Von der Intention
Die
Vortrefflichkeit der Intention (Absicht)
2.
Überlieferungen (Athar)
Ein Ausspruch des
seligen Umar bin al-Khattab lautet: „Die besten Werke
sind die, zu tun, was Allah geboten hat, und zu meiden, was er
verboten hat, und bei allem, was sich auf Allah bezieht, die
rechte Absicht zu haben.“
Salim bin
Abdullah schrieb an Umar bin Abd al-Aziz: „Allah ta’ala
steht dem Menschen bei entsprechend dem Grade seiner guten
Meinung. Ist diese vollkommen, so ist es auch die Hilfe, die
ihm Allah gewährt, und lässt sie zu wünschen übrig, dann auch
dem entsprechend der Hilfe.“
Einer der
Gefährten sagt: „Gar manche kleine Handlung wird groß
durch die Absicht, und manche große Tat wird klein durch die
Absicht.“
Da’ud al-Ta’i
sagt: „Das Streben des Frommen geht auf die
Gottesfurcht, und wenn er auch mit allen Gliedern an der Welt
hängt, so führt ihn doch eines Tage seine Absicht zur rechten
Absicht (sie) zurück. Mit dem Toren hingegen verhält es sich
umgekehrt.
Sufian at-Tauri
sagt: „Sie lernten die Absicht, zu handeln, wie sie die
Erkenntnis sich aneigneten.“
Ein Gelehrter
sagt: „Bemühe dich die um die gute Meinung bei der
Handlung vor der Handlung selbst; solange du das Gute
beabsichtigst, steht es gut mit dir.“
Ein Novice (murid)
lief bei verschiedenen Gelehrten herum und fragte:
„Gibt es eine Beschäftigung, bei der ich immer für Allah
arbeite? Ich möchte nicht, dass mir eine Stunde des Tages oder
der Nacht dahingehe, ohne dass ich eine Arbeiter Allahs wäre.“
Da wurde ihm der Bescheid: „Dein Verlangen ist
erfüllt. Übe nur das Gute, das du vermagst, und wenn aus
Müdigkeit du es unter-lassen musst, so erwecke die Meinung es
zu üben, das gilt soviel, als das gute selbst zu üben.“
Einer der
Gefährten sagt: „Der Wohltaten Allahs gegen euch sind
mehr, als ihr wählen könntet, und eure Sünden sind verborgener
als dass ihr sie wissen könntet. Aber fangt den Tag an als
Reuige und beschließt ihn als Reuige, so wird Allah euch
verzeihen, was dazwischen liegt.“
Isa, der Gesandte
(as), sagt: „Selig das Auge, das einschläft und nicht
auf etwas Böses gerichtet ist, und das aufwacht zu keiner
Sünde.“
Abu Huraira
berichtet: „Sie werden auferweckt werden am jüngsten
Tage entsprechend ihren Absichten.“
So oft al-Fudail
bin Ijad die Quranstelle las:
„Wir wollen euch
prüfen, um die Eifrigen unter euch zu erkennen und die
Standhaften, und wir wollen prüfen, was man von euch spricht“,
weinte er,
wiederholte sie und sagte: „Wenn Du uns prüfest, so
wirst Du uns beschämen und unsere Blößen aufdecken.“
Hassan al-Basri
sagt: „Wenn die Seligen ewig im Paradies bleiben und die
Verdammten ewig in der Hölle, so geschieht das wegen ihrer
Absichten.“
Wie Abu Huraira
berichtet, steht in der Thora geschrieben: „Tut man
etwas um Meinetwillen, so ist das Wenige davon viel, tut man
es aber um eines anderen Willen, so ist das Viele davon
wenig.“
Bilal bin Sad
sagt: „Wenn der Mensch das Glaubensbekenntnis
ausspricht, so gibt sich Allah ta’ala damit nicht zufrieden,
sondern Er sieht auf sein Tun, und wenn dieses in Ordnung ist,
sieht Er auf sein Lassen und wenn dieses in Ordnung ist, sieht
Er auf seine Absicht. Wenn aber diese gut ist, so ist es um so
eher das, was ihr untergeordnet ist.“
Die Grundpfeiler
der Handlungen sind also die Absichten. Die Handlung bedarf,
um gut zu sein, die Absicht, die Absicht hingegen ist an und
für sich gut, auch wenn die Handlung wegen eines Hindernisses
nicht zur Ausführung kommen kann.