Quran im Islam
Der Quran im Islam

Mehr zum Autor siehe: Allama Sayyid Muhammad Husain Tabatabai

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Der Quran im Islam

Der Wert des Quran für die Muslime

Der Quran als Grundsatzprogramm des menschlichen Lebens

Der Islam, der besser als jede andere Religion das menschliche Glück im Leben garantiert, hat die Muslime durch den Quran erreicht. Die Glaubensartikel des Islam, die aus einer Reihe von Glaubensbekenntnissen, ethischen Gesetzen und praktischen Normen bestehen, gehen auf den Quran zurück. Gott der Erhabene sagt:

„Der Quran leitet zu dem, was wirklich richtig ist“ (17:9).

Und er sagt:

„Und wir haben die Schrift auf dich hinabgesandt, um alles klarzustellen.“ (16:89).

Es ist klar, dass die Grundprinzipien der religiösen Überzeugungen und der moralischen Tugenden sowie die Grundzüge der praktischen Normen in vielen Quranischen Versen erwähnt worden sind, die wir hier nicht zu zitieren benötigen. Folgende einführende Erläuterungen sollen klarstellen, dass der Quran das Lebensprogramm des Menschen beinhaltet.

1. Der Mensch hat in seinem Leben kein anderes Ziel außer seinem Glück und der Erfüllung seiner Wünsche. (Das Glück ist eine Lebensform, die der Mensch anstrebt und sich wünscht, wie er sich auch Freiheit, Wohlstand, Annehmlichkeit des Lebens und dergleichen wünscht.)

Manches Mal begegnen wir Menschen, die sich von ihrem Glück abwenden – Menschen, die durch Selbstmord ihrem Leben ein Ende setzen oder den Annehmlichkeiten des Lebens den Rücken kehren. Wenn wir ihren Geisteszustand erforschen, erkennen wir, dass sie wegen der besonderen Umstände ihres Lebens ihr Glück darin sehen, was sie tun. Wer beispielsweise Selbstmord begeht, glaubt, unter dem Eindruck der sich anhäufenden Unannehmlichkeiten des Lebens die Ruhe im Tode zu finden. Wer Verzicht und Askese übt und den Annehmlichkeiten des materiellen Lebens entsagt, erblickt das Glück in der Lebensweise, die er gewählt hat.

Daher besteht das Bestreben des Menschen im Leben stets darin, den Zustand des Glücks zu erreichen und auf diesem Wege erfolgreich zu sein. Dabei ist es zunächst gleichgültig, ob seine Auffassung vom wahren Glück richtig oder falsch ist.

2. Die Bestrebungen des Menschen erfolgen nie planlos. Dies dürfte eigentlich selbstverständlich sein, auch wenn es aus lauter Selbstverständlichkeit nicht auffällt; denn der Mensch handelt einerseits nach eigenem Willen, und solange er nicht glaubt, dass er unter den bestehenden Umständen etwas tun kann, handelt er auch nicht. D.h., er handelt nach einer inneren Anweisung. Andererseits arbeitet er für sich selbst, d.h., er handelt, um seine eigenen Bedürfnisse zu befriedigen. Daher besteht ein direkter Zusammenhang zwischen seinen Handlungen. Essen und Trinken, Schlafen und Wachen, Sitzen und Stehen, Kommen und Gehen sind Handlungen und Zustände, denen Grenzen gesetzt sind. Sie sind unter gewissen Umständen notwendig, unter anderen Umständen jedoch nicht. Sie sind unter manchen Bedingungen nützlich und unter manchen anderen schädlich. Die Handlungen des Menschen erfolgen also nach einer inneren Anweisung, deren allgemeine Richtlinien in dem Verstand des Menschen angelegt sind, die in jedem besonderen Fall im Einzelnen zur Anwendung kommen.

Jeder Mensch ist in seinen persönlichen Handlungen wie ein Land, dessen Bevölkerung in ihren Aktivitäten der Kontrolle bestimmter Gesetze, Traditionen und Sitten unterliegt. Die aktiven Kräfte dieses Landes sind verpflichtet, ihre Handlungen nach diesen bindenden Anweisungen zu richten. Die sozialen Aktivitäten einer Gesellschaft gleichen den individuellen Handlungen. Es gibt immer irgendwelche Bestimmungen, Sitten und Gebräuche, denen die Mehrheit der Bürger unterworfen ist. Sie müssen sich ihnen unterwerfen, wenn sie vermeiden wollen, dass die Gesellschaft in kürzester Zeit durch das Chaos auseinander bricht.

Und schließlich, falls es sich um eine religiöse Gesellschaft handelt, herrschen in ihr die religiösen Gebote. Ist sie eine areligiöse Zivilgesellschaft, sind ihre Handlungen dem Gesetz unterworfen. Handelt es sich aber um eine areligiöse unzivilisierte Gesellschaft, herrschen in ihr Sitten und Gebräuche, die von einer absolutistischen und despotischen Regierung eingeführt und aufgezwungen worden sind, oder aber Bräuche und Bestimmungen, die durch das Zusammenströmen und die gegenseitige Beeinflussung mannigfaltiger Meinungen in der Gesellschaft entstanden sind.

Daher kommt der Mensch nicht umhin, sich bei seinen individuellen und gesellschaftlichen Handlungen ein Ziel zu setzen. Die Wahl eines angemessenen Weges und die Anwendung entsprechender Bestimmungen, die das Arbeitsprogramm ausmachen, sind bei der Verwirklichung des Zieles unentbehrlich. Diese Ansicht wird im Quran bestätigt, wo es heißt:

„Jeder hat eine Richtung, auf die er eingestellt ist. Wetteifert nun nach den guten Dingen!“ (2:148)

Eigentlich bedeutet “Din“ (Religion) im Quranischen Gebrauch “Lebensweg“ bzw. “Lebensweise“. Der Gläubige und der Ungläubige, d.h. auch derjenige, der die Existenz des Schöpfers leugnet, haben in diesem Sinne eine Religion. Denn das Leben des Menschen verläuft entweder nach einer prophetischen Offenbarung oder nach menschlichen Gesetzen und Vereinbarungen. Bei der Beschreibung der Frevler jeglicher Herkunft, die sich gegen die göttliche Religion auflehnen, spricht Gott der Erhabene von denen,

„die ihre Mitmenschen vom Wege Allahs[1] abhalten und wünschen, dass er krumm sei“ (6:45).[2]

3. Der beste und solideste Weg ist der, zu dem der Mensch durch seine Schöpfung hingeführt wird, und nicht derjenige, der sich dem Menschen durch individuelle oder gesellschaftliche Gefühle und Empfindungen eröffnet. Welchen Teilbereich der Schöpfung auch immer wir untersuchen, werden wir feststellen, dass seiner Existenz ein Ziel innewohnt, dem er von dem ersten Tag seiner Schöpfung an zugewandt ist und dem er auf bestem und kürzestem Wege zustrebt. Seinem Ziel und seinen Handlungen entsprechend ist er innerlich und äußerlich ausgerüstet. So verhält es sich in der Schöpfung mit jedem lebenden und nichtlebenden Geschöpf.

Wenn beispielsweise der Weizen mit einem grünen Stängel aus der Erde sprießt, strebt er vom ersten Tage an zu dem Ziel, ein Halm voller Ähren zu werden. Er ist mit Kräften ausgestattet, die es ihm ermöglichen, Elemente aus der Erde und der Luft in einer bestimmten Relation in sich aufzunehmen, ständig zu wachsen und zu gedeihen, sich zu entwickeln und zu wandeln, so dass er zu einem vollkommenen Halm mit zahlreichen Körnern wird und dort diesen Entwicklungsprozess beendet.

Ebenfalls wenn wir einen Walnussbaum über einen längeren Zeitraum beobachten, werden wir feststellen, dass auch er vom ersten Tage seiner Entstehung an auf sein eigenes Ziel, ein fruchtbarer, großer Walnussbaum zu sein, ausgerichtet ist. Um dieses Ziel zu erreichen, macht er mit Hilfe der ihm eigenen Ausstattung einen Entwicklungsprozess durch, der seiner Lebensweise entspricht, und macht keinen einzigen Tag die Entwicklung mit, die ein Weizenhalm durchmacht, und umgekehrt. Alle Arten in der Schöpfung, die die beobachtbare Welt ausmachen, sind dieser allgemeinen Regel unterworfen. Es gibt keinen Grund, warum die Spezies Mensch von dieser Regel (jede Art hat ein Ziel, worin ihr Glück begründet ist, und einen ihrer konstitutionellen Ausstattung entsprechenden Weg, der zu diesem Ziel führt) ausgenommen sein soll. Im Gegenteil, die konstitutionelle Ausstattung des Menschen ist der beste Grund dafür, dass der Mensch ebenso wie die anderen Arten der Schöpfung ein Ziel hat, in dem sein Glück begründet liegt, und dass er entsprechend dieser seiner Ausstattung einen besonderen Weg zu seinem Ziel und Glück vor sich hat.

Aus diesen Gründen führen die besondere kreatürliche Art des Menschen sowie die Art der Erschaffung der Welt, deren untrennbarer Bestandteil der Mensch ist, ihn zu seinem wahren Glück hin und weisen ihn auf die tiefstgreifenden und beständigsten Bestimmungen hin, deren Einhaltung das Glück des Menschen garantiert. In diesem Sinne sagt Gott der Erhabene:

„Unser Herr ist der, der einem jeden Ding seine kreatürliche Art gegeben und hierauf (den Menschen) recht geleitet hat.“ (20:50)

Und er sagt darüber hinaus:

„Der Herr, der ihm sein Maß und Ziel gesetzt und ihn recht geleitet hat.“ (87:3)

Und er sagt darüber hinaus:

„Und bei einem (jeden menschlichen) Wesen und bei dem, der es geformt und ihm (je nachdem) die ihm eigene Sündhaftigkeit oder Gottesfurcht eingegeben hat! Selig ist, wer es (von sich aus) rein hält, aber enttäuscht wird (in seinen Hoffnungen), wer es verkommen lässt.“ (91:7-10)

Und er sagt darüber hinaus:

„Richte nun dein Antlitz rechtgläubig auf die Religion, das ist die natürliche Art, in der Allah die Menschen erschaffen hat. Die Art und Weise, in der Allah (die Menschen) geschaffen hat, kann man nicht abändern.“ (30:30)

Und er sagt darüber hinaus:

„Als Religion (die Art und Weise des Lebens) gilt bei Allah der Islam (die vollkommene Hingabe).“ (3:19)

Und er sagt darüber hinaus:

„Wenn sich aber einer eine andere Religion als den Islam[3] wünscht, wird es nicht von ihm angenommen.“ (3:85)

Diese Quranischen Verse und viele andere aus diesem Sinnbereich meinen, dass Gott der Erhabene jedes seiner Geschöpfe – und darunter auch den Menschen – zu seinem Glück, dem Ziele seiner kreatürlichen Art, durch einen Weg, der seiner Erschaffung entspricht, hinführt, und dass der wahre Weg für den Menschen im Laufe seines Lebens derjenige ist, den die besondere Art seiner Erschaffung erfordert. In seinem individuellen und gesellschaftlichen Leben muss der Mensch Bestimmungen anwenden, die mit der Natur eines normalen Menschen übereinstimmen, nicht aber mit der Natur derjenigen, welche, getrieben von ihren Leidenschaften, zu Gefangenen ihrer eigenen Empfindungen und Gefühle geworden sind.

In einer der Natur des Menschen entsprechenden Religion werden die konstitutionellen Ausstattungen des Menschen nicht unterdrückt, jedem wird sein Recht zuteil. Unterschiedliche und gegensätzliche Neigungen und Empfindungen, die ihm gegeben worden sind, werden ausgeglichen, und jeder von ihnen wird so viel Handlungsfreiheit gewährt, wie sie die Existenz der anderen nicht beeinträchtigt.

Der Mensch soll die Vernunft walten lassen und nicht die Leidenschaft. Neigungen und Gefühle dürfen nicht Oberhand gewinnen gegen den gesunden Menschenverstand. In der Gesellschaft soll das Recht zum Wohle der Gesamtheit herrschen, nicht aber die Willkür eines despotischen Mächtigen und auch nicht der Wille der Mehrheit, wenn er gegen das Recht und die wahren Interessen der Allgemeinheit verstößt.

Aus dieser Diskussion folgt zudem die Schlussfolgerung, dass die Gesetzgebungsentscheidung nur bei Gott liegt und es außer ihm keinem anderen zukommt, Gesetze und Vorschriften zu erlassen und Pflichten zu bestimmen. Denn wie bereits klargestellt, sind nur die Vorschriften und Gesetze dem Menschen im Laufe seines Lebens von Nutzen, die seinem Schöpfungsweg entsprechend bestimmt worden sind.

Es sollen also innere und äußere Gründe und Faktoren seine Handlungen bestimmen und erfordern, d.h., sie sollen dem Willen Gottes entsprechen, dies meint: Wenn Gott etwas geschehen lassen will, schafft er auch die notwendigen Voraussetzungen dafür. Nun sind die Gründe und Voraussetzungen bisweilen derart, dass sie das Geschehen zwingend erforderlich machen; wie der tägliche Naturablauf. Der Wille in diesem Sinne wird “Schöpfungswille“ genannt. Manchmal ist es jedoch erforderlich, dass der Mensch eine Handlung freiwillig vollzieht, wie zum Beispiel das Essen und Trinken. In diesem Sinne heißt er dann “Ordnungswille“. Nach den Worten Gottes heißt es:

 „Die Entscheidung steht Allah allein zu.“ (12:40 und 12:67)

Nachdem wir uns über dies alles klar geworden sind, müssen wir wissen, dass im Quran unter Berücksichtigung dieser drei Voraussetzungen (d.h. im Hinblick darauf, dass der Mensch in seinem Leben ein Ziel hat [das Lebensglück], dass er im Laufe seines Lebens diesem Ziel zustrebt, dass dieser Bestrebung ohne ein Programm kein Erfolg beschieden sein wird und dass dieses Programm dem Buche der Schöpfung, d.h. den göttlichen Lehren entnommen werden muss) das Grundsatzprogramm des menschlichen Lebens wie folgt entworfen worden ist:

Die Grundlage dieses Programms ist der Glaube an Gott. Und sein erster Grundsatz ist der Glaube an den einzigen Gott. Daraus wurde der Glaube an das Ende der Welt (an die Auferstehung der Toten und an die Belohnung und Bestrafung der guten bzw. der bösen Taten des Menschen) gefolgert. Dies wurde zum zweiten Grundsatz bestimmt, aus dem der Glaube an die Propheten resultierte. Denn die Belohnung und Bestrafung der guten bzw. der bösen Taten können erst erfolgen, wenn auf dem Wege der Offenbarung und durch die Propheten etwas über die Gehorsamkeit und das Vergehen, über das Gute und das Böse verkündet worden ist. Und dies wurde zum nächsten Grundsatz bestimmt. Diese drei Grundsätze, der Glaube an die Einzigkeit Gottes, an die Propheten und an die Auferstehung der Toten, wurden zu Prinzipien der islamischen Religion erklärt. Des Weiteren wurden die Prinzipien und die guten Eigenschaften, die jeder fromme Mensch entsprechend den drei Prinzipien besitzen muss, erläutert. Und dann wurden die praktischen Gesetze eingeführt und erläutert, die in der Tat das wahre Glück gewährleisten, die guten Eigenschaften hervorbringen und gedeihen lassen und vor allem dazu beitragen, dass sich die rechten Überzeugungen und Grundprinzipien weiterentwickeln.

Es ist nicht anzunehmen, dass ein Mensch, der in Bezug auf Sex, Diebstahl, Verrat, Unterschlagung und Betrug keine Grenzen kennt, auch noch die Eigenschaft der sittlichen Reinheit besitzt. Oder dass einer, der Geld anhäuft, seine Schulden und die Pflichtabgaben nicht zahlt, doch noch die Eigenschaft der Großzügigkeit besitzt. Oder dass ein Mensch, der nicht zu Gott betet, Wochen und Monate verbringt, ohne an Gott zu denken, trotzdem gottgläubig ist, an die Auferstehung glaubt und Gott dienen möchte.

Folglich können gute Eigenschaften stets mit einer Reihe entsprechender Taten am Leben erhalten werden. Die guten Eigenschaften und die Grundüberzeugungen verhalten sich zueinander ebenso. Wer außer Hochmut, Anmaßung, Egoismus und Eigendünkel nichts kennt, von dem ist Gottgläubigkeit und Ergebenheit nicht zu erwarten. Wer ein Leben lang keinen Sinn für Gerechtigkeit, Edelmut, Barmherzigkeit und Liebe hatte, kann an den Tag der Auferstehung und Rechenschaft auch nicht glauben.

In Bezug auf den Zusammenhang zwischen den rechten Überzeugungen und guten Eigenschaften, die selbst eine Art Überzeugung sind, einerseits und den Taten andererseits, sagt Gott der Erhabene:

„Zu ihm steigt das gute Wort (die Überzeugung) auf, und die rechtschaffene Tat wird es emporsteigen lassen (d.h., sie trägt dazu bei, dass die Überzeugung wächst).“ (35:10)

In Bezug auf den Zusammenhang zwischen der Überzeugung und der Tat sagt er noch: „Und diejenigen, die Böses taten, waren am Ende so weit, dass sie die Zeichen Allahs für Lüge erklärten und sich darüber lustig machten.“ (31:10)

Zusammenfassend können wir feststellen, dass der Quran die Grundlagen des Islam enthält, die aus den drei folgenden Bereichen bestehen:

  1. Die Grundüberzeugungen, und dies sind die drei Grundsätze der Religion: Die Einzigkeit Gottes, das Prophetentum und die Auferstehung sowie die daraus entstandenen Überzeugungen wie die Tafel, die Feder, die Prädestination, die Engel, der Thron, die Erschaffung des Himmels und der Erde und dergleichen mehr.
  2. Gute Eigenschaften.
  3. Scharia, Verordnungen und praktische Gesetze, die in Grundzügen im Quran erklärt worden sind und deren Erläuterung im Einzelnen dem Propheten überlassen worden ist. Darüber hinaus hat der Prophet die Erläuterungen der Mitglieder seiner Familie laut Thaqalain[4]-Überlieferung, die in allen islamischen Rechtsschulen in vollständiger Überlieferungskette überliefert worden ist, als Ersatz für seine eigene Erklärung erachtet.

[1] Allah ist der Eigenname Gottes im Heiligen Quran, ein Name, den auch arabischsprachige Christen verwenden. Er wird in der deutschen Übersetzung bei Versen aus dem Heiligen Quran verwendet. Im sonstigen Text wird “Gott“ geschrieben.

[2] Der Zusammenhang besteht darin, dass der Ausdruck “Weg Gottes“ im Quranischen Gebrauch Religion bedeutet und dieser Quranische Vers darauf hinweist, dass die Frevler, also diejenigen, die an Gott nicht glauben, die göttliche Religion (die geborene Religion) in entstellter Form ausüben. Ihr Lebensprogramm ist folglich ihre Religion.

[3] An dieser Stelle des Heiligen Quran – darüber sind sich die Gelehrten einig – ist nicht die formale Religion des “Islam“ gemeint, sondern der Begriff “Islam“ in seiner eigenen Begrifflichkeit: der vollkommenen Hingabe in Gott, unabhängig davon unter welcher Religionsbezeichnung es erfolgt.

[4] Die Zwei Gewichtigen [thaqalain] beziehen sich auf eine der bedeutsamsten Überlieferungen des Propheten Muhammad (s.) hinsichtlich seiner Nachkommenschaft, denn er informierte seine Gefährten bei mehreren Anlässen, dass er ihnen zwei “gewichtige Dinge“ [thaqalain] hinterlassen wird und nur wer an beiden gemeinsam festhält, niemals abirren wird. Das Eine ist das Buch Allahs (der Heilige Quran) und das Andere sind seine Ahl-ul-Bait (a.). Diese mehrfach wiederholte Aussage und Überlieferung ist sowohl bei Sunniten als auch bei Schiiten bekannt.

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