Quran im Islam
Der Quran im Islam

Mehr zum Autor siehe: Allama Sayyid Muhammad Husain Tabatabai

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Der Quran im Islam

Die von den Imamen aus der Familie des Propheten auf eindeutige und mehrdeutige Stellen des Quran angewandte Methode

Aus verschiedenen Aussagen der Imame aus der Familie des Propheten geht hervor, dass es im Quran mehrdeutige Verse (Mutaschabihat) in dem Sinne, dass ihre Bedeutung auf keinen Fall zu erschließen wäre, nicht gibt. Jeder Vers, dessen wahrer Sinn sich nicht selbständig erschließt, kann mit Hilfe anderer Verse gedeutet werden. Und dies ist der Zweck des Zurückführens mehrdeutiger Verse auf eindeutig festgelegte. Zum Beispiel die Verse:

„Der Barmherzige hat sich auf dem Thron zurechtgesetzt,“ (20:5)

sowie: „Und dein Herr kommt,“ (89:22)

drücken nur äußerlich die Materialität und Körperlichkeit Gottes aus. Führt man sie jedoch auf den Vers:

„Es gibt nichts, was ihm gleichkommen würde“ (42:11)

zurück, so wird klar, dass die Handlungen “sich zurechtsetzen“ und “kommen“, die dem erhabenen Gott zugeschrieben werden, andere Bedeutungen haben als sich im Raum aufhalten und bewegen.

Der Prophet (s.) sagt über den Quran: „Der Quran ist nicht so offenbart worden, dass Teile von ihm andere Teile widerlegen, sondern so, dass sie diese bestätigen. Handelt also nach denen, die ihr versteht und glaubt an die, die euch mehrdeutig erscheinen.“[1]

Und von Imam Ali (a.) wird der Spruch überliefert: „Einige bezeugen für andere und einige entsprechen den anderen.“ [2]

Und der 6. Imam (a.) hat gesagt: „Eindeutig festgelegt ist das, wonach gehandelt wird. Und mehrdeutig ist das, was dem Unwissenden so scheint.“ [3]

Aus dieser Überlieferung geht hervor, dass Ein- und Mehrdeutigkeit relativ gemeint sind. Verschiedene Personen können denselben Vers in dieser Hinsicht unterschiedlich beurteilen.

Vom achten Imam (a.) ist die Aussage überliefert worden:

 „Wer die mehrdeutigen Stellen des Quran auf die eindeutigen zurückführt, ist rechtgeleitet. In unseren Überlieferungen gibt es mehrdeutige Stellen, wie die mehrdeutigen Verse des Quran. Führet die mehrdeutigen auf die eindeutigen zurück und handelt nicht nach den mehrdeutigen. Andernfalls werdet ihr irregehen.“ [4]

Wie wir sehen, sagen die Überlieferungen, insbesondere die letzte Überlieferung, ausdrücklich, dass sich die mehrdeutigen Verse aus sich heraus dem Suchenden nicht erschließen, sondern erst durch das Zurückführen auf die eindeutig fest gelegten verständlich werden. Sie besagen jedoch nicht, dass überhaupt kein Zugang zu ihrer Bedeutung vorhanden ist.

[1] Durr al-Manthur, Band 2, Seite 8

[2] Nahdsch-ul-Balagha, Predigt 131

[3] Quran-Exegese von Ayyaschi, Band 1, Seite 162

[4] Uyun al-Ahbar al-Ridha, Band 1, Seite 290

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