Die Weisheiten des Befehlshabers der Gläubigen (a.) 416-420
416. Und er (a.) sagte zu seinem
Sohn Hasan:
Lasse
nichts vom Diesseits hinter dir, denn du wirst es für einen
von beiden hinterlassen: Entweder ist es jemand, der damit im
Gehorsam gegenüber Allah handeln wird, und er wird mit dem
glücklich, mit dem du unglücklich wurdest (weil du es
verlassen musstest) oder es ist jemand, der damit im
Ungehorsam gegenüber Allah handeln wird, und er wird
unglücklich damit, was du für ihn angesammelt hast, und so
wirst du ihm eine Hilfe im Ungehorsam sein, und keiner von
diesen beiden verdient es, dass du ihn dir selbst vorziehst.
Sayyid Radhi sagte: „Diese
Aussage wurde in einer anderen Version überliefert, und das
ist (folgende):“
Im
Folgenden, so gehörte wahrlich das, was sich vom Diesseits in
deiner Hand befindet, vor dir jemand anderem, und es wird nach
dir in den Besitzt eines anderen übergehen. So sammelst du
(deinen Reichtum) nur für zwei Männer: Der Mann, der mit dem,
was du (zu Lebzeiten) angesammelt hast, im Gehorsam an Allah
handelt, und so wird er damit glücklich, mit dem du
unglücklich wurdest, oder es ist ein Mann, der damit im
Ungehorsam gegenüber Allah handeln wird, und dann wirst du
unglücklich mit dem, was du für ihn angesammelt hast. Und
keiner dieser beiden ist würdig, dass du ihn dir selber
gegenüber vorziehst, und auch nicht, dass du für ihn deinen
Rücken belastet. Daher erhoffe für den Vergangenen die
Barmherzigkeit Allahs, und die Versorgung Allahs für den
Überlebenden.
417. Und er (a.) sagte zu
jemandem, der in seiner Gegenwart „Astaghfirullah (ich
bitte Allah um Vergebung)“ gesagt hatte:
Möge deine
Mutter dich verlieren! Weißt du denn, was “Istighfar“ (Allah
um Vergebung bitten) ist? Das Istighfar ist für die in der
höchsten Ebene im Paradies (iliyyin), und es ist ein Wort, das
eine sechsfache Bedeutung hat: Die erste ist Reue über das
Vergangene (Sündige), die zweite die Entschlossenheit, es
niemals mehr wieder zu tun, die dritte, die Rechte der
Geschöpfe zu erfüllen, so dass du im unversehrtesten Zustand
auf Allah treffen wirst, ohne dass noch eine
Verantwortlichkeit auf dir lastet. Die vierte besteht darin,
dass du dich an jegliche Pflicht begibst, die du (vorher)
vernachlässigt hast und sie ausführt, wie es ihr gebührt. Die
fünfte ist, dass du dich an das Fleisch begibst, das durch
(den Verzehr) von auf unerlaubtem Wege Erworbenem gewachsen
ist und es durch Trauer (der Reue) schmelzen lässt, bis die
Haut am Knochen klebt und (dann) zwischen beiden neues Fleisch
gedeiht. Und die sechste (sieht so aus), dass du den Körper
den Schmerz des Gehorsams kosten lässt, so wie du ihn (vorher)
die Süße des Ungehorsams hast kosten lassen, und dass du dabei
sagst: „Astaghfirullah (Ich bitte Allah um Vergebung).“
418. Und er (a.) sagte:
Langmut
ist (wie) Verwandtschaft.
Erläuterung
Der Charakterzug der Langmut bedingt, dass du den Menschen
hilfst, so wie es dir die Verwandtschaft gebietet, denn das
bringt dich der Liebe der Menschen nahe, als wenn es
Verwandtschaft wäre.
419. Und er (a.) sagte:
Der Sohn
Adams ist elend. Seine Lebensfrist ist verborgen, seine
(inneren) Krankheiten sind versteckt, und seine Werke werden
festgehalten. Der Stich einer Mücke tut ihm weh, das Würgen in
der Kehle tötet ihn (durch Ersticken), und Schweiß lässt ihn
übel riechen.
420. Es wurde überliefert, dass
er (Imam Ali, a.) mit seinen Gefährten zusammen saß, als eine
schöne Frau an ihnen vorbeiging und die Männer sie mit ihren
Blicken anstarrten. Da sagte er (a.):
Wahrlich,
die Blicke dieser Männer sind gierig, und das ist die Ursache
für ihre Brünstigkeit. So wenn einer von euch eine Frau
ansieht, die ihm gefällt, soll er mit seiner eigenen Frau
verkehren, denn wahrhaftig, jene ist eine Frau wie seine
eigene Frau.
Da sagte jemand von den
Charidschiten: „Allah lasse ihn als einen Ungläubigen
sterben, wie gelehrt ist er!“,
aber er (Imam Ali, a.) sagte:
Langsam,
entweder gibt es eine Schmähung (als Vergeltung) für eine
Schmähung, oder Vergebung für eine Sünde!