Die 50 Rechte im Einzelnen (26-30)
26. Das Recht des Freigelassenen [maula],
dem du die Gunst erwiesen hast, frei zu sein, besteht darin,
dass du dir bewusst bist, dass seine Befreiung für dich ein
Mittel des Zugangs zu Gott und ein Schleier gegen das Feuer
darstellt. Dein unmittelbarer Lohn ist, dass du von ihm erbst,
wenn er keine nahen Verwandten hat – zum Ausgleich dafür, dass
du dein Vermögen für seine Befreiung ausgegeben hast.
Schließlich wird aber das Paradies dein endgültiger und
vollständiger Lohn sein. Es gibt keine Stärke außer bei Gott.
27. Das Recht desjenigen, der dir etwas
Gutes getan hat, besteht darin, dass du ihm dankst und seine
Freundlichkeit erwähnst. Du belohnst ihn mit schönen Worten
und betest aufrichtig für ihn bezüglich dessen, was zwischen
dir und Gott steht. Wenn du dies tust, dann hast du ihm im
Verborgenen und in der Öffentlichkeit gedankt. Wenn du eines
Tages dazu imstande bist, ihm diese gute Tat zurückzugeben,
dann tue es.
28. Das Recht des Gebetsrufers besteht
darin, dass du dir bewusst bist, dass er dich an deinen Herrn
erinnert, dich aufruft, eine rechtschaffene Tat zu verrichten,
und dir hilft, die Pflichten, die Gott dir auferlegt hat, zu
erfüllen. Daher danke ihm in dem Maße, als wenn jemand etwas
Gutes für dich tut. Es gibt keine Macht außer in Gott.
29. Das Recht deines Imams beim rituellen
Gebet besteht darin, dass dir bewusst ist, dass er die Aufgabe
eines Mittlers zwischen dir und deinem Herrn erfüllt. Er
spricht für dich, aber du sprichst nicht für ihn; er bittet
für dich, aber du nicht für ihn. Er hat dich von dem Schrecken
bewahrt, vor Gott zu stehen. Wenn er die Gebete nicht richtig
verrichtet, dann fällt es auf ihn zurück und nicht auf dich;
aber wenn er die Gebete richtig verrichtet, dann hast du mit
ihm Anteil daran, und er hat keinen Vorrang vor dir. Er
schützte deine Seele durch seine Gebete, so danke ihm
dementsprechend. Es gibt keine Stärke und Macht außer bei
Gott.
30. Das Recht deines neben dir sitzenden
Gefährten besteht darin, dass du ihn sanft und freundlich
behandelst und gerecht mit ihm umgehst, während du mit ihm
sprichst und maßvolle Worte wählst, so dass er dich verstehen
kann. Du solltest seine Ausrutscher übersehen und dich seiner
guten Eigenschaften erinnern. Darüber hinaus solltest du über
ihn nur Gutes erzählen. Stehe nicht auf, ohne ihn um Erlaubnis
zu bitten. Es gibt keine Stärke außer bei Gott.