: Peak of Eloquence

Mehr zum Thema siehe: Nahdsch-ul-Balagha

Die Weisheiten des Befehlshabers der Gläubigen (a.) 41-45

41. Von ihm (a.) wurde in diesem Sinne mit anderem Wortlaut Folgendes überliefert:

Das Herz des Törichten liegt auf seiner Zunge, und die Zunge des Menschen mit Verstand liegt auf seinem Herzen.

42. Und er (a.) sagte zu einem seiner Gefährten während einer Krankheit, die ihn befallen hatte:

Allah hat deine Leiden zu einer Verminderung deiner schlechten Taten gemacht, denn es gibt keinen Lohn für Krankheit, jedoch vermindert es die schlechten Taten und reibt sie ab wie (trockene) Blätter. Der Lohn liegt im Sprechen mit der Zunge und in der Tat mit Händen und Füßen. Allah der Erhabene lässt von Seinen Dienern mit aufrichtiger Absicht und mit rechtschaffener Gesinnung in das Paradies eintreten, wen Er will.

Sayyid Radhi sagte: „Ich sage: Er (Imam Ali, a.) hat die Wahrheit gesprochen, in der Krankheit (an sich) liegt wirklich kein Lohn [adschr], denn dieses ist nicht von der Art, für die einem Entschädigung [awadh] zusteht. Denn Entschädigung steht einem zu im Austausch für das, was Allah der Erhabene Seinem Diener zukommen lässt wie Schmerzen und (Leid durch) Krankheiten und Ähnliches, während einem Lohn und Entgeltung (von Allah) für das zusteht, was der Diener (Allahs) (selbst) getan hat, und den Unterschied zwischen beidem hat er (Imam Ali, a.) verdeutlicht, wie es sein durchdringendes Wissen und seine angemessene Sicht erfordern.

43. Und er (a.) sagte über Chabbab ibn al-Aratt:

Allah sei Chabbab ibn al-Aratt barmherzig, denn er nahm den Islam auf eigenen Wunsch an, wanderte in Gehorsam (gegenüber den Propheten, s.) aus, er begnügte sich mit dem Ausreichenden, er war zufrieden mit Allah und lebte als sich Anstrengender [mudschahid].

Erläuterung

Chabbab ibn al-Aratt war ein hervorragender Gefährte des Heiligen Propheten und einer der frühen Auswanderer. Er erlitt verschiedene Härten vonseiten der Quraisch. Er wurde gezwungen, in der stechenden Sonne zu stehen und auf Feuer zu liegen, doch er gab seine Gefolgschaft zum Heiligen Propheten unter keinen Umständen auf. Er begleitete den Heiligen Propheten in Badr und anderen Schlachten. Er unterstützte Imam Ali (a.) in Siffin und Nahrawan. Er hatte Medina verlassen und sich in Kufa niedergelassen. So starb er dort 39. n.d.H. im Alter von 73 Jahren. Imam Ali (a.) leitete sein Totengebet, und er wurde außerhalb Kufas bestattet. Der Befehlshaber der Gläubigen flehte mit diesen Worten um Barmherzigkeit für ihn.

44. Und er (a.) sagte:

Selig ist, wer sich an die Rückkehr (zu Allah) erinnert, so handelt, dass er darüber (guten Gewissens) Rechenschaft ablegen kann, sich mit dem Ausreichenden begnügt und mit Allah zufrieden ist.

45. Und er (a.) sagte:

Selbst wenn ich mit diesem meinem Schwert auf die Nasenwurzel eines Gläubigen schlagen würde, damit er mich hasst, wird er mich (dennoch) nicht hassen. Und selbst wenn ich die Welt mit ihren Schätzen über dem Heuchler ausschütten würde, damit er mich liebt, würde er mich (dennoch) nicht lieben, denn dieses wurde entschieden und vollendet durch die Zunge des ungelehrten[1] Propheten (s.), da er sagte: „Oh Ali, kein Gläubiger wird dich hassen, und kein Heuchler wird dich lieben.“

Erläuterung

Das ist eine der authentischen Überlieferungen [ahadith] des Heiligen Propheten (s.), deren Authentizität die Überlieferungsgelehrten niemals bezweifelt haben. Sie wurde von verschiedenen Gefährten des Heiligen Propheten wie Abdullah ibn Abbas, Imran ibn al-Husain, Mutter der Gläubigen Umm Salama und anderen überliefert, wie auch der Befehlshaber der Gläubigen selbst berichtete: „Bei Dem, der das Samenkorn spaltete und die Seele erschuf, wahrlich, der Gesandte Allahs (s.) gab mir ein Versprechen, dass nur ein wahrer Gläubiger mich lieben wird, und nur ein Heuchler mich hassen wird.[2]

Auf diese Weise pflegten die Gefährten des Heiligen Propheten die Überzeugung [iman] oder die Heuchelei [nifaq] der Muslime zu prüfen, durch ihre Liebe oder Hass gegenüber dem Befehlshaber der Gläubigen, wie es von Abu Dharr Ghiffari, Abu Said al-Chudri, Abdullah ibn Masud und Dschabir ibn Abdullah überliefert wurde: „Wir (die Gefährten des Heiligen Propheten) pflegten die Heuchler an ihrem Hass gegenüber Ali ibn Abu Talib zu erkennen.“[3]

[1] Eine Bezeichnung des Propheten Muhammad, der keine Lehre von einem Menschen erhalten hatte, sondern Wissen von Gott eingegeben erhalten hat.

[2] “Sahih“ von Muslim, Band 1, S. 60; (Muslim betrachtet in seinem Buch die Liebe zu Ali als einen Bestandteil der Überzeugung [iman] bzw. des Glaubens und als ein Zeichen davon, und den Hass gegen Ali als ein Zeichen von Doppelgesichtigkeit); “al-Dschami Sahih“; Band 5, S. 635, 643; “Sunan“ von Ibn Madscha, Band 1, S. 55; “Sunan“, von Nasa´i, Band 8. S. 115-116, 117; “Musnad“ von Ahmad ibn Hanbal, Band 1, S. 84, 95, 128; Band 6, S. 292; “Ilal al-Hadith“, von Abu Hatim, Band 2, S. 400; “Hilya al-Auliya“ von Abu Nu´aim, Band 4, S. 185; “Dschami al-Usul“ von Ibn al-Athir, Band 9, S. 473; “Madschma´az-Zawa´id“, Band 9, S. 133; “Manaqib Ali ibn Abu Talib“, Ibn al-Maghazili, S. 190-195; “al-Isti´ab“, Band 3, S. 1100; „Usd al-Ghaba“, Band 4, S. 26; “al-Isaba“, Band 2, S. 509; “Tarich Baghdad“, Band 2, S. 255; Band 8, S. 417; Band 14, S. 426; “Tarich“ von Ibn Kathir, Band 7, S. 354

[3] “Tirmidhi“, Band 5, S. 635; “al-Mustadrak“, Band 3, S. 129: “Hilya al-Auliya“, Band 6, S. 294; “Madschma´az-Zawa´id“, Band 9, S. 66-67; “Tarich Baghdad“, Band 13, S. 153; “ad-Durr al-Manthur“, Band 13, S. 153; “ar-Riyadh Nadhira“, Band 2, S. 214, 215; “al-Isti´ab“, Band 3, S. 1110; “Usd al-Ghaba“, Band 4, S. 29-30

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