Die 50 Rechte im Einzelnen (1-5)
Die größten Rechte Gottes dir gegenüber
1. Was das größte Recht Gottes dir
gegenüber betrifft, so besteht es darin, dass du Ihn anbetest,
ohne Ihm etwas beizugesellen. Wenn du das aufrichtig tust,
erachtet Er es für Seine Pflicht und dein Recht, deine
diesseitigen und jenseitigen Belange und Bedürfnisse zu
erfüllen und für dich das, was du davon liebst, aufzubewahren.
2. Das Recht deiner Seele dir gegenüber
besteht darin, dass du sie in den Dienst Gottes stellst; dann
gibst du auch deiner Zunge ihr Recht, deinem Gehör sein Recht;
deinem Sehvermögen sein Recht; deiner Hand ihr Recht; deinem
Bein sein Recht; deinem Bauch sein Recht; deinem Geschlecht
sein Recht, und du suchst bei alledem Hilfe von Gott.
3. Das Recht deiner Zunge besteht darin,
dass du sie für zu edel hältst, als dass sie Verwerfliches
spreche, und dass du sie an das Gute gewöhnst und zu gutem
Benehmen antreibst und sie ganz zurückhältst, außer da, wo es
notwendig und für religiöse und weltliche Dinge von Nutzen
ist; und dass du sie frei hältst von den widerwärtigen Dingen,
deren Nutzen gering ist, vor deren Schaden man aber nicht
sicher sein kann, obwohl sie unbedeutend sind. Die Zunge
bezeugt den Verstand und weist auf ihn hin. Für den
Verständigen ist der Verstand ein Schmuck, und sein schöner
Lebenswandel zeigt sich auf seiner Zunge. Es gibt keine Macht
und keine Stärke außer bei Gott dem Hohen, dem Erhabenen.
4. Das Recht deines Gehörs besteht darin,
dass du es darüber erhebst, ein Einfallstor zu deinem Herzen
zu sein, außer für ehrenhaftes Gesprochenes, das in deinem
Herz Gutes verursacht oder das bei dir ehrenhafte Moral
erzeugt, weil es das Tor des Gesprochenen zum Herz ist. Es
führt zu ihm die verschiedene Ausdrücke, mit dem was sie mit
sich trägt an Gutem oder Üblem. Es gibt keine Stärke außer
durch Gott.
5. Das Recht deines Blickes besteht
darin, dass du ihn vor allen Dingen senkst, die dir nicht
erlaubt sind, und dass du immer aufmerksam bist, wenn du etwas
anblickst, dir an dem, was du siehst, ein Beispiel nimmst oder
Wissen aufnimmst, denn das Sehvermögen ist das Tor zum Erwägen
und sich Belehren lassen.