Gebrüder Özoguz

Wir sind (keine) “fundamentalistische Islamisten“ in Deutschland

Eine andere Perspektive

Dr. Yavuz Özoguz und Dr. Gürhan Özoguz

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Türken vor Wien

Zu jener Zeit entwickelten wir auch die ersten Kontakte zu deutschsprachigen Muslimen in Österreich. In gegenseitigen Besuchen auf den jeweiligen Kongressen und Tagungen konnten wir eine große geistige Nähe feststellen. Wien ist auch für deutsche Muslime eine echte Fundgrube. In der Schatzkammer kann man u.a. ein Schwert eines deutschen Kaisers begutachten, auf welcher die Sure Nasr (die 110. Sure des Heiligen Qur´an) eingraviert ist. Es war ein Geschenk eines muslimischen Sultans, und damit wurden ausgewählte Soldaten zu Rittern geschlagen. In einem großen Saal ist auch ein sehr langer Umhang eines deutschen Kaisers ausgestellt, auf den Verse des Heiligen Qur´an eingestickt sind.

In Österreich war die Lage der Muslime schon seit langem anders als in Deutschland. Dort war der Islam eine staatlich anerkannte Reli­gion mit ihren Vertretern, und der Umgang erschien uns Nordlichtern zumindest unbeschwerter als in Deutschland. Obwohl die Türken ja vor Wien standen und nicht vor Berlin, war der Umgang mit dem Islam und den Muslimen in der deutschen Hauptstadt erheblich verkrampfter.

Die österreichischen Glaubensgeschwister waren auch in der Ausbildung ihrer eigenen Jugend sehr viel fortschrittlicher als die Deutschen. Beispielsweise gab es schon einen echten Österreicher, der in der Heiligen Stadt Qum (Iran) zum “Hodschat-ul-Islam“[1] ausgebildet wurde und die Würde einer solchen Ausbildung tragen konnte. Einziges Problem war, dass manche Österreicher, die zu solchen Ausbildungen geschickt wurden, ungern zurück kamen, da sie sich im Iran wohler fühlten.

[1] Grundstufe eines schiitischen Geistlichen, vgl. Priester

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