Quran im Islam
Der Quran im Islam

Mehr zum Autor siehe: Allama Sayyid Muhammad Husain Tabatabai

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Der Quran im Islam

Wie wird der Quran gelehrt?

Der Quran ist universal

Der Quran befasst sich in seinen Aussagen nicht nur mit einem bestimmten Volk, wie zum Beispiel dem arabischen, oder mit einer bestimmten Gemeinschaft, wie zum Beispiel der muslimischen, sondern er wendet sich an die Völker außerhalb des Islam ebenso wie an die Muslime selbst. Denn zahlreiche Adressaten des Quran sind Ungläubige und Poly­theisten ebenso wie die Leute der Schrift, die Juden, die Kinder Israels, und die Christen. Er argumentiert mit jedem dieser Völker und fordert sie auf, sich zum rechten Glauben zu bekennen.

Bei dieser Argumentation und Aufforderung beschränkt sich der Quran nicht auf die Araber. Gerichtet an die Adresse der Polytheisten und Götzendiener heißt es:

„Wenn sie sich nun bekehren und das Gebet verrichten und die Almosensteuer geben, sind sie damit eure Glaubensbrüder geworden.“ (9:11)

Über die Leute der Schrift[1] wird verkündet:

„Sag: Ihr Leute der Schrift! Kommt her zu einem Wort des Ausgleichs zwischen uns und euch (einigen wir uns darauf), dass wir Allah allein dienen und ihm nichts beigesellen und dass wir Menschen uns nicht untereinander an Allahs Statt zu Herren nehmen.“ (3:64)

Wie wir sehen, heißt es nicht, die arabischen Poytheisten sollen sich bekehren bzw. die Leute der Schrift aus Arabien sollen kommen.

Gewiss, zu Beginn der Entstehung des Islam, als der Ruf der Religion über die Grenzen der arabischen Halbinsel nicht hinausreichte, richtete sich natürlich der Quran nur an das arabische Volk. Doch ab dem 6. Jahr nach der Auswanderung, als der Ruf des Islam die Grenzen überschritt, gab es keinen Grund mehr, ihn ausschließlich auf ein bestimmtes Volk zu beziehen.

Darüber hinaus gibt es weitere Verse, welche die Universalität des Rufes beweisen. Wie z.B. die Verse:

„Und dieser Quran ist mir als Offenbarung eingegeben worden, damit ich euch, und wen er sonst noch erreicht, durch ihn warne.“ (6:19)

„Es ist eine Mahnung für die Menschen in aller Welt.“ (68:52 und 38:87)

und

„Es ist eines der größten (Zeichen) zur Warnung für die Menschen.“ (74:35-36)

Nach dem Zeugnis der Geschichte ist der Islam auch von Anhängern anderer Religionen wie Götzenanbetern, Juden und Christen sowie von Vertretern verschiedener Völker wie Salman aus Persien, Suhaib aus Byzanz und Bilal aus Abessinien angenommen und gefestigt worden.

[1] Gemeint sind die Anhänger von monotheistischen Buchreligionen, wie z.B. Juden, Christen und Zaroastrier

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