Niederwerfung
Niederwerfung auf reine Erde

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Niederwerfung nach dschafaritischer Rechtsschule

Die Gelehrten der dschafaritischen Rechtsschule sehen die Niederwerfung auf etwas anderes als auf reine Erde als unzulässig an. Darüber hinaus gilt die Niederwerfung auf die Erde von Kerbela übereinstimmend als wertvoll, jedoch als freiwillig. Die Niederwerfung auf Dinge, die in der Erde aufwachsen, aber nicht essbar noch für Kleidung benutzbar sind (wie Z. B. die Strohmatte), ist zulässig, wenn keine Erde verfügbar ist.

Die auf den Boden gelegten Teppiche usw. sind Staub und Schmutz ausgesetzt. Eine einmal eingetretene Unreinheit bleibt bestehen, weil ein Teppich im Gegensatz zur Erde nicht als reinigend gilt, und nur mit enormen Aufwand reinigbar ist.

In einer Überlieferung heißt es: 'Die Zeit, an der Gottes Diener ihrem Herrn am nächsten stehen, ist der Augenblick bei der Niederwerfung auf Erde".

Das Niederwerfen auf die Erde von Kerbela gehört zur Sunna der Ahl-ul-Bait (Nachkommen) des Propheten (s.a.s.). Der Sohn Imam Hussains (a.s.), Imam Zain-ul-Abidin (a.s.) wickelte nach der Tragödie von Kerbela eine Hand voll Erde in ein Tuch und nahm sie mit. Zum Gebet breitete er sein Tuch mit der Erde von Kerbela vor sich aus und legte bei der Niederwerfung seine Stirn auf diese Erde. Dem Beispiel des Propheten (s.a.s.), der immer auf Erde betete, sowie dem der Imame folgend, legen die Schiiten ein gepresstes Stück Erde (genannt Muhr) an die Stelle ihrer Niederwerfung beim Gebet.

Es sei aber betont, dass das Niederwerfen nicht mit der Absicht geschehen darf, die Kerbela-Erde oder überhaupt irgendeine Erde anzubeten. Dieses wäre ketzerisch! Die Niederwerfung gebührt allein Allah. Die Niederwerfung auf Erde oder auf Kerbela-Erde ist lediglich ein Mittel auf dem Gottesweg und dient dazu, die göttlichen Wohltaten zu erlangen. Die Niederwerfung auf Erde, um Gottes Gefallen zu erlangen, verbindet uns mit großen Gottesdienern, die sich selbst um der Gerechtigkeit willen opferten, sich nicht von dieser Welt irreführen ließen und die das Falsche nicht akzeptieren konnten. So eine Niederwerfung nach Gottes Befehl öffnet die Vorhänge vor unseren Augen sowie den Blick für die Wahrheit.

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