Gedichte im Islam
Ein Blick von einem Freund

von Imam Chomeini

Ein Blick von einem Freund

Nirgendwo ist für mich, Oh Freund,
außer in deiner Allee.
Nichts ist in meinem Kopf von Wert,
außer dem Staub an deiner Pforte.
An der Tür der Schenke,
Tempel, Moschee und Kloster,
werfe ich mich nieder,
als ob Du ein Blick auf mich geworfen.
Kein Problem wurde im Seminar gelöst,
auch nicht durch des Scheichs
[1] Reden.
Der Knoten meiner Schwierigkeiten,
würde sich durch Deinen Blick lösen.
Die Sufis und die Derwische,
nur "Ichs" und "Wirs" kennen.
Aber der Glanz für das Herz in mir,
Ist Deine Auslösung von "Ichs" und "Wir".
Ich bin nichts, überhaupt nichts,
denn alles Sein existiert nicht.
Nichts, nicht einmal Nichts,
denn Dein Blick fiel auf das Nichts.
Ich folgte all jenen des Herzens,
die Klänge hatten und Gestalt
doch hörte ich keine Musik beim Fest
von der wunderschönen Kellnerin.
Ich bete hingebungsvoll an der Tür desjenigen
der hinter dem Vorhang sitzt, Nachts und an Tagen
Mit nur einem Blick von ihr, Vielleicht,
ein Tropfen wird schon zum Meer werden.

[1] Die Figur des Scheichs wird häufig als Symbol für eine eher oberflächliche religiöse Orthodoxie verwendet.

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